Andre Lux

Drakula gegen Dracula


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      Andre Lux

      DRAKULA GEGEN DRACULA

      Engelsdorfer Verlag

      Leipzig

      2015

      Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

       Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

       detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

      Copyright (2015) Engelsdorfer Verlag Leipzig

      Alle Rechte beim Autor

      Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

      ISBN 9783957446633

       www.engelsdorfer-verlag.de

       Inhaltsverzeichnis

       Cover

       Titel

       Impressum

       Widmung und Danksagungen

       KAPITEL 0

       KAPITEL 1

       KAPITEL 2

       KAPITEL 3

       KAPITEL 4

       KAPITEL 5

       KAPITEL 6

       KAPITEL 7

       KAPITEL 8

       KAPITEL 9

       KAPITEL 10

       KAPITEL 11

       KAPITEL 12

       KAPITEL 13

       KAPITEL 14

       KAPITEL 15

       KAPITEL 16

       KAPITEL 17

       KAPITEL 18

       KAPITEL 19

       EPILOG

      Dieses Buch ist Dr. Uwe Boll gewidmet:

       »Schreib lieber mal ein Buch, Andre.

       Die Film Industry ist over.«

      Ein Dank für große Unterstützung gilt Andrea Lorenz,

       Bernd Jäger, Stefanie Dürr (Lesen), Ralph Ulrich

       (Soundtrack) und Marcel Richard (Malen und Basteln).

       KAPITEL 0

      Die dunkle Straße lag vor ihm. Doch bereits seit Stunden konnte Rüdiger Fitzgerald nicht mehr erkennen als seine fahlen Scheinwerfer, welche immer blasser zu werden schienen. Sein konzentrierter Blick über das Lenkrad verkrampfte immer mehr. Es war schon spät, aber wenn Mr. Fitzgerald für eine Sache bekannt war, dann dafür, dass er pünktlich ablieferte, und er hatte bereits den kompletten Vormittag an seinem Laptop in einem modrigen Motelzimmer vertrödelt. Für Recherchen, dachte er bei sich. Doch tatsächlich vergeudete er nur Zeit damit, sich billige Amateurvideos von Unfällen mit ferngesteuerten Helikoptern anzuschauen und nach einer eigens entwickelten Liste auszuwerten.

      Sein richtiger Job war ihm mittlerweile ein Grauen und nur noch Mittel zum Zweck, um monatlich wenigstens halbwegs überleben zu können: Journalist. Zudem: Journalist für ein Fachmagazin, das schon seit Jahren niemanden mehr interessierte, »Wohnen – Reich und Schön«. Statusberichte der Lebenssituationen von prominenten Persönlichkeiten. Morgen sollte er eine seiner üblichen Geschichten abliefern, die in Form von Interviews den Weg ins Heft fanden.

      Fitzgerald trat aufs Gas und drehte das Radio an: „Its alright“ von Paul Stanley bretterte aus den Boxen. Die kühle Luft aus dem Spalt des Fahrerfensters hielt ihn wach. »Was für eine Scheiße«, sagte Rüdiger Fitzgerald zu sich selbst. »Was für eine verfickte Scheiße«. Zwischendurch pfiff er die Melodien der alten Classic Rock-Gassenhauer, die aus dem Radio knarzten, mehr oder weniger fehlerfrei mit.

      Die Nadel seiner Tankanzeige hatte Fitzgerald schon lange nicht mehr im Auge gehabt und so erschrak er kurz, als er bemerkte, dass das Reservesymbol aufleuchtete. Mitten in dieser Gegend um kurz vor elf noch eine Tankstelle auftun? Das schien fast unmöglich. Zudem sollte er doch relativ zeitnah bei seinem Gastgeber aufkreuzen. Vor Nervosität fing der junge Mann an zu schwitzen und legte den grünen Sonnenhut, den er immer auf seinem Kopf trug und der ihn eher selten irritierte, auf den Nebensitz. Aufgeregt und mit feuchten Händen fuhr er sich durch das blondierte, kurze Haar. Aus dem Handschuhfach holte er eine Packung Zigaretten hervor und steckte sich eine an. Er sog den Rauch ein und summte weiterhin die Melodien der Radiosongs mit. Mit jedem Zug bemerkte er, wie seine Konzentration langsam nachließ. Nervenschwach rieb er sich das unrasierte Gesicht.

      Kurz nachdem ihn ein Sekundenschlaf übermannte, schreckte Fitzgerald auf. Eine Leuchtreklame strahlte ihm aus etwa drei Kilometern entgegen. »Endlich!« Er lächelte, schaltete einen Gang herunter und machte sich bereit, seinen Chevrolet Trailblazer an der nahenden Tankstelle zumindest bis zur Hälfte aufzufüllen. Gerade so viel, dass er noch in der Nacht sein Ziel erreichen konnte. »GAS 24H«, sagte das hell erleuchtete Schild. Das G des Schriftzuges zuckte.

      Der junge Mann Ende zwanzig fuhr den SUV ruhig an die erste Zapfsäule und stieg aus. »Verdammtes Idaho. Ich hasse es«, murmelte er, während ihm der kalte Herbstwind ins Gesicht peitschte. Der Regen hatte ihn bereits nach wenigen Sekunden völlig durchnässt. Um Fitzgerald herum war es stockfinster und er benötigte einige Augenblicke, um sich zu orientieren.

      Langsamen Schrittes ging er auf das Tankstellenhäuschen zu. Drinnen brannte schwaches Licht. »Hallo? Ich hätte gerne Sprit auf Pumpe 3. Ich zahle cash.« Fitzgeralds Weg führte ihn an die Kasse. Im Häuschen schien