Wolfram Letzner

Gebrannte Erde


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       Forschungsgeschichte

       Was ist Terra Sigillata?

       Seit wann gab es Terra Sigillata und woher kam sie?

       Voraussetzungen und Herstellungsmethoden

       Übersicht der Herstellungszentren

       Italische Werkstätten

       Die südgallischen Töpfereien

       Die mittelgallischen Töpfereien

       Die ostgallischen und obergermanischen Töpfereien

       Das Ende der Terra Sigillata

       Andere Feinkeramik – sog. Belgische Ware

       Nordafrikanische Sigillata

       Die Organisation der Töpferbetriebe

       Vertrieb

       Tafelgeschirr und Nutzung

       Sonstige Keramik

       Antike Schwerkeramik – trägt oft kostbaren Inhalt

       Griechische Schwerkeramik

       Römische Schwerkeramik

       Die Amphore – das Universalgefäß bei Griechen und Römern

       Der Monte Testaccio – eine wohlorganisierte Müllhalde

       Dolia

       Dolia als Lagergefäße

       Dolia als Transportgefäße

       Dolia in anderer Funktion

       Lampen – Licht und mehr

       Baukeramik – Ziegel u. a. – praktisch und von zeitlosem Wert

       Vorsicht Fälschungen!

       Die Keramik als Leitfossil der Datierung

       Auswahlliteratur

       Glossar

       Abbildungsnachweis

       Weitere Bücher

      In den meisten Museen der Welt gehört die Keramik zu den am häufigsten vertretenen Materialien. Der Besucher begegnet Formen aller Art und über alle Zeiten. Dies liegt daran, dass Keramik – also gebrannter Ton – zwar zu Bruch gehen kann, aber aufgrund seines geringen Materialwertes – im Gegensatz zu Metall – nicht oder nur in sehr geringem Maße wieder verwertet wurde. So haben sich gewaltige Mengen dieses Materials in den Museen angesammelt, die zumeist nicht einmal in der Lage sind, alle Objekte in ihren Schausammlungen auszustellen. So schätzt man die Zahl der erhaltenen griechischen Vasen auf über 100.000 und die Menge römischer Terra Sigillata zahlenmäßig zu erfassen, ist kaum möglich.

      Der Umfang des keramischen Materials ist so groß, dass die Archäologen dieses schwerlich bewältigen können, sofern es sich um Alltagskeramik handelt.

      Das Spektrum der Keramik ist sehr breit. Es reicht von einfachen, unverzierten Haushaltswaren – darunter fallen etwa Kochtöpfe oder Vorratsgefäße – bis hin zur aufwendig gestalteten Luxuskeramik, die oft genug auch für den Export bestimmt war.

      Aber was bringt die Keramik – abgesehen von ihrer künstlerischen oder kunsthandwerklichen Qualität – für den Archäologen? Aufgrund der großen Menge, die erhalten ist, können die Fachleute lückenlos den Formen- und Stilwandel für einzelne Gebiete und Epochen dokumentieren, daraus eine Chronologie entwickeln und so Befunde unterschiedlichster Art datieren.

      Aufgrund ihrer charakteristischen Eigenschaften erlaubt es die Keramik aber auch, Rückschlüsse auf Gesellschafts- und Wirtschaftsstrukturen zu gewinnen. Handels- und Transportwege lassen sich nachvollziehen.

      Besonders für die griechische Keramik ergeben sich aber noch andere Aspekte, weil viele, vor allem hochwertige Gefäße, bemalt waren und Szenen aus dem täglichen Leben zeigen. Dazu gehören Darstellungen, die etwa Frauen beim Wasserholen am Brunnen oder Werkstattszenen zeigen. Daneben vermitteln sie tiefe Einblicke in Glaubenswelten, die dazu beitragen können, andere Befunde zu deuten und literarische Quellen zu ergänzen.

      Im Gegensatz dazu steht die römische Keramik: Bemalung gehört nicht zu den herausragenden Charakteristika; andere Fertigungs- und Dekorationstechniken bestimmen hier den Aussagewert.

      Es wäre sicherlich zu kurz gegriffen, wenn man sich bei der Keramik nur auf Gefäße konzentrieren würde. Bereits in der Antike fanden Produkte aus Ton in Bereichen Anwendung, die sich unter Begriffen wie Baukeramik (z. B. Dachziegel oder Leitungsrohre aller Art) zusammenfassen lassen. Auch diese werden in einem Exkurs behandelt. Gleiches gilt auch für Plastiken, die aus Ton geformt wurden.

      Begriffe und Namen, die mehrfach im Text erscheinen oder von zentraler Bedeutung sind, finden sich im Glossar. Im Text sind sie durch eine veränderte Typografie (Kapitälchen) gekennzeichnet.

      Mein besonderer Dank gilt dem Archäologischen Museum der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster (Dr. H.-Helge Nieswandt, Prof. Dr. Dieter Salzmann) und Dr. Dietmar Jordan für die großzügige Bereitstellung von Bildmaterial und die Publikationsgenehmigung.

      Hamm, im Dezember 2014

      Wolfram Letzner