Hardy Kettlitz

Ray Bradbury - Poet des Raketenzeitalters


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zum Film King Kong mitgearbeitet, die Buchfassung schrieb eigentlich Delos W. Lovelace. Trotzdem hat Ackerman das signierte Buch behalten und sein Geld nicht zurückgefordert. Wer besitzt schließlich schon ein von Ray Bradbury gefälschtes Edgar-Wallace-Autogramm?

      Die vier Ausgaben von Bradburys erstem Fanzine hatten folgenden Inhalt:

      (Sommer 1939, 11 Seiten)

      »Greetings! At Long Last — Futuria Fantasia!« (Editorial von Ray Bradbury)

      »The Revolt of the Scientists« (Artikel von Bruce Yerke)

      »Don’t Get Technatal« (Story von Ron Reynolds [d. i. Ray Bradbury])

      »The Record« (Story von Forrest J. Ackerman)

      »Thought and Space« (Gedicht von Ray Bradbury)

      (Herbst 1939, 17 Seiten)

      »Worry!!!« (Editorial von Ray Bradbury)

      »The Galapurred Forsendyke« (Story von H. V.B. [d. i. Hannes Bok])

      »I’m Through!« (Artikel von Foo E Onya [d. i. Forrest J. Ackerman])

      »Satan’s Mistress« (Gedicht von Doug Rogers [d. i. Ray Bradbury])

      »Lost Soul« (Gedicht von Henry Hasse)

      »The Truth About Goldfish« (Artikel von Henry Kuttner)

      »God Busters« (Artikel von Erick Freyor [d. i. Forrest J. Ackerman])

      »The Pendulum« (Story von Ray Bradbury)

      »Is It True What They Say About Kuttner? or The Man With the Weird Tale« (Artikel von Guy Amory [d. i. Ray Bradbury])

      »Return from the Dead« (Story von Anthony Corvais [d. i. Hannes Bok])

      »Conventional Notes« (Bericht von Ray Bradbury)

      (Winter 1940, 19 Seiten)

      (Editorial ohne Titel von Ray Bradbury)

      »The Voice of Scariliop« (Story von H. V.B. [d. i. Hannes Bok])

      »Aw G’wan« (Artikel von Henry Hasse)

      »The Fight of the Good Ship Clarissa« (Story von Ray Bradbury, anonym erschienen mit der Bemerkung ›by one who should know better‹)

      »The Intruder« (Story von Emil Petaja)

      »Asphodel« (Gedicht von E. T. Pine)

      »Marmok« (Gedicht von Emil Petaja)

      »The Best Way to Get Around« (Artikel von Ross Rocklynne)

      »The Symphonic Abduction« (Story, anonym)

      »As I Remember« (Artikel von Omega [d. i. Ray Bradbury])

      (September 1940, 20 Seiten)

      »Gorgono and Slith—« (Editorial von Ray Bradbury)

      »Heil!« (Story von Lyle Monroe [d. i. Robert A. Heinlein])

      »The Phantoms« (Gedicht von J. E. Kelleam)

      »Thoughts on the Worldstate« (Artikel von Henry Kuttner)

      »Would You?« (Gedicht von J. Harvey Haggard)

      »The Piper« (Story von Ron Reynolds [d. i. Ray Bradbury])

      »The Itching Hour« (Story von Damon Knight)

      »I’ve Never Seen—« (Gedicht von Hannes Bok)

      »Ninevah« (Gedicht von J. E. Kelleam)

      »Bok’s Creatures of Lorelei« (zwei Illustrationen von Hannes Bok)

      Für die fünfte Ausgabe des Fanzines, die nie erschienen ist, gab es bereits ein Titelbild von Hannes Bok. Forry Ackerman schlug in einem Interview über fünfzig Jahre später vor, die fünfte Ausgabe schließlich doch noch herauszubringen, doch Bradbury lehnte ab. Bradbury schrieb für jede Ausgabe eine Kurzgeschichte, die nie länger als zwei Seiten war.

