ohne Rücksicht auf das Ergehen der Mitmenschen und Mitgeschöpfe, sondern dass wahre Lebensqualität im geistigen Wachsen und Reifen liegt, das zu friedfertigem Miteinander befähigt, das Weitblick und Durchblick bringt, Dynamik, Lebensfreude und ein erfülltes Lebensgefühl.
Dann spüren wir zunehmend den Strom des Lebens, der uns trägt, der uns führt. Dann wird die Ahnung zur Gewissheit, dass Leben unvergänglich ist. Wir erfassen: Leben ist nun mal Leben, hier und dort.
Wer sein Leben zu verstehen lernt, fürchtet sich nicht mehr vor dem Tod.
Wer sich der Tatsache verschließt, dass sich nach dem Hinscheiden, dem Ablegen der Körperhülle, nur der Aggregatzustand ändert, vom Grobstofflichen zum Feinerstofflichen, der ist auch nicht bereit, ernsthaft über sein Dasein oder über das Leben nachzudenken und sein Erdenleben in die Hand zu nehmen.
Das Sterben, das Unausweichliche, den Tod, grenzt der Mensch aus seinem Erdenleben aus – und doch geht er auf Schritt und Tritt mit uns. Er ist uns jeden Augenblick, jede Minute nahe. Unsere Erdengeburt brachte schon das Sterben mit sich, denn jedes Menschenleben hat nun mal ein Ende, vom Menschen Tod genannt. Das Sterben, Tod genannt, ist also ebenso naturgegeben und natürlich wie unsere Geburt.
Es stellt sich die Frage: Warum fürchten sich so viele vor dem sogenannten Tod? Warum das Grauen, die Angst, die Verdrängung dessen, was doch jedem Menschen ganz selbstverständlich beschieden ist? Ist das, was als Vorstellung „Tod“ in so manchem Menschen Schrecken, Panik oder gar hilflose Verzweiflung auslöst, eventuell ein Zerrbild, ein Produkt aus Nichtwissen, Nicht-wissen-Wollen, die Folge eines Missverhältnisses zum Leben? Worin liegt dieses?
Jetzt, im Erdenleben, könnten wir den Tod näher beleuchten und die Angst vor ihm ablegen.
Wir müssen lernen, unser Leben zu verstehen, dann werden wir uns auch vor der Karikatur „Tod“ nicht mehr fürchten, sondern ihn in das Leben einordnen. Der Tod macht nur dem Diesseitsdenker zu schaffen, nicht dem, der wahrhaft das Leben als unerschöpfliche Energiequelle und unversiegbaren Energiestrom anerkennt.
Das Erdendasein, ein Abschnitt des Lebens, den der Mensch positiv nützen und gestalten kann
Wir Menschen sprechen so viel vom Leben. Wir wollen leben – und doch leben die meisten Menschen nicht. Wie trunken vegetieren sie dahin, ohne die Erdenzeit in rechter Weise zu nützen.
Unsere materialistische Welt, die viele Menschen in dem Begriff von Raum und Zeit, im rein rational und naturwissenschaftlich geprägten Weltbild oder im Bann der Kirchenlehre gefangenhält, treibt sie gleichsam an, im Diesseits viel, sehr viel zu erleben. Das heißt jedoch nicht, zu leben! Wer sich in dieses materialistische Treiben einbinden lässt, für den ist das Wort „Jenseits“ ein Begriff, dessen Inhalt, dessen Bedeutung nicht greifbar ist und daher auch nicht relevant. Man lebt eben. „Jetzt“, so sagen viele, „lebe ich.“ Doch den Begriff Jenseits muss man begreifen lernen, um das Erdenleben als einen Abschnitt, eine Phase des Lebens zu erfassen und es in rechter Weise „genießen“, das heißt, positiv nützen und gestalten zu können.
Das Leben, die All-Energie, durchflutet den gesamten Kosmos. Als Menschen sehen wir nur einen geringen Teil davon.
So mancher Wissenschaftler lehrt uns, dass der Mensch nicht alles wahrzunehmen vermag. Z.B. können wir mit dem bloßen Auge nicht sehen, was sich in einem Wassertropfen bewegt, außer, wir schauen durch ein Mikroskop. In der Luft und im Wasser sind unzählige Bazillen, die unter Umständen einen Menschenkörper zu zerstören vermögen; mit bloßen Augen erkennen wir sie ebenfalls nicht. Obwohl diese Lebensformen Materie sind, vermögen wir sie ohne das Vergrößerungsgerät nicht wahrzunehmen. Unser Auge ist auf die Wahrnehmung der kleinsten Formen der Materie nicht eingestellt.
Also ist festzustellen: Vieles, was sich in der materiellen Welt, in Raum und Zeit, bewegt, ist mit dem Auge nicht erkennbar. Wenn wir unsere Instrumente verschärften, um mehr, ja um alles zu sehen, wenn wir sie tausendfach, ja vielleicht sogar millionenfach verstärkten – wir würden schließlich dahinterkommen, dass wir doch nicht alles sehen. Auch unser Gehirn, das letzten Endes uns, den Menschen, steuert, reagiert nur auf Zeit und Raum und ist daher ebenfalls begrenzt aufnahmefähig; es speichert nur, was zur materiellen Erscheinungswelt gehört, und selbst davon nicht alles.
