Dirk Schmidt

Motivation


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mit Ihrem Selbstbewusstsein zusammen. Wenn Sie sich Ihrer Leistung und Ihrer Fähigkeiten wirklich bewusst sind, sind Sie auch in der Lage, sich und damit den Wert Ihrer Leistung bestmöglich zu verkaufen. Jeder Angestellte verkauft seine Arbeitsleistung als Produkt an seinen Arbeitgeber. Damit entscheidet jeder für sich, ob er ein Markenprodukt ist oder unter einer Billigmarke rangiert (= Hausmarke zum kleinen Preis). Deshalb gilt: „Erkenne dich selbst“. Definieren Sie Ihren Selbstwert (= wie viel sind Sie wert?).

      Sie sehen: Ihr Selbstbewusstsein hat einen maßgeblichen Einfluss auf Ihren Erfolg. Letztlich ist es sogar bestimmend für Erfolg oder Misserfolg. Wenn Sie das einmal verstanden haben und anfangen, diese Erkenntnisse umzusetzen, werden Sie sehen, dass sich die Dinge in Ihrem Leben sehr viel besser und leichter fügen werden, als Sie bis dahin geglaubt haben. Denn wer sich seiner bewusst ist, wird immer die Umstände, Reaktionen und vor allen Dingen die Menschen in sein Leben ziehen, die er dann gerade braucht. Das funktioniert auf allen Ebenen des Lebens und nicht nur im Angestelltenverhältnis. Auch ein Selbstständiger wird, wenn er ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein hat, immer die Kunden bekommen (oder finden?), die er gerade braucht. Im weitesten Sinne lässt sich sagen, dass der finanzielle Erfolg eines Unternehmens nur davon abhängig ist, wie stark das Selbstbewusstsein seiner Führungskräfte und seiner Angestellten ausgeprägt ist. Somit gibt es eine klare Botschaft:

      Ändern Sie Ihre „Ein-Stellung“, also die Stellung, die Sie bisher vertreten haben, und die Welt wird Ihnen „zu Füßen“ liegen.

      Passen Sie aber auf! Folgen Sie nicht blind irgendwelchen Methoden, die Ihnen mehr Erfolg versprechen. Meine Impulse aus diesem Buch sind Anregungen, die Sie zum Nachdenken auffordern. Am Ende entscheiden Sie, wie Sie die Weisheiten daraus für sich umsetzen können, um das Bestmögliche aus Ihrem Leben zu machen.

      In meinen Seminaren lerne ich die unterschiedlichsten Menschen kennen. Sie alle eint, dass sie etwas in ihrem Leben verändern möchten. In diesen Seminaren holen sie sich sozusagen das Rüstzeug, um danach die Weichen in Richtung Erfolg zu stellen. Leider schaffen es nicht alle, auch wenn sie vorgeben, es schaffen zu wollen. Sagen ist bekanntlich nicht Tun. Solche Menschen sind für mich negativ motiviert. Ihr ganzes Handeln und Tun ist darauf ausgerichtet, vor negativen Gefühlen zu fliehen. Sie erkennen diese Menschen daran, dass sie meistens nicht wissen, was sie wollen. Wenn sie dann gefragt werden, was sie nicht wollen, können sie genau darüber stundenlang sprechen. Gefragt nach ihren Lebenszielen fällt ihnen dann aber gar nichts ein. Das macht den Umgang mit negativ motivierten Menschen so schwierig. Sie sind in ihren Gedanken so gefangen, dass sie schon morgens beim Aufwachen keinen Spaß haben. Statt den Tag freudig zu begrüßen und das Positive zu sehen, fürchten sie sich vor den Konsequenzen, die es hätte, wenn sie nicht aufstehen.

      Dass Sie diese Zeilen lesen, ist ein guter Anfang. Das zeigt, dass Sie motiviert sind. Ob negativ oder positiv, das ist die Frage. Ich gehe natürlich davon aus, dass Sie positiv motiviert sind. Im anderen Fall ist es wichtig, dass Sie sich auf meine Gedanken einlassen. Die Impulse sind so ausgelegt, dass sie Sie zum Nachdenken anregen. Ich bin mir sicher: Je mehr Zeit Sie sich nehmen, das Gelesene bewusst zu verarbeiten, desto sicherer ist dieses positive Wissen in Ihnen verankert. Das führt dazu, dass Sie schon bald mehr Chancen als Probleme sehen – und genau daraus ist das Leben doch gemacht!

