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Futur 3 - Morgen nennt man Zukunft


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und dafür eine Vier! Das alles nur wegen Ebony! Ratet mal, was diese Zicke bekam: eine Eins! Ich konnte es nicht fassen!

      Aber jetzt musste ich mich erst mal auf Roboterkunde vorbereiten, du weißt schon, wegen der Hausaufgabe. Leon hatte ich auch schon geholt. Ich ging also in den Aufenthaltsraum und übte noch mal. Dabei ging vieles schief. Aber wie man so schön sagt, wenn es in der Generalprobe schiefgeht, dann klappt es bei der Aufführung umso besser. Hoffentlich stimmte das auch bei mir … Gleich war es so weit, nur noch ein paar Minuten. In der restlichen Zeit aß ich noch mein Pausenbrot.

      Dann klingelte es. Mein Herz klopft wie verrückt. Frau Sharel erklärte uns am Anfang noch einige Dinge und dann ging es los. Sie fragte, wer anfangen wolle, doch niemand meldete sich. Das bedeutete, dass sie sich jemanden aussuchen würde. Hoffentlich nicht mich! Aber wie der Zufall es wollte, kam ich dran. Na toll.

      Der erste Teil klappte schon mal ganz gut. Ich warf die ungelösten Hausaufgaben genau in den Schlitz und Leon verarbeitete sie. Jetzt konnte eigentlich nichts mehr schiefgehen. Plötzlich hörte man den Piepton, der zeigte, dass er fertig war. Doch dann blieb ich wie angewurzelt stehen. Was los war? Das willst du eigentlich nicht wissen! Na gut, also, statt der gelösten Hausaufgabe kam eine Pizza heraus! Oh mein Gott, wie peinlich. Ebony musste natürlich noch einen fiesen Kommentar dazu geben, der so ähnlich klang wie: »Was gibt es denn bei euch zu essen?« Ich fragte, ob ich eine zweite Chance bekäme. Frau Sharel sagte zum Glück »Ja«! Beim zweiten Mal lief alles perfekt und ich bekam eine Eins. Sogar Tarell klatschte und Peter machte keine einzige witzige Bemerkung. Ich war überglücklich. Wegen des Theaterstücks bekam ich auch noch eine zweite Chance. Ich spielte es der Klasse vor und als Ebony mir wieder ein Bein stellen wollte, sprang ich einfach darüber. Doch jetzt sah es sogar Frau Sharel. Sie gab mir eine Eins und entschuldigte sich, weil sie so ungerecht gewesen war. Ebony gab sie eine Sechs wegen fehlender Fairness und eine schriftliche Verwarnung.

      Die Schule war endlich vorbei und ich konnte mit einem guten Gefühl nach Hause gehen. Sogar Ebony habe ich eins ausgewischt! Auf dem Rückweg aß ich die Pizza, die aus der Klappe gekommen war. Ich teilte sie mit Leon. Er isst sonst nie Pizza, weil ich es ihm nicht erlaube, aber heute bekam er sie als Leckerli. Er hatte seine Aufgabe heute so gut gemacht, da hatte er sich ein Stück Pizza verdient.

      Am Nachmittag war richtig viel Verkehr auf den Luftstraßen. Zu Hause angekommen, scrailte ich meiner Mutter erst mal die guten Nachrichten. Du weißt nicht, was scrailen ist?! Ach so, du bist ja aus der Vergangenheit. Als Erstes sage ich das Wort »scrailen«. Danach spreche ich meinen Text und den Empfänger in die Luft. Dann tippe ich in die Luft und sofort sieht der Empfänger die Nachricht vor sich in der Luft. Meine Mutter antwortete erst mal nicht. Auch egal. Ich musste mich jetzt fertig machen für die Autostunde.

      Autostunde ist ein Hobby, das viele Kinder haben. Man lernt, mit fliegenden Autos zu fahren. Ich habe ja schon einen Führerschein, aber mir macht es trotzdem Spaß. Es gibt natürlich auch andere Hobbys. Da fällt mir ein, ich wollte dir ja noch Luftfußball erklären. Also, man spielt es in der Luft und braucht zwei Mannschaften mit je gleicher Spieleranzahl. Die Regeln sind wie beim normalen Fußball, nur dass es keine Tore gibt. Man muss in eine Wolke schießen, die beim Gegner ist. Die Wolke kann manchmal drei Meter entfernt sein, aber manchmal auch dreißig. Häufig gibt es gar keine Wolken am Himmel, dann kann man es nicht spielen.

      Die Einzelheiten über die heutige Autostunde erzähle ich dir ein anderes Mal, da sie nicht so spannend war. Ich bin auf jeden Fall noch nicht so lange zu Hause und schaue gerade nebenbei fern. Meine Eltern sind zum Glück noch nicht da. Sie haben beide Nachtschichten. Ins Bett gehe ich aber trotzdem gleich, ich wäre gerade beim Schreiben schon fast eingeschlafen. Eben bekam ich eine Nachricht von meiner Mutter: »Na, hast du einen schönen Tag gehabt?«

      Nach kurzem Überlegen kann ich nur sagen: Jaaaa!

      Dann tschüss, liebes Tagebuch!

