Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

Die inneren Kräfte


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musst du auf der Hut sein mit dem, was du denkst. Denn wenn du eine solche Gedankenformation gestaltet hast, und sie dich verlassen hat, ist sie dabei ihre Arbeit zu tun, und wenn du dann nach einer Weile die Erkenntnis hast, dass dieser Einfall den du hattest, vielleicht nicht ganz so glücklich, und die damit verbundene Absicht nicht sehr positiv ist, wird es später sehr schwierig für dich, diese Gedankenformation wieder zu fassen zu bekommen.

      Um das zu erreichen, bräuchtest du beachtliches okkultes Wissen. Denn der Gedanke hat dich bereits verlassen und ist unterwegs... Nehmen wir an, dass du in einem Moment voller Ärger dachtest – damit meine ich nicht, dass du es absichtlich machst – aber trotzdem sagtest du dir in einem Moment, in dem du eine sehr starke Wut auf jemanden hattest: „Ach, würde dieser Person doch irgendein Unglück zustoßen!“ Deine Gedankenformation hat sich daraufhin auf den Weg gemacht. Sie ist unterwegs, und du hast keine Kontrolle mehr über sie. Sie macht sich daran, irgendein Unglück herbeizuführen: sie verrichtet ihre Arbeit. Nach einer Weile geschieht der Person dann auch wirklich ein Unglück. Glücklicherweise hast du normalerweise nicht genügend Verständnis um zu erkennen: „Oh, ich bin verantwortlich dafür, weil ich das gewünscht habe“, aber das ist die Wahrheit.

      Beachtet, dass diese Kraft der Gedankenbildung von großem Vorteil ist, wenn man sie zu gebrauchen weiß. Du kannst nämlich gute gedankliche Formationen machen, und wenn du diese richtig gestaltest, werden sie genauso viel Gutes bewirken, wie die negativen Gedanken Schlechtes verursachen. Du kannst eine Menge Gutes für andere Menschen tun, indem du einfach nur still in deinem Zimmer sitzt, vielleicht mehr Gutes, als wenn du dir äußerlich sehr viel Sorgen um sie machst. Wenn du es verstehst, konzentriert zu denken, das heißt, mit Energie und Intelligenz und Güte, und wenn du jemanden liebst, und ihm aufrichtig das Beste wünschst, ganz tief mit deinem ganzen Herzen, dann tut ihm das sehr gut, bestimmt viel mehr, als du denkst.

      Ich habe es schon oft gesagt; wenn zum Beispiel, diejenigen, die entfernt von ihrer Familie hier im Ashram leben, erfahren, dass jemand in ihrer Familie sehr krank ist, den kindischen Impuls fühlen, sofort dorthin zu rennen um die kranke Person zu pflegen, kann ich denen sagen – wenn es nicht gerade ein außergewöhnlicher Fall ist, in dem niemand da ist, um die Person zu versorgen (und manchmal sogar in so einem Fall) – dann wirst du dieser kranken Person sehr viel mehr Gutes tun, wenn du es verstehst, die richtige Einstellung zu behalten, und dich mit Zuneigung und gutem Willen auf sie zu konzentrieren, für sie zu beten und hilfreiche Formationen zu machen, als wenn du sie besuchst um dich um sie zu kümmern, vielleicht um sie zu füttern, und ihr beim Waschen zu helfen, denn das kann tatsächlich jeder andere tun. Jeder Beliebige kann eine Person pflegen. Aber nicht jeder kann gute Formationen machen und Kräfte aussenden die heilen. (7)

      DIE MUTTER

      *

      Was immer auch ein Feind einem Feind antut, was immer auch jemand der hasserfüllt ist, einem anderen Hassenden antun kann, der Schaden, der von einem fehlgeleiteten Verstand verursacht wird, ist sehr viel größer. (Dhammapada)

      Ein unkontrollierter, übler Gedanke, der Schlechtes auf jemanden richtet, fügt mehr Schaden zu, als ein Feind einem Feind, oder ein Hassender einem anderen, der ihn ebenso hasst. Das heißt, selbst diejenigen, die die besten Absichten in der Welt haben, werden sich selbst und denen die sie lieben mehr Böses antun, als ein Feind seinem Feind oder ein Hassender einem anderen Hassenden, wenn sie keine weise Kontrolle über ihre Gedanken haben. (8)

      DIE MUTTER

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      Man ist von dem umgeben, woran man denkt. Du verstehst sehr gut, was das bedeutet? (Sie wendet sich an ein Kind). Jedes Mal wenn du an etwas denkst, ist es, als ob du einen Magneten in der Hand hieltest, und die Sache, an die du denkst damit an dich ziehen würdest – verstehst du.

