Mischer {Thermostatische Mischer} (DIN EN 1111:2017-10)
4.6 Korrosionsschutz (DIN EN 12502-1:2005-03, DIN EN 12502-2:2005-03, DIN EN 12502-3:2005-03, DIN EN 12502-4:2005-03, DIN EN 12502-5:2005-03)
4.7 Anlagen zur Behandlung von Trinkwasser (DIN EN 15161:2007-02)
Stichwortverzeichnis
Weiterführende Informationen
Trinkwasser ist täglich in aller Munde; und das nicht nur sprichwörtlich. Während Otto Normalverbraucher im Alltag eher wenig über das Wasser zu Hause oder am Arbeitsplatz nachdenkt, ändert sich dies meist schlagartig mit der ersten Auslandsreise. Manchmal riecht das Wasser nach Chlor, in anderen Regionen riecht es schweflig oder kommt nicht, wie gewohnt, farblos und klar aus der Leitung. Manche wagemutigen Urlauber arrangieren sich mit dem Abenteuer, andere bevorzugen den täglichen Bedarf zwischen Zähneputzen und Trinkgenuss mit Flaschenwasser zu decken.
Doch auch Letzteres ist für die meisten nach dem Urlaub wieder vergessen, und so bleibt das häusliche Trinkwasser für den Großteil der Bevölkerung eine unbeachtete Selbstverständlichkeit. Genau diese Selbstverständlichkeit bedeutet eine große Herausforderung für eine Vielzahl unterschiedlichster Fachleute von der Quelle bis zum heimischen Wasserhahn.
Zahlreiche Richtlinien, Verordnungen und Gesetze verknüpfen europäische und nationale Pflichten der Daseinsvorsorge und delegieren deren Umsetzung und Überwachung an Fachleute bis hin zum Betreiber einer sog. Hausinstallation – dem Wasserkreislauf einer Immobilie.
Die wichtigste deutsche Rechtsnorm in diesem Zusammenhang ist die Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch, besser bekannt als Trinkwasserverordnung – TrinkwV. Sie dient der nationalen Umsetzung der Richtlinie 98/83/EG des Rates in der Fassung der Verordnung (EG) Nr. 596/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18.06.2009. Weiterhin dient die Verordnung der Umsetzung der EU-Richtlinie 2013/51/EURATOM des Rates zur Festlegung von Anforderungen an den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung hinsichtlich radioaktiver Stoffe in Wasser für den menschlichen Gebrauch.
Seit dem ersten Erscheinen der TrinkwV gab es zahlreiche Novellierungen, um den veränderten Bedingungen angepasst zu agieren. Neben Herausforderungen durch die Privatisierung von Wasserversorgern, über Fortschritte im Netzbetrieb bis hin zu neuen Erkenntnissen aus Medizin und Naturwissenschaften wurden bis zur aktuellen Fassung unzählige Aspekte berücksichtigt. Vor allem nimmt seit 2013 die Hausinstallation eine wesentliche Rolle in der Verordnung ein. Somit sind plötzlich auch Unternehmer und sonstige Inhaber (UsI) in der Pflicht, die Trinkwasserverordnung in ihrem Wirkungsbereich umzusetzen. Aber: Nicht alle Änderungen sind auf den ersten Blick explizit ersichtlich, sondern oft Konsequenzen kleiner sprachlicher, gemeinhin minimal erscheinender Veränderungen. Wird aus einem „Soll“ ein „Muss“, so hat dies weitreichende Auswirkungen. Die schiere Vielzahl an Informationen sowie die Abgrenzung unterschiedlicher Bereiche machen es nahezu unmöglich, die Trinkwasserverordnung als einzelne Rechtsnorm korrekt im Alltag umzusetzen. Um die Ansprüche des Gesetzgebers korrekt auszuführen, bedarf es zahlreicher ergänzender Normen, Regeln, Arbeitsblätter etc., die als „allgemein anerkannte Regeln der Technik (a. a. R. d. T.)“ bekannt sind.
Spätestens hier wird es auch für den Fachmann schwierig, die Übersicht über jedes „Wenn“ und „Dann“ zu behalten. Ganz abgesehen vom Juristendeutsch und gewerkspezifischen Fachausdrücken, die das Lesen der Einzeltexte zu mühsamen Herausforderungen werden lassen.
Auch diese zweite, überarbeitete Auflage des Handbuchs Trinkwasservorschriften nimmt sich genau dieser Problematik der Umsetzung an. Auf ca. 300 Seiten erläutern sechs erfahrene Fachpraktiker anschaulich die verschiedensten Regelwerke zwischen Trinkwasserverordnung, Trinkwasser-Installationen, Wasserqualität, Anlagentechnik, Speicherung und Aufbereitung.