      Deine überglückliche Cate.

      PS: Ach, übrigens, es war tatsächlich mein Hase, der heute Morgen so gepiept hat! Er hat das komische Ding meiner Ur-Ur-Uroma, das sich, glaube ich, »Handy« nennt, aufgefuttert … =)

      Daniel Kaldenhoff

       Die drei Brüder

      Ein ganz normaler Tag in Stayhamtion beginnt. Die drei Brüder Lordwig, Will und Jack stehen aus ihren schwebenden Betten auf. Jack geht in den Whirlpool, um sich zu entspannen. In der Zeit stellt Lordwig gerade sein Tablet X105 auf Schulmodus ein und lernt noch etwas für den Zock-Unterricht. Er versucht, sich die Taktik des Fünffachsprungs einzuprägen. Durch fünfmaliges Tippen auf das Tablet in bestimmten, eingeübten Zeitabständen soll eine Figur auf dem Tablet eine Mindestsprunghöhe erreichen. Lordwigs Bruder Will beendet noch kurz eine Hausaufgabe, bei der er noch die letzte Taste in sein neues Robottaste-Handy einbauen muss.

      Nach kurzer Zeit sind alle mit ihren Aktivitäten fertig. Sie gehen auf die Rolltreppe und fahren nach unten in die Küche. In der Küche angekommen, gibt es Rinderherz mit Kuhzunge und als Beilage Basilikum zum Frühstück. Als sehr schmackhaftes Getränk wird Brennnessel-Zwiebel-Tee dazu serviert. Anschließend putzen sie sich ihre Zähne mit einer Bürste aus Katzenfell. Kurz darauf schweben sie mit ihren Flyboards in die Schule. Nachdem sie dort angekommen sind, stellen sie die Flyboards auf ihren gemieteten Parkplätzen ab und laufen zur Rolltreppe. Will muss in den ersten Stock, Jack in den zweiten Stock und Lordwig in den vierten.

      Will, der seine Hausaufgabe heute Früh noch beendet hat, präsentiert sie ganz stolz vor seinen Klassenkameraden. Jack hat wieder mit einem Roboter Unterricht, weil der Lehrer noch immer an einem Schlangenbiss leidet, und der dritte Bruder, Lordwig, präsentiert derweil im Zock-Unterricht seinen schon lange erprobten Fünffachsprung.

      Im Anschluss an den Unterricht besuchen die drei Brüder gemeinsam einen Selbstverteidigungskurs. Sie wurden dazu von ihrer Mutter verdonnert, weil sich seit Kurzem ein Kinder-Kidnapper in Stayhamtion herumtreibt. Es werden schon drei Kinder vermisst.

      Als die Jungen in den Kurs kommen, steht ein anderer Trainer als gewöhnlich vor ihnen. Er sagt: »Hallo, ich bin die Vertretung für euren Trainer.«

      »Wir haben aber keine Rückmeldung von Herrn Schwinter bekommen, dass er heute nicht da ist«, entgegnet Will.

      Die Vertretung sagt: »Oh, das ist aber komisch. Ich werde trotzdem heute euren Unterricht führen!«

      Die drei Brüder ziehen sich noch schnell um, damit der Unterricht beginnen kann. Aber als sie aus der Umkleidekabine kommen, ist der Trainer nicht mehr zu sehen. An seiner Stelle steht ein schwarz gekleideter Mann in der Tür nach draußen. Die drei Brüder fragen den unheimlich wirkenden Mann, wo der Trainer sei.

      Dieser antwortet: »Er steht gerade vor euch!«

      Plötzlich geht das Licht aus und die Kinder kriegen einen riesigen Schreck. Dann spüren sie einen Stich in den Nacken und gehen kurz darauf zu Boden.

      Als sie nach längerer Zeit wieder erwachen, nehmen sie wahr, dass sie sich im Kofferraum eines Autos der Marke Liverton befinden. Die Brüder erkennen dies gleich an dem besonderen Motorengeräusch. Dieser fährt maximal 400 Kilometer pro Stunde, es besteht also kein Grund, sich wegen der Geschwindigkeit Sorgen zu machen. Schließlich hält der Wagen an und der schwarz gekleidete Mann steigt aus und öffnet die Kofferraumtür. Wie unschwer zu erraten, ist der Mann der Vertretungstrainer. Er zieht die noch nicht ganz bei Bewusstsein befindlichen Brüder aus dem Wagen. Sie können sich wegen ihres Zustands weder wehren noch weglaufen, aber ihr Seh- und Hörvermögen ist bereits wieder intakt. So kriegen sie mit, was mit ihnen und um sie herum passiert.

      Als Jack sich umsieht, bemerkt er, dass sie sich in einer abgelegenen, ländlichen Gegend befinden. Andere Menschen sind weit und breit nicht zu sehen. Jack sieht zu seinen beiden Brüdern Will und Lordwig hinüber und fragt: »Wisst ihr, wo wir hier sind? Ich sehe nichts und niemanden außer ein paar Gräsern und Bäumen.«

      Lordwig ruft aufgeregt: »Guckt mal, da ist eine Scheune. Ob er uns wohl dahin bringt?«

      Darauf