Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

Meditation


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rührt diesen ganzen Denk-Wirbel in dir auf und erlegt ihn dem Purusha auf. Du, der Purusha, musst als der Betrachtende, der das Geschehen beobachtet, zurückstehen und es ablehnen, dich damit zu identifizieren. Das nächste ist, eine Kontrolle auszuüben und die Gedanken zurückzuweisen. Manchmal fällt durch diesen Akt der Loslösung die Denkgewohnheit von einem ab oder vermindert sich während der Meditation, und es tritt ein ausreichendes Schweigen oder jedenfalls eine Art Ruhe ein, die es einem leicht macht, die aufkommenden Gedanken zurückzuweisen und an dem Objekt der Meditation festzuhalten. Wird man sich der Gedanken als von außerhalb, von der universalen Natur kommend bewusst, kann man sie hinausstoßen, bevor sie das Mental erreichen, und auf diese Weise gelangt das Mental schließlich zum Schweigen. Wenn keines dieser Dinge geschieht, wird ein beharrliches Üben und eine beharrliche Zurückweisung notwendig – es sollte kein Kampf, kein Ringen mit den Gedanken stattfinden, sondern nur eine ruhige Selbstablösung und Zurückweisung. Der Erfolg kommt nicht gleich, doch wenn die Zustimmung immerfort verweigert wird, verebbt der mechanische Wirbel und beginnt abzusterben. Man kann dann nach Wunsch zu einer inneren Stille oder einem inneren Schweigen gelangen.

      Es sei bemerkt, dass das Ergebnis yogischer Vorgänge, außer in seltenen Fällen, kein unmittelbares ist, und man bedarf eines geduldigen Willens, bis sie ein Ergebnis zeitigen. Wenn viel Widerstand in der äußeren Natur vorhanden ist, dauert es manchmal lange.

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      Worte Sri Aurobindos

      Es ist nicht einfach, in das Schweigen einzutreten. Möglich ist das nur dann, wenn man sämtliche mental-vitalen Aktivitäten abwirft. Leichter ist es, das Schweigen in dich eintreten zu lassen, das heißt dich zu öffnen und es niederkommen zu lassen. Dazu geht man genauso vor, als würde man versuchen, die höheren Mächte herabzurufen. Man bleibt bei der Meditation ruhig und kämpft nicht mit dem Mental; man versucht auch nicht, mental die Macht des Schweigens herabzuziehen, sondern strebt danach mit einem stillen Willen. Wenn das Mental aktiv ist, muss man lernen, es aus zurückgezogener Warte und ohne jegliches inneres Gutheißen zu betrachten, bis seine üblichen oder mechanischen Aktivitäten mangels innerer Unterstützung zur Ruhe kommen. Sollte sich das Mental als zu hartnäckig erweisen, kann man nur versuchen, es konsequent ohne Mühe und Anstrengung zurückzuweisen.

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      Worte Sri Aurobindos

      Wenn man versucht zu meditieren, spürt man den Druck nach innen zu gehen, das wache Bewusstsein zu verlieren und stattdessen im Inneren zu wachen, in einem tiefen, inneren Bewusstsein. Das Mental wertet dies zunächst als Druck, einschlafen zu müssen, da der Schlaf die einzige Art inneren Bewusstseins ist, mit der man es vertraut gemacht hat. Im Yoga der Meditation ist der Drang einzuschlafen daher oft die erste Schwierigkeit, der man begegnet – aber mit Durchhaltevermögen verwandelt sich der Schlaf schrittweise in einen Zustand inneren Bewusstseins.

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      Kapitel 5

      Das Erste, was man wissen sollte: Warum man meditiert

      Worte der Mutter

      Eine dynamische Meditation hat die Kraft, dein Wesen zu verändern. Bei dieser Meditation entwickelt man sich weiter, im Gegensatz zu einer statischen Meditation, die unbeweglich und relativ träge ist und in deinem Bewusstsein oder Wesen keine Änderungen herbeiführt. Eine dynamische Meditation ist eine Meditation der Transformation.

      Wer meditiert, macht normalerweise keine dynamische Meditation. Wenn sich die Menschen in die Meditation begeben – oder zumindest in das, was sie Meditation nennen –, begeben sie sich in eine Art Unbeweglichkeit, in der sich nichts rührt und die sie genauso verlassen, wie sie sie betreten haben, ohne jegliche Änderung in ihrem Wesen oder Bewusstsein. Und je bewegungsloser das Ganze ist, desto glücklicher sind sie. Auf diese Weise könnten sie ewig meditieren, ohne dabei die kleinste Änderung im Universum oder in sich selbst herbeizuführen. Aus diesem Grund spricht Sri Aurobindo von der dynamischen Meditation. Dabei handelt es sich um das genaue Gegenteil, nämlich eine transformierende Meditation...