Für die handwerklich einwandfreie Umsetzung rechtlicher Anforderungen ist stets aktuelles theoretisches, aber auch praktisch umsetzbares Wissen erforderlich. So wurden in dieser Auflage alle Kapitel erneut der kritischen Durchsicht von Fachexperten unterzogen sowie teilweise inhaltlich angepasst, selbst wenn es keine explizite Neuerung zur Norm gab. Doch obgleich die Mühlen bei Gesetzgeber, Verbänden und Fachgremien gemeinhin langsam mahlen, hat sich einiges getan. Im Bereich der Trinkwasserinstallationen wurden drei Technische Regeln aktualisiert (VDI 6023 Blatt 2, VDI 3810 Blatt 2 und das DVGW W 557). Bei der Wasserqualität wurde die „Legionellennorm“ DIN EN ISO 11731 im März 2019 überarbeitet zur Verfügung gestellt. Im Bereich der Anlagentechnik, Speicherung und Aufbereitung wurden die DIN 2001 und 4753 jeweils in ihrer überarbeiteten Fassung publiziert. Gemeinsam mit der neu in das Handbuch Trinkwasservorschriften aufgenommenen DIN 35860:2020-07 Probenahmearmaturen in der Trinkwasserinstallation – Anforderungen und Prüfungen, glänzt diese dritte Auflage mit Wissen bei anwendungsnaher Tiefe.
Dieses Gesamtwerk dient zum Nachschlagen, zum Herausgreifen einzelner Kapitel oder als Lesebuch, um das Fachwissen in angrenzenden Themengebieten zu erweitern. Aus der Praxis geschrieben, ist es kein klassisches Lehrbuch, jedoch mit Sicherheit ein lehrreiches Buch. Egal, ob für den Auszubildenden im Gas- und Wasserhandwerk, den Techniker vor Ort, den Betreiber einer Wohnanlage oder das Facility Management eines Bürokomplexes – das Handbuch Trinkwasservorschriften erlaubt jedem einen umfangreichen Einblick in die Welt des Trinkwassers.
Das gedruckte Format ermöglicht die Mitnahme in der Jackentasche genauso wie die Platzierung unter dem Kopfkissen, das Stöbern in der Bahn oder das schnelle Nachschlagen direkt beim Kunden. Die digitale Variante macht Ihr Smartphone oder Tablet zum persönlichen Kompetenzzentrum Trinkwasser und erlaubt noch schneller die Suche nach kompetenten Antworten auf Ihre Fragen.
Viel Spaß beim Lesen und Lernen!
Ihr Dr. Marc von Essen (Hrsg.) im Namen aller Co-Autoren und der FORUM VERLAG HERKERT GMBH
Herausgeber-/Autorenverzeichnis
Dr. Marc von Essen
Kapitel Wasserbeschaffenheit
Als ausgebildeter Chemielaborant verfügt Dr. Marc von Essen über 20 Jahre Laborerfahrung, in der er die Wasserchemie von der Pike auf erlernte. Ursprünglich galt sein Interesse dem industriellen Abwasser, doch bereits während des Studiums folgten bei Tätigkeiten an renommierten Forschungsinstituten bald Untersuchungen von Flüssen und Meeren. Die Promotion über die chemischen Faktoren zur Ausbreitung des Choleraerregers im Indischen Ganges bildete den Brückenschlag zwischen Fluss-, See-, Trink- und Abwasser.
Dem folgte eine Führungsposition in einer großen deutschen Laborgruppe sowie internationales Engagement im Bereich Wasser- und Umweltanalytik. Zahlreiche Vorträge, Seminare und Kooperationen in Deutschland, Europa, Indien, China und Kanada mündeten im Frühjahr 2018 in einer eigenen Vorlesungsreihe an der Universität Danzig, Polen. Neben rein chemischen Verbindungen stehen bei Herrn von Essen auch mikrobiologische Parameter hoch im Kurs. Legionellen und Pseudomonaden verbinden thematisch die Labordenkweise mit den handwerklichen Herausforderungen in der Hausinstallation.
So ist es ihm ein besonderes Anliegen, jedem Menschen sauberes, genießbares Trinkwasser zugänglich zu machen. Aus dem Engagement im Bereich des Trinkwassers entstand die Verbindung zur Lebensmittelanalytik, da auch hier Wasser mit verschiedensten Verwendungszwecken eine integrale Rolle spielt. Hauptberuflich ist er für eine weltweit führende, europäische Laborgruppe tätig und unterstützt als ausgewiesener Experte für Sicherheit sowie umwelt- und lebensmittelanalytische Themen verschiedene Werke des