Gabriele

Lerne Beten


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wir diese Aussage, so könnte es heißen: Jeder ist auch seines Unglücks Schmied und letzten Endes der Verursacher all dessen, was ihn trifft.

      Die meisten Menschen, die immer wieder erwähnen, dass sie doch so viel beten, sind mit sich selbst beschäftigt, befinden sich also im Kreisel ihres Persönlichen, so dass sie kaum merken, wie es dem Nächsten ergeht.

      Beginnen wir bei uns selbst in der Frage: Kann ich das, wofür ich bete, in mir, in meinem Innersten, nachvollziehen?

      Und: Bin ich der Mensch, der im Alltag das tut, wofür er betet?

      Bild: © Gunnar Assmy/fotolia.com

      Machen wir uns bewusst:

      Ohne Mitgefühl, ohne Hineinspüren in das, wofür wir beten, erreichen wir Gott nicht.

      Um im Gebet Gott näherzukommen,

      müssen wir allmählich still werden.

      Still werden wir nur dann, wenn wir uns mit der Kraft des Christus Gottes selbst

      besiegen, indem wir das ausräumen,

      was zwischen Gott und uns steht.

      Sind wir bereit, unser Allzumenschliches mit dem Geist Christi zu bearbeiten,

      dann werden wir ruhiger.

      Unser Gebet wird dann zuerst ein

      Gebet der Betrachtung, das heißt,

      wir betrachten all unsere Gebetsanliegen

      in der Frage:

      Verhalte ich mich im Alltag

      gemäß meinen Gebeten?

      Bild: © Kaphoto/fotolia.com

      Zum Beispiel stellen wir, wenn wir für Menschen, Tiere, ja für die Mutter Erde beten, die Frage an uns:

      Wie stehen wir zu unseren Mitmenschen? Wie fühlen wir mit unseren Tiergeschwis-

      tern?

      Und wie spüren wir die Mutter Erde in uns?

      Wir müssen lernen, uns in unsere Gebete hineinzufühlen, ein Mitgefühl zu erlangen, um zu erspüren, wie es z.B. dem Menschen geht, für den wir beten, wie es den Tiergeschwistern geht oder gar der Mutter Erde.

      All unsere Anliegen, die wir Gott vortragen, sollten wir zuerst in unserem Inneren nachschwingen lassen, hineinspüren in die Situationen, in dem Bewusstsein:

      Was ich nicht will, dass man mir tu’, das soll auch keinem anderen zugefügt werden, weder von mir noch von meinen Mitmenschen. –

      Also fühle ich mich in die Situationen hinein und sage mir: „So möchte ich es nicht erleben.“ Aufgrund dessen können wir mit einem gewissen Mitgefühl für den Nächsten beten.

      Auf diese Weise finden wir ganz allmählich zum wahren Beten.

      Im wahren Beten, in diesem tiefen Mitgefühl, das in uns lebendig wird, merken wir sehr bald, dass wir von einer Kraft angehoben werden, die wir bisher nicht kannten. Wir fühlen:

      Das ist eine Antwort Gottes.

      Es ist der Geist, der uns berührt.

      Unsere Bitt- und Dankgebete sind dann Erlebnis-Gebete. Wir ringen dann auch nicht mehr nach Worten. Wir spüren, wie ganz allmählich die Gebete von innen kommen; es ist unsere Seele, die mithilft; sie beginnt, mit uns zu beten.

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