besiegt hatte, hatte ich ihm das versprochen: niemals Dinge unversucht zu lassen, weil sie unangenehm oder fremd erscheinen. Ich versprach ihm, dass ich mich allein von meinem Unwohlsein oder meiner Angst nicht mehr würde abhalten lassen, etwas auszuprobieren. Silvio zog also den Komfortzonen-Joker – und ich versprach, es mit Videos zu versuchen.
Erst einmal recherchierte ich im Internet und musste gestehen, dass Videokommunikation tatsächlich ein ziemlich großes Ding war. Da standen also Leute vor einer Kamera[30] und redeten. Mit ihren Kunden. Bei manchen sah das sehr professionell aus. Bei anderen wackelte das Bild, sie hielten sich eine Handykamera vors Gesicht und erzählten fröhlich drauflos. Und ich musste gestehen: Bei einigen wirkte das tatsächlich gar nicht mal übel, das mit der Handykamera. Es wirkte … irgendwie echt. Sympathisch. Okay – bei anderen sah es tatsächlich eher stümperhaft aus.
Ich nahm mein Handy zur Hand und schaltete die Kamera ein. Durchs Display sah ich meinen Schreibtisch. Umschalten auf vordere Kamera. Jetzt konnte ich mich selbst sehen. Puh – ich fand ja schon Selfies immer nur lustig, wenn ich leicht angetrunken mit Freundinnen feiern war und wir alberne Gruppenselfies machten. Probeweise schnitt ich eine Grimasse und schoss ein Foto. Dann schaltete ich auf Video um.
„Hallo“, erzählte ich mir selbst. „Mein Name ist Mia und ich will Videos machen. Also … vielleicht. Also … eigentlich … nicht.“ Ich musste lachen und schaltete aus. Dann wieder ein. „Hallo. Mein Name ist Mia. Ich soll Videos machen. Und dabei krastiniere ich jetzt so lange, bis ich ’n echter Pro geworden bin.“ Wieder Lachen. Ich schaute mir beide Videos auf dem Handy an und lachte noch mehr. „Hallo“, erzählte ich meinem Handy. „Mein Name ist Mia, und so wird das nichts mit den Videos.“
Dann schob ich das Handy beiseite. Vielleicht brauchte ich eine anständige Kamera? Mikros und sowas? Ich weckte meinen Rechner aus dem Mittagsschlaf und begann, nach Kameratechnik zu suchen.
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