      Nun gibt es zum Beispiel Menschen, die haben die sehr schlechte Angewohnheit, ständig an alle möglichen Katastrophen zu denken, und sie befinden sich in einer Art konstanter Befürchtung vor irgendeinem Unglück, das ihnen im nächsten Moment zustoßen könnte. Ich kenne viele, die so denken, einige von ihnen sind hier (in der Gesprächsrunde) anwesend. Es ist so, als ob diese Leute einen Magneten in ihren Händen hielten und damit Katastrophen anziehen würden, nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf andere. Dafür tragen sie eine große Verantwortung. Denn wenn man schon nicht damit aufhören kann, unaufhörlich an etwas zu denken – manche Menschen sind im Kopf ununterbrochen beschäftigt, und sie wissen nicht wie sie das beenden können – gut, wenn sie es nicht können – ist es dann nicht besser, in positiven Gedankengängen weiter zu denken als in Befürchtungen!

      Wenn es in deinem Kopf einmal anfängt zu rasen, lass‘ ihn sich doch statt mit Befürchtungen, lieber mit all den guten Sachen beschäftigen die passieren können. Wenn dein Kopf schon nicht anders kann, als zu rotieren, gut, dann dreh dein Denken doch einfach herum, und richte es auf positive Dinge! Das heißt, wenn jemand zum Beispiel krank ist, an statt zu sagen: „Was wird nur mit ihm passieren, vielleicht ist es ja etwas Ernstes, und vielleicht ist es ja eine schlimme Krankheit, die er hat ... und ein Unglück kann ja so schnell passieren“, anstatt all das zu denken, denk doch besser, wenn jemand krank wird: „Oh! Das ist nicht weiter schlimm, denn Krankheiten sind äußere Täuschungen, die gewisse tiefere Schwingungen übertragen. Man spricht nicht darüber, weil man sie nicht sieht, aber so ist es. Diese Schwingungen, die auf einer tieferen Ebene in der Persönlichkeit liegen, können durch die Krankheit auftauchen, und das in Ordnung bringen, was gestört war. Das gestörte Gleichgewicht, diese Krankheit oder unangenehme Sache, die da entstanden ist, wird dann von der Gnade absorbiert, und sie wird verschwinden, keine Spur wird davon zurückbleiben, außer angenehmen und erfreulichen Gefühlen.“ Man kann ununterbrochen fortfahren auf diese Weise zu denken ... Menschen brauchen das, sie haben immer das Bedürfnis, dass ihnen ständig Gedanken im Kopf herumgehen, dass ihr Denken ununterbrochen beschäftigt ist, sie müssen ihre Gedanken immer im Kopf herumschweifen lassen. Gut, aber dann habt doch besser die richtigen Gedankengänge, ihr werdet sehen, dass es einen positiven Effekt hat.

      Denkt doch zum Beispiel so: Es soll so sein, dass ich besser und besser lernen werde, besser und besser verstehen werde, dass ich gesünder und gesünder werde. Alle Schwierigkeiten werden verschwinden, bösartige Leute werden gut und liebevoll werden, kranke Menschen werden geheilt werden, Häuser, die man braucht, werden gebaut werden, und die schlechten Dinge die verschwinden sollen, werden verschwinden, und Platz machen für bessere Dinge, die Welt wird sich in einer andauernden Verbesserung weiterbewegen, und am Ende dieses Fortschritts wird sich vollkommene Harmonie ausbreiten, und so weiter, denkt doch mal auf diese Weise...

      Du kannst endlos damit weitermachen, an Befürchtungen zu denken. Aber dann werden sich um dich selbst, und um deinen Kopf herum alle möglichen hübschen Dinge zeigen. Diejenigen, die die feinstoffliche Atmosphäre wahrnehmen, können dort, um den Kopf herum, gewisse Gedankenformationen als Tintenflecken sehen, wie Kraken mit Fangarmen, die versuchen, deinen Geist in Aufruhr zu versetzen, ja, genauso. Stattdessen wird man dann, wenn jemand positiv denkt, glückliche Gedankenformationen sehen, Gebilde von Licht, oder Strahlen von Sonnenlicht, oder vielleicht auch schöne Bilder, all so etwas.

      Man wird dann wundervolle Dinge um dich herum sehen – es gibt Maler die das so malen, und sie fangen dabei immer Gedanken auf. (9)

      DIE MUTTER

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      Das menschliche Denken ist in der mentalen Welt sehr kreativ. Die ganze Zeit, während du denkst, schaffst du Gedankenformen und sendest sie aus in die Atmosphäre, und sie machen sich dort an die Arbeit. Fortwährend bist du von einer Anhäufung kleinster Gedankenformationen umgeben. Natürlich gibt es auch Menschen, die nicht mal klar denken können. Deshalb gestalten diese überhaupt nichts, außer blassen Wirbelstrudeln.

      Aber Menschen, die klar denken, sind von einer Ansammlung kleiner Gedankenformen umgeben, die manchmal hinausgehen und in anderen Menschen eine Aufgabe verrichten; und wenn man dann wieder daran denkt, kommen diese Gedankenformationen zu einem zurück.

      Es gibt auch Beispiele von Menschen, die durch ihre eigenen Gedankengebilde gestört werden. Denn diese Gedankenformationen kommen andauernd zu ihnen zurück, als ob sie von ihnen Besitz ergreifen wollten,