Sylvia M. Hofmann

Nimm mich mit Capitano ...


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zu überlegen entschließen. Sie wollen doch mitreden können, wenn in ihrem Bekanntenkreis von Seereisen geschwärmt wird.

      Manche Reedereien bieten Singleermäßigungen auf weniger interessanten Fahrstrecken an. Hier zahlt man keinen Einzelkabinenzuschlag, oder nur einen ganz geringen, kann jedoch viele nette Mitreisende kennen lernen. Die Gesellschaft im Freundeskreis mit Spielabenden und gemeinsamen Ausflügen wird hier höher geschätzt als spannende Landausflüge.

      Ganz benachteiligt sind oft Alleinreisende, denn sie bezahlen häufig einen nicht gerechtfertigten hohen Preis für die Einzelbelegung einer Kabine. Er variiert von 100% mehr im Vergleich zur Doppelbelegung, über 80% mehr, was man als „normal“ bezeichnen kann, denn die Verpflegung für die zweite Person wird abgezogen. Wenn ein Unternehmen auf bestimmten Strecken Singlerabatte anbietet, sollte man es sich nicht lange überlegen und gleich buchen. Solche Angebote sind ungeheuer schnell ausgebucht, da diese Möglichkeit besonders für Singlefrauen sehr attraktiv ist. Erfahrungsgemäß reisen Männer selten alleine, es sei denn, sie sind schwer behindert oder zwischen 80 und 90 Jahre alt. Ansonsten habe ich auf Seereisen keine alleinreisenden Männer angetroffen. Dafür viele vitale und fröhliche Frauen, die entweder geschieden oder verwitwet waren und sich nun einen lange gehegten Traum erfüllen wollten. Auch die Freundin als Reisebegleiterin ist für viele akzeptabel.

      Nicht vergessen möchte ich die Jahrestags-Kreuzfahrten. Beispielsweise könnte man seinen Hochzeitstag, die silberne oder die goldene Hochzeit, auf See feiern. Oder Sie lassen Ihren runden Geburtstag auf dem blauen Meer zelebrieren. Auch eine nette Idee, finde ich. Zu solchen Gelegenheiten gibt es oft bis zu 500 Euro Ermäßigung. Jedem Geburtstagskind wird vom Servicepersonal ein Liedchen gesunden und man erhält eine Torte und Blumen.

      Sogar heiraten kann man auf hoher See. Eine kleine, aber feine „Wedding-Chapel“ auf einem Schiff einer amerikanischen Reederei fand ich eine gute Geschäftsidee. Der Kapitän ist befugt, die Trauung durchzuführen. Preisnachlässe für Brautpaare sind möglich. Wer seine Ehe nicht im Himmel, sondern auf See schließen möchte, sollte sich jedoch genau nach den Möglichkeiten erkundigen. Oder Sie lassen sich auf einem der Landausflüge ganz romantisch unter Palmen trauen. Alles ist denkbar, man braucht nur ein wenig Fantasie. Selbst die Planung des großen Ereignisses kann Ihnen von erfahrenen Kräften abgenommen werden.

      Sparen kann man natürlich auch bei der Buchung einer Innenkabine. Alles Aktuelle, einschließlich des neuesten Wetterberichts, wird von der schiffseigenen Sendestation übertragen. Das fehlende Tageslicht wird durch helle Beleuchtungskörper ersetzt. Viele Spiegel vergrößern optisch Ihre Kabine. Die Kabinengröße ist meist identisch oder geringfügig kleiner.

      Eine Kabine mit Sichtbehinderung wird günstiger angeboten, als eine mit freier Sicht auf das Meer. Aber Vorsicht, manchmal ist das gesamte Fenster verstellt, da Tenderboote direkt davor aufgehängt sind. Es gibt auch Kabinen, wo man zwischen zwei Booten hindurch schauen und deshalb trotzdem noch etwas sehen kann. Wenn Sie sich die Schiffspläne genau ansehen, kann man feststellen, wo dies der Fall ist. Ansonsten ist es den ganzen Tag über in Ihrer Kabine dunkel. Dann ist es besser, sie entscheiden sich für eine Innenkabine, die nochmals günstiger im Preis liegt.

      Kabinen auf den untersten Passagierdecks sind die preislich günstigsten. Manche Menschen stört es jedoch, wenn sie sehr nahe an der Wasserlinie liegen und sie womöglich ständiges Plätschern hören. Das Motorengeräusch ist ebenfalls hier stärker zu hören.

