einmal durch die Zeit reisen und dabei in einem Pfauenwagen über die Dächer Münchens fliegen zu können? Im TimeRide München ist das durch Virtual-Reality-Technik möglich: 45 Minuten lang erhält man so einen Überblick über 7000 Jahre bayerische Geschichte. Und zwar nicht durch bloßes Ansehen, sondern man wird mittels der Technik scheinbar direkt in die Geschichte hineinkatapultiert.
Die Tour startet zunächst mit einer kurzen Vorstellung des Konzepts. Dabei folgt man zuerst einem König-Ludwig-Darsteller in eine Bibliothek und sieht erstaunt auf Monitoren, die in Buchform gestaltet sind, wie Buchstaben wie von Zauberhand auf den Seiten auftauchen. Wenn man die Rätsel der Bibliothek gelöst hat und auf die folgende Tour vorbereitet ist, geht es in die Hauptattraktion des TimeRides. Diese scheint auf den ersten Blick relativ unspektakulär, denn man betritt nur einen Raum mit Stühlen. Doch der Clou sind die Virtual-Reality-Brillen und die bewegbaren Stühle. Sobald man die Brillen aufgesetzt hat, verschwindet die eher schnöde Wirklichkeit und man begleitet einen Aeronauten im fliegenden Pfauenwagen durch Raum und Zeit. Man startet bei den ersten Besiedlungen in Bayern und springt dann weiter zu einer Schlachtenszene am Limes zwischen Römern und Germanen. Dabei schwebt man über prächtig animierte Landschaften und zu immer weiteren Schlüsselpunkten der bayerischen Geschichte.
Was man vor Reisebeginn noch beachten sollte, ist, dass die ungewohnten Bewegungen des Stuhls zu Anfang eventuell zu einem leichten Seekrankheitsgefühl führen können. Abgeschlossen wird die Tour durch einen Blick hinter die Kulissen und wie so eine virtuelle Zeit- und Flugreise animiert wird bzw. wie viel Arbeit selbst hinter einer kurzen Sequenz steckt.
LAGE: Tal 21, 80331 München, https://timeride.de/muenchen
Haltestellen: Isartor (S1–8, Tram 16)
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Kinderkunsthaus
KREATIVPROGRAMM FÜR ALLE
Eine tolle Sache in München ist für kleine Künstler das Schwabinger Kinderkunsthaus. Die gemeinnützige Initiative des Kinderbuchverlags mixtvision bietet in diesem Haus ein kunterbuntes abwechslungsreiches Kunst-Potpourri an. Hier können sich junge Monets oder van Goghs künstlerisch entfalten und eigene, ganz individuelle und fantasievolle Kunstwerke schaffen. Das Angebot ist enorm und reicht von Malen und Comiczeichnen über Basteln, Fotografieren, Illustrieren bis hin zu sogar einen eigenen Trickfilm mit Knetfiguren herzustellen. Auch eher ungewöhnlichere Kunsttechniken wie Action-Painting mit Wasserpistolen oder Malen mit Salatschleudern bieten jede Menge Spaß und eine Sauerei, die man gern woanders genießt als in der heimischen Küche.
In verschiedenen Werkstätten wird Kindern somit Kunst auf spielerische Weise näher- und der eigene künstlerische Ausdruck beigebracht. Jederzeit stehen den jungen Künstlern Experten unterstützend und beratend zur Seite. Ob mit Freunden, Eltern oder Großeltern – jeder ist hier willkommen, sich künstlerisch zu entfalten. In der Werkstatt oder im angesagten Medienlabor findet sicher jeder das Richtige für sich.
Ein Highlight des Kinderkunsthauses ist das »Offene Programm für jedermann«, konzipiert im Besonderen jedoch für Kinder im Alter von 2–14 Jahren. Hierbei kann jeder alles, was angeboten wird, ausprobieren. Dienstags bis freitags können die kleinen Kunstschaffenden am Nachmittag (an den Wochenenden sogar ganztägig) experimentieren und gestalten, was das Zeug hält. Individuelle Geschenke entstehen (die meisten Materialien sind im Eintrittspreis inbegriffen), die natürlich mit nach Hause genommen und verschenkt werden können.