      Die vier Fanzines, das Titelbild der fünften Ausgabe, einige Illustrationsskizzen von Hannes Bok sowie ein Vorwort von Bradbury und ein Interview von Craig Graham mit Bradbury und Ackerman sind in dem schmalen Buch Futuria Fantasia (1997 bei Graham Publishing) enthalten.

      (Pseudonym Ron Reynolds; Sommer 1939 in FUTURIA FANTASIA 1, enthalten in Futuria Fantasia; nicht auf Deutsch)

      In dieser zwei Seiten langen Satire sitzt der Schriftsteller Samuel Stern verzweifelt vor seiner Schreibmaschine, denn ihm will keine Idee einfallen. Er unterhält sich mit seiner Frau Bella darüber, dass es einfach keine Themen mehr gibt, seit alle Menschen zufrieden sind, die Kriminalität abgeschafft wurde, jeder den gleichen sozialen Status und die gleiche Menge Geld hat. Bella schlägt vor, dass er über die Liebe schreiben soll, doch das ist Stern zu profan. Am Ende hat er schließlich die Idee, eine Liebesgeschichte zwischen zwei Robotern zu schreiben, denn auch wenn die Roboter noch nicht so weit entwickelt sind, dass sie Liebe empfinden können, wird es eines Tages so weit sein.

      (anonym erschienen; Herbst 1939 in FUTURIA FANTASIA 2, enthalten in Futuria Fantasia, 1971 in Horrors Unknown, Hrsg. Sam Moskowitz; nicht auf Deutsch)

      Der Text beschreibt einen Gefangenen, der in einem gläsernen Pendel eingesperrt ist und für alle Ewigkeit hin- und herschwingen muss. Er wird des Verbrechens beschuldigt, mehrere Wissenschaftler umgebracht zu haben, und selbst als kein Mensch mehr da ist, um das Pendel am Laufen zu halten, muss der Mann weiter hin- und herschwingen, betreut von einer Gruppe von Robotern. Am Ende schließlich sitzt nur noch sein Skelett im Glaspendel und schwingt bis in alle Ewigkeit.

      Eine Handlung gibt es in der Geschichte nicht, vielmehr wird mit pathetischen Worten der »Gefangene der Ewigkeit« geschildert. Sein Verbrechen ist dabei vollkommen nebensächlich. Bradbury ging es offenbar nur um die Schilderung des Bildes.

      Im November 1941 erschien im Magazin SUPER SCIENCE STORIES eine Geschichte mit dem Titel »Pendulum«, bei der Ray Bradbury und Henry Hasse als Autoren angegeben wurden. Vermutlich handelt es sich dabei um eine andere Geschichte, die nur den gleichen Titel trägt. Bradbury hat gelegentlich seine Storytitel mehrfach verwendet.

      (anonym erschienen; Winter 1940 in FUTURIA FANTASIA 3, enthalten in Futuria Fantasia; nicht auf Deutsch)

      Diese Geschichte ist nur eine Seite lang und soll wohl eine Satire sein. Das Raumschiff Clarissa ist auf dem Weg zur Venus, doch als es dort ankommt, werden die Menschen von den Venusiern angegriffen und getötet. Dabei benutzt Bradbury allerlei alberne Übertreibungen, in der Absicht, die Geschichte lustiger zu machen.

      (Pseudonym Ron Reynolds; September 1940 in FUTURIA FANTASIA 4, enthalten in Futuria Fantasia, 1970 in Futures to Infinity; nicht auf Deutsch)

      Dies ist die erste Geschichte, in der der Leser Elemente des späteren Stils des Autors erkennen kann. Die Story spielt auf dem Mars, der inzwischen von Menschen besiedelt wurde. Drei Städte wurden errichtet, in denen jeweils tausend Menschen wohnen. Die Marsianer, die einst ein Volk mit einer hoch entwickelten Kultur waren, leben nun irgendwo in den Bergen und sind degeneriert; sie sterben aus. Der titelgebende Flötenspieler stammt von der Venus und beherrscht seine Kunst: Er spielt die Musik einer sterbenden Welt. In der Geschichte unterhalten sich ein alter Mann und ein Junge, beide von der Erde, über den Flötenspieler und das Ende der Marsianer.

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