Um das Jenseits erfassen zu können, brauchen wir gleichsam eine Lupe, ein Mikroskop, um uns selbst zu betrachten. Die Hilfswerkzeuge, um uns selbst zu ergründen, könnten unser Auge, unser Gehör und unser Gehirn sein. Nehmen wir diese, um uns selbst zu betrachten und zu analysieren, dann entwickelt sich in uns die Frage: Wer bin ich? Und: Woher komme ich?
Vergegenwärtigen wir uns die Begrenztheit des Menschen! Der Mensch kann weder die Sonne scheinen lassen noch Regen machen. Der Mensch kann auch die Substanz des Lebens nicht schaffen. Um Leben hervorzubringen, greift er immer auf die ihm zur Verfügung stehende Grundsubstanz zurück.
Woher kommt die Grundsubstanz, woher kommt die Energie, die wir als Leben bezeichnen? Wäre sie ausschließlich erdbezogen, dann gäbe es auch im Kosmos kein Leben, keine Energie. Leben ist auch nicht menschenbezogen – es ist kosmische Energie, zu der alle Planeten gehören. Alles, was wir sehen und nicht sehen und sich doch bewegt, ist Leben. Leben ist Energie, ist Antriebskraft. Durch den Antrieb der Energie laufen die Lebensvorgänge ab.
In der ganzen Unendlichkeit gibt es nichts Totes – alles ist Energie, und Energie ist Leben. Also muss es eine Quelle dieser Energie geben, die fortwährend fließende, strömende Energie, das Leben, hervorbringt und dieser in Lebensformen Gestalt gibt. Es muss einen Schöpfer geben, der unerschöpfliche Energie besitzt. Dieser Energie müssen bestimmte Wesensmerkmale eigen sein, eine bestimmte Ordnung, eine Art innere Struktur, bestimmte Gesetzmäßigkeiten – eine Energie, eine umfassende Kraft, die ordnet und die die kosmische Ordnung erhält.
Leben ist somit All-Energie. Das Leben durchflutet sowohl das Jenseits als auch das Diesseits. Das Leben, das der Geist der Unendlichkeit ist, die All-Energie, macht keinen Halt vor unserem dreidimensionalen Denken, das für uns Raum und Zeit bedeutet. Auch der Lebensstrom, den wir unseren Atem nennen, ist All-Energie. Atmen ist nicht nur Aufnahme von Sauerstoff mit der Luft. In unserem Atem ist der unendliche Geist, der alles beatmet, alle Lebewesen und das ganze All. Mit unserer Atmung sind wir an das All, den All-Lebensstrom, angeschlossen.
Der All-Lebensstrom, auch All-Energie genannt, das Leben, kennt keine Unterbrechung. Leben ist unauslöschbar. Fast jeden Tag hören wir: Dieser und jener ist gestorben. – Der Tod als solcher gehört zur Materie, denn alles Dichte, auch unser Körper, unterliegt der Energie der Umwandlung. Wir haben den von uns Menschen sogenannten Tod täglich bei uns und um uns.
Das Sterben, um in anderer Form weiterzuleben, ist Teil des irdischen Lebens.
Der Vorgang des Sterbens – die Abkoppelung unserer unsterblichen Seele vom physischen Leib
Was geschieht nach dem Leibestod?
Der Tote atmet nicht mehr. Warum? Weil sich der unsichtbare Teil, den wir Seele nennen, vom Leib getrennt hat. Die Seele nimmt gleichsam das Leben, den Atem, mit, den sie langsam aus dem hinscheidenden Körper herauszieht. Das ist der sogenannte Sterbevorgang. Beim letzten Atemzug stößt die Seele den Körper von sich und atmet ohne ihre materielle Hülle nach dem Ordnungsgesetz des Kosmos weiter.
Da sich viele Menschen meist nicht kosmisch orientieren, sich mit der unerschöpflichen All-Energie nicht befassen und über das materielle Dasein nicht hinausblicken, flößt vielen der Sterbevorgang Angst ein. Auch wenn sich der Mensch noch so sehr davor fürchtet – die Abkoppelung seiner unsterblichen Seele vom physischen Leib wird irgendwann stattfinden; das bleibt niemandem erspart. Unsere Seele ist nun mal ein kosmisches Wesen, das nur zeitbedingt in der Erdenhülle steckt, im irdischen „Raumanzug“ für eine gewisse Zeit.
Auch der Begriff „Jenseits“ ist vielen suspekt. Einerlei, mit welchen Argumenten wir das physisch und rational Unfassbare abtun – irgendwo bleibt doch ein Rest bestehen, Fragen, die z.B. dann in uns emporsteigen, wenn ein Schicksalsschlag uns jäh aus den oftmals oberflächlichen und eingefahrenen Denkgeleisen