LAGE: Römerstr. 21, 80801 München
Haltestellen: Kurfürstenplatz (Tram 12, 28), Giselastraße (U3, U6)
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Bayerische Volkssternwarte
REISE ZU FREMDEN GALAXIEN
In München gibt es nicht nur einige der größten Attraktionen Deutschlands, Europas und gar der Welt, hier steht auch eine der größten und bekanntesten Volkssternwarten Deutschlands. Ganz versteckt im Stadtteil Berg am Laim gelegen, wäre sie ohne Beschilderung von außen kaum zu erkennen. Was kurz nach dem Zweiten Weltkrieg mit einem kleinen Fernrohr begann, hat sich zu einem regen Verein mit einer Reihe großer Fernrohre, einem kleinen Planetarium, Vortrags- und Ausstellungsräumen, einer umfangreichen Bibliothek sowie Laboren und Werkstätten entwickelt.
Der Verein bietet ein reichhaltiges Programm für Kinder und mit Kindern an. So kann man hier z. B. einen Familienausflug ins All machen oder mit der kleinen Fledermaus »Flappi« Sternbilder suchen. Daneben gibt es viele Führungen für Kinder (Dauer ca. 2 Std.), bei denen man den Fragen nachgehen kann, ob es den Mann im Mond wirklich gibt oder warum die Milchstraße eigentlich so heißt. Die Kinder bestaunen anschließend das Observatorium auf dem Dach und dürfen durch die Teleskope den Himmel betrachten. Im Planetarium kann man den Sternenhimmel über München nochmals genau anschauen und sich im Ausstellungsraum ein eigenes Bild von den Planeten machen.
Ein Besuch der Sternwarte lohnt sich nicht nur bei schönem Wetter, selbst bei verhangenem Himmel kann man hier viele Sterne »unter die Lupe« nehmen. Die Warte richtet auch Kindergeburtstage aus inklusive einer privaten Führung (ca. 1.30 Std.) und extra Partyraum. Auf der Homepage findet man dafür sogar eine spezielle Einladungsvorlage.
LAGE: Rosenheimer Str. 145h, 81671 München
Haltestelle: Anzinger Straße (Bus 55, 145, 155)
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ESO Supernova
URKNALL DER GANZ BESONDEREN ART
Direkt neben der europäischen Südsternwarte steht das Planetarium ESO Supernova (European Southern Observatory). Das äußere Gebäude ist wie ein Doppelsternsystem gestaltet, und im Inneren versteckt sich eine Planetariumskuppel mit 14 Metern Durchmesser, in der 109 Personen Platz finden – die größte ihrer Art im deutschsprachigen Raum! Auf dieser Projektionsfläche werden mit modernsten Projektoren spannende Filme über das Universum gezeigt. Besonders das Kinderprogramm ist sehr umfangreich und kindgerecht aufbereitet – bei den Filmen in dieser 360°-Kuppel schwebt man wie in einem Raumschiff durch das Universum, und die Zeit vergeht dabei wie im Flug.
Auf der über 2200 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche wird die Dauerausstellung »Das lebendige Universum« gezeigt. Dabei kommt auch Material zum Einsatz, das von Einrichtungen der ESO stammt, z. B. ein großes Bild des gesamten Nachthimmels oder ein Hauptspiegelsegment des größten optischen Teleskops der Welt. An über 20 interaktiven Ausstellungstücken kann man dank Computersimulationen, virtueller Realität und hochmoderner Computergrafiken in die Welt der Astronomie eintauchen. Die 13 Themen der Ausstellung präsentieren Konzepte der allgemeinen Astronomie, das Leben im Universum und wie Himmelskörper mit modernen Teleskopen und Technologien untersucht werden. An jeder Station gibt es natürlich auch kindgerechte Erklärungen zum besseren Verständnis. Spezielle Führungen runden das hervorragende Angebot ab.
LAGE: Karl-Schwarzschild-Straße, 85748 Garching bei München
https://supernova.eso.org/germany
Haltestelle: