John Farndon

Big Ideas. Das Ökologie-Buch


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       Vorhersagen zur Größe einer Population und zum Risiko ihres Aussterbens

       Populationsgefährdungsanalyse

       Klimawandel findet hier statt, er findet jetzt statt

       Den Klimawandel aufhalten

       Die Versorgung der Weltbevölkerung sollte sicher sein

       Die »Sustainable Biosphere Initiative«

       Wir spielen Würfel mit der natürlichen Umwelt

       Die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels

       Monokulturen und Monopole zerstören die Ernte

       Saatgutdiversität

       Natürliche Ökosysteme ermöglichen das menschliche Leben und bereichern es

       Ökosystemdienstleistungen

       Wir behandeln unseren Planeten so, als hätten wir einen zweiten, auf dem wir leben können

       Müllentsorgung

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       ANHANG

       WEITERE ÖKOLOGEN

       GLOSSAR

       ZITATNACHWEIS

       DANK

      VORWORT

      Der Titel Das Ökologie-Buch wirft bereits vor dem Lesen der ersten Seite die Frage auf, wie man ein Thema, das ganze Bibliotheken füllt, auf 352 Seiten bringen soll. Das vorliegende Buch beweist: Es geht! Es geht sogar ganz hervorragend.

      Ich freue mich, dass ich als Sprecherin des NABU-Bundesfachausschusses Umweltbildung und Kommunikation um ein Vorwort für dieses Buch gebeten wurde. Viele der im vorliegenden Buch präsentierten Konzepte und Themen finden sich in unserer Bildungsarbeit wieder. Umweltbildung gehört zum zentralen Engagement des NABU und ist ein verbindendes Element der inhaltlichen Arbeit aller Ebenen und Einrichtungen. Umweltbildung vereint Wissen, Werte und Handeln und ist dem Gedanken der Nachhaltigkeit verpflichtet. Im NABU steht Umweltbildung für die gesamte Breite der auf Naturschutz bezogenen Aktivitäten – vom Naturerleben bis hin zur Bearbeitung komplexer Phänomene wie dem Klimaschutz.

      Das Ökologie-Buch hilft, diese komplexen Phänomene in ihren einzelnen Bausteinen zu verstehen, indem es wissenschaftliche Beobachtungen in alltagsnahe Zusammenhänge stellt. Diese Verbindung steigert nicht nur die Lesefreude, sondern eröffnet die Chance, wissenschaftliche Erkenntnisse zu politischen Fragestellungen zu machen. Dabei kommt Das Ökologie-Buch komplett ohne erhobenen Zeigefinger aus, sondern weckt als Sachbuch einfach die Faszination für natürliche Strukturen und Prozesse. Diese kommen erfrischend einfach und einleuchtend daher – auch dank wunderbarer Bilder und Grafiken, die jede Komplexität auf das Wesentliche reduzieren.

      Das Ökologie-Buch traut sich an ein breites Wissensspektrum heran: von der Vererbungslehre über Verhaltenstheorien bis hin zu Ökosystemleistungen. Nach und nach fügen sich die einzelnen Kapitel wie die Teile eines Puzzles zu einem Gesamtbild zusammen. Natürlich kann hier nicht jedes Detail bis ins Kleinste erklärt werden, aber das ist auch nicht nötig. Vielmehr haben wir es mit einem Sachbuch zu tun, das viele Aha-Effekte hervorruft und Lust macht auf mehr.

      Wer sich schon etwas länger in dem Themenfeld tummelt, wird einen Mix aus bekannten und neuen Fakten finden, ergänzt um Sachverhalte, die einem zwar mal bekannt waren, aber mit der Zeit wieder in Vergessenheit geraten sind. Es macht einfach Spaß, sich beim Schmökern zu erinnern, das eigene Wissen um neue Zusammenhänge zu erweitern und nachzuvollziehen, wie die unglaublichen natürlichen Systeme unserer Erde funktionieren. Vielen Forscherinnen und Forschern haben wir es zu verdanken, dass wir dieses Wissen heute haben und stetig erweitern können. So wird das Bild durch die begleitenden Kurzporträts großer Denker und eindrucksvolle Zitate erst vollständig.

      Das Verstehen und die Faszination ökologischer Zusammenhänge ist Teil des lebenslangen Lernens, das Kinder, Jugendliche und Erwachsene einbezieht. Und so sehe ich Das Ökologie-Buch als Gewinn für alle Altersgruppen. Gerade die Stabilität und Anpassungsfähigkeit ökologischer Systeme werden es im Endeffekt sein, die über unsere Zukunft entscheiden. Deshalb sehen wir als NABU-Bundesfachausschuss die Umweltbildung als zentrales Element, um Chancen zur Übernahme ökologischer und sozialer Verantwortung zu eröffnen und Schlüssel für eine auch zukünftig lebenswerte Welt zu sein.

      Ich wünsche allen eine spannende und aufschlussreiche Lektüre und natürlich viel Spaß beim Lesen!

       Dr. Anke Valentin

      Bundesfachausschuss Umweltbildung des NABU

      EINLEITUNG

      Das Wissen über Ökologie – die Beziehungen zwischen Lebewesen – entschied über Leben und Tod der ersten Menschen. Ohne ein grundlegendes Verständnis, warum an einem Ort Tiere grasten und an einem anderen Früchte wuchsen, hätten unsere Vorfahren nicht überleben und sich entwickeln können.

      Welche Wechselwirkungen zwischen Tieren und Pflanzen sowie ihnen und der unbelebten Welt stattfanden, interessierte schon die Griechen in der Antike. Im 4. Jahrhundert vor Christus untersuchten Aristoteles und sein Schüler Theophrastos den Stoffwechsel und die Wärmeregulierung bei Tieren, sezierten Vogeleier, um ihre Entwicklung zu erforschen, und beschrieben eine Scala Naturae (Leiter der Natur) mit elf Stufen. Dies war der erste Versuch, alle Lebewesen zu klassifizieren. Aristoteles erklärte auch, dass einige Tiere andere konsumieren: die erste Beschreibung einer Nahrungskette.

      Im Mittelalter (476–1500) behinderte die katholische Kirche neue wissenschaftliche Ideen; das Verständnis der Ökologie schritt kaum voran. Doch ab dem 16. Jahrhundert wurden bei Seefahrten und durch technische Fortschritte, etwa die Erfindung des Mikroskops, erstaunliche Lebensformen entdeckt, der Wissensdurst stieg. Der schwedische Botaniker Carl von Linné entwickelte eine Klassifikation, das Systema Naturae. Dies war der erste wissenschaftliche Versuch, Arten zu benennen und ihrer Verwandtschaft nach zu ordnen. Damals herrschte im westlichen Denken der Essenzialismus vor: die Annahme, dass jede Art unveränderliche »essenzielle« Merkmale hat.

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