      Motivation – Die Kraft, die uns antreibt

      „Ohne Kraft erreicht man nichts und Kraft muss man

      durch Kraft erlangen.“

      Fjodor Michailowitsch Dostojewski

      „Wissen hält nicht länger als Fisch“, besagt eine Redensart. Wissen muss ständig angepasst und natürlich auch angewendet werden. Ansonsten ist es nutzlos. Heute verfügt der Mensch über Wissenszugänge, die in der Geschichte beispiellos sind. Vorsichtig ausgedrückt ist schon von einer Informationsinflation die Rede. Wenn wir uns einmal anschauen, wie sich das Wissen der Menschen verändert, dann werden wir erkennen, wie wichtig die Bereitschaft ist, sich jeden Tag den neuen Herausforderungen zu stellen. Im Jahr 1683 war Gottfried Leibniz der letzte Mensch, der das gesamte enzyklopädische Wissen der Menschheit besaß. Damals verdoppelte sich das Wissen alle 100 bis 150 Jahre. Heute verdoppelt sich das Wissen der Menschheit alle zwei Jahre mit steigender Geschwindigkeit. So werden täglich mehr als eine Million neue Seiten ins Internet gestellt. Tendenz steigend. Das ist der Zeitgeist, der zukünftig noch schneller voranschreitet. Denn Anfang 2010 stellte die Apple-Ikone Steve Jobs die neueste Computergeneration vor: ein superflaches MultiMedia-Notebook mit Touchscreen, also ohne Tastatur. Damit will das amerikanische Unternehmen u. a. den Markt für elektronische Bücher, sogenannte E-Books, aufmischen. Es ist davon auszugehen, dass dieses Vorhaben gelingen wird, wie alle Projekte von Steve Jobs & Co., auf die ich an anderer Stelle noch näher eingehen werde. In jedem Fall führt diese Entwicklung dazu, dass das Datenvolumen im weltweiten Netz noch einmal um ein Vielfaches ansteigen wird.

      Doch schon jetzt kann dieser gewaltige Wissenszuwachs nicht mehr verarbeitet werden. Immer öfter blenden wir Dinge einfach aus, um halbwegs einer Reizüberflutung zu entgehen. Das mag auf den ersten Blick gut sein, doch was ist mit Informationen, auf die wir angewiesen sind und die uns aufgrund unseres Verhaltens nicht mehr erreichen? Nun, es kommt mehr denn je darauf an, sein Wissen nicht nur durch Bücherlesen, Fernsehen und Internet auf dem Laufenden zu halten, sondern alle Sinne anzusprechen.

      Oft denken wir, dass nur das, was wir sehen, den Menschen ausmacht. Dabei sehen wir hier nur die Spitze des Eisberges. Das, was den Menschen zum dem macht, was er ist, ist unsichtbar. Der Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud (1856-1939), sprach hier vom EisbergModell des Bewusstseins. Freud beobachtete bei seinen Patienten, dass das, worauf wir in unserem täglichen Verhalten bewusst zurückgreifen, noch nicht einmal 20 Prozent dessen ausmacht, was unser Handeln bestimmt. Diese Erkenntnis war zu dieser Zeit bahnbrechend, weil Experten bisher davon ausgingen, dass das menschliches Verhalten allein auf bewusstes Denken und rationales Handeln zurückzuführen sei.

      Abbildung 1: Eisberg-Modell nach Sigmund Freud

      Um im Bild des Eisberges zu bleiben, bedeutet diese Erkenntnis, dass diese 20 Prozent „Bewusstsein“ aus dem Wasser ragen, während der große Rest, also 80 Prozent, unterhalb der Wasseroberfläche liegt. Doch das, was sich in diesem Unterwasserbereich abspielt, hat den größten Einfluss auf das, was über dem Wasser liegt. Schauen wir uns an, was dort unter der Wasseroberfläche verborgen liegt, dann verstehen wir, warum wir uns so und nicht anders verhalten:

      Abbildung 2: Der Freud’sche Eisberg

      Freud ging davon aus, dass die im Unbewussten liegenden Faktoren wie Ängste, Konflikte, traumatische Erlebnisse, Erbanlagen etc. wie Schichten übereinanderliegen. Weil das so ist, hat es keinen Zweck, sich von außen motivieren lassen zu wollen. Denn dann werden nur die 20 Prozent des Bewussten erreicht. Wer durch die Kraft der Motivation ein „neues“ Leben beginnen möchte, schafft dies nur, wenn er in der Analogie zum Freud’schen Eisberg sich in der Gesamtheit sieht. Er muss also abtauchen, hinunter in die Tiefe, und hier quasi „aufräumen“. Weg mit all den Ängsten und Konflikten. Raus aus dem „Eisberg“. Doch wirklich entfernen können wir nicht alles. Denn all unsere Erlebnisse, positive wie negative, sind ein Teil von uns. Wir kommen nicht mit einer Gebrauchsanweisung fürs Leben zur Welt. Wir müssen unsere Erfahrungen machen. Unsere Eltern, die es gut mit uns meinen, konnten uns auch nicht alle schmerzhaften Erfahrungen abnehmen.

      Stellen wir uns unser Leben wie eine Holzleiste vor, die am Tag unserer Geburt glatt, also ohne Risse und Kanten ist. Mit jeder Erfahrung wird nun eine Markierung ins Holz geritzt. Je länger wir leben, desto größer ist die Anzahl der Kerben. Somit ist klar, dass das Holz beschädigt ist. Glätten können wir es nur noch, wenn die Kerbe nicht zu tief eingeritzt wurde. Dann nämlich reicht ein wenig Schmirgelpapier, um die Stelle zu glätten. Doch ganz glatt wird sie nicht mehr. Es bleibt immer etwas zurück. Genau wie im Leben. Unsere Erfahrungen sind in unserem Gehirn an allen möglichen Stellen „eingeritzt“. Um sie zu entfernen,