      Ich glaube, am wichtigsten ist es, dass man weiß, warum man meditiert. Das verleiht der Meditation eine gewisse Qualität und ermöglicht es, die Meditation einer bestimmten Form zuzuordnen.

      Man kann meditieren, um sich der göttlichen Kraft zu öffnen. Man kann meditieren, um das gewöhnliche Bewusstsein zurückzuweisen. Man kann meditieren, um die Tiefen seines eigenen Wesens zu ergründen. Man kann meditieren, um zu lernen, sich vollständig hinzugeben. Man kann aus den verschiedensten Gründen meditieren. Man kann meditieren, um Ruhe, Frieden und Stille zu erfahren – genau das tun die Menschen für gewöhnlich, allerdings ohne großen Erfolg. Man kann aber auch meditieren, um die Kraft der Transformation zu empfangen, um jene Punkte zu entdecken, die es zu verwandeln gilt, um den Weg des Fortschritts zu erkennen. Man kann aber auch aus sehr praktischen Gründen meditieren, zum Beispiel um die Dinge klarer zu sehen, eine Lösung zu finden oder Hilfe zu erlangen. Auch aus diesen Gründen kann man meditieren.

      Ich glaube, jeder hat seine eigene Art zu meditieren. Aber wenn die Meditation dynamisch sein soll, muss man nach Fortschritt streben, und Sinn und Zweck der Meditation muss es sein, dieses Streben nach Weiterentwicklung zu fördern und zu erfüllen.

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      Kapitel 6

      Das eine Bedürfnis

      Worte der Mutter

      Muss man sich nicht bemühen, immer mehr zu meditieren, und ist es nicht so, dass man umso größere Fortschritte erzielt, je länger man meditiert?

      Die Anzahl der in Meditation verbrachten Stunden ist kein Beweis spirituellen Fortschritts. Einen Beweis für seine Weiterentwicklung hat man dann, wenn die Meditation keiner Anstrengung mehr bedarf. Wenn man das erreicht hat, erfordert es vielmehr eine Anstrengung, die Meditation zu beenden: Es fällt einem schwer, die Meditation zu beenden, aufzuhören an das Göttliche zu denken und wieder in das normale Bewusstsein herabzukommen. Man kann sich seines Fortschritts sicher sein, und zwar echten Fortschritts, wenn die Konzentration auf das Göttliche zu einer Lebensnotwendigkeit geworden ist, auf die man nicht mehr verzichten kann, wenn sich diese Konzentration auf natürliche Weise von früh bis spät fortsetzt, egal was man gerade tut. Ob man sich nun zu einer Meditation hinsetzt oder sich der Arbeit widmet und Dinge erledigt – gefordert ist Bewusstsein, nicht mehr und nicht weniger, sich ständig des Göttlichen bewusst zu sein.

      Aber ist das Meditieren im Sitzen nicht eine unverzichtbare Disziplin, und vermittelt diese nicht eine intensivere und konzentriertere Vereinigung mit dem Göttlichen?

      Das mag sein. Aber wir streben nicht nach einer Disziplin um ihrer selbst willen. Wir streben danach, in allem, was wir tun, auf das Göttliche konzentriert zu sein, zu jeder Zeit, in all unseren Taten und in jeder Bewegung. Einigen hier wurde gesagt, sie sollten meditieren, anderen hat man in puncto Meditation gar nichts gesagt. Aber man darf daraus nicht schließen, dass sie keine Fortschritte machen. Auch sie folgen einer Disziplin, wenn auch einer anderen. Zu arbeiten, mit Selbstlosigkeit und innerer Hingabe zu handeln, ist ebenfalls eine spirituelle Disziplin. Letztendlich besteht das Ziel darin, fortwährend mit dem Göttlichen vereint zu sein, nicht nur in der Meditation, sondern in allen Umständen und Lebenslagen.

      Es gibt Menschen, die sich zur Meditation hinsetzen und einen Zustand erreichen, den sie für sehr schön und wunderbar halten. Darin sitzen sie dann selbstgefällig und vergessen die Welt um sich herum. Wenn sie aber gestört werden, kommen sie wütend und ruhelos aus diesem Zustand heraus, weil ihre Meditation unterbrochen wurde. Das ist kein Zeichen spirituellen Fortschritts oder spiritueller Disziplin. Einige Menschen handeln so, als hätten sie das Gefühl, ihre Meditation sei eine Schuld, die sie dem Göttlichen erbringen müssten – wie diejenigen, die einmal pro Woche in die Kirche gehen und glauben, sie hätten Gott ihre Schuldigkeit erwiesen.

      Wenn der Eintritt in die Meditation einer Anstrengung bedarf, ist man noch sehr weit davon entfernt, ein spirituelles Leben zu führen. Wenn das Beenden der Meditation einer Anstrengung