      Jeder sollte für sich selbst entscheiden, welche kleinen „Behinderungen“ er für eine Preisreduzierung in Kauf nehmen will.

      Die unteren Decks sind preisgünstiger als die oberen. Der Kabinenpreis richtet sich natürlich auch nach der Lage. Die beste Kabinenlage ist normalerweise mittschiffs. Im Vorderschiff, Bugbereich genannt, soll man bei hohem Wellengang schneller seekrank werden, so wird berichtet. Ich habe es noch nicht ausprobiert. Manche Menschen bevorzugen jedoch vorne oder hinten zu wohnen, da es von hier aus vielleicht schneller zum Restaurant geht, Lifte oder die Treppen sich in der Nähe befinden, was immer die Gründe sein mögen. So hat jeder seine individuellen Vorlieben.

      Auch Lastminute-Buchungen sind möglich oder Sie suchen nach einer Stornokabine oder Restkabine, dann wiederum müssen Sie nehmen, was übriggeblieben ist und können sich die Route vielleicht nicht aussuchen. Aber um ein Kreuzfahrtschiff zu testen, ist das eine gute Möglichkeit zu sparen.

      Bei Buchung einer sogenannten Glückskabine, wie es manche Reedereien nennen, bekommen Sie erst beim Einchecken die Lage und das Deck Ihrer Kabine mitgeteilt, Sie lassen sich überraschen und hoffen Glück zu haben. Sprich man muss nehmen, was übrig geblieben ist bzw. die Reederei noch zu vergeben hat. Das muss nicht notgedrungen eine ungünstig gelegene Kabine sein, vorausgesetzt das Schiff ist nicht ausgebucht.

      Manchmal müssen gebuchte Kabinen kurzfristig zurückgegeben werden oder die Reederei hat für bestimmte Gäste reserviert, die dann nicht eingetroffen sind. In diesem Fall kann Ihnen die Glückskabine wirklich Glück bringen. Wenn Sie sich gerne auf solche Überraschungen einlassen, bezahlen Sie weniger. Unter Umständen erhalten Sie eine sehr gute Kabine zum äußerst günstigen Preis, es kann natürlich auch mit einer Enttäuschung enden.

      Oftmals sind die meist auf den obersten Decks gelegenen Suiten nicht gebucht. Glückskabinenbucher können auch diese erhalten. Dann hat man richtig Glück gehabt und zu einem äußerst günstigen Preis eine große und gut gelegene Kabine erhalten. Es kann aber auf dem untersten Deck ganz vorne sein, wo es vielleicht für Empfindliche bei Seegang ganz schön schaukelt. Wenn Sie Probleme haben und damit rechnen, eventuell seekrank zu werden, dann empfiehlt sich eine Kabine in der Schiffsmitte auszuwählen.

      Auf „Aida“-Schiffen bezeichnet man die Glückskabine mit „Vario-Programm“.

      Man kann sich also auch hier keine Kabine selbst aussuchen. Ob es sich lohnt, kann hier nicht entschieden werden. Die von mir erfragten Preise sind sehr unterschiedlich.

      Manche Veranstalter bieten halbe Kabinen zur Buchung an. Das bedeutet, man kann mit einer fremden Person eine Kabine teilen. Es ist sehr viel preisgünstiger als die Wahl einer Einzelkabine. Den Partner oder die Partnerin kann man sich jedoch nicht aussuchen. Mit dieser Methode habe ich allerdings schlechte Erfahrungen gemacht. Vor meiner ersten Kreuzfahrt war ich ziemlich unbedarft. Außerdem wollte ich sparen. Ich dachte, mit etwas gutem Willen müsste man doch miteinander zurechtkommen können. Die Frau, mit der ich meine Kabine zu teilen hatte, schnarchte entsetzlich, war nach einigen Tagen stark erkältet, hustete und nieste ständig in unserer Bullaugenkabine, in welcher natürlich kein Fenster geöffnet werden konnte. Zudem wurde ich jede Nacht geweckt, wenn sie spät von ihren persönlichen Vergnügungen zurückkam. Meistens sind Kreuzfahrtschiffe ausgebucht und man kann keine andere Kabine erhalten. Dann muss man sich mit den Gegebenheiten abfinden.

       Darf es auch ein Super-Kreuzer sein?

      Meine Neugierde brachte mich dazu, mir solch eine schwimmende Stadt aus Stahl und Glas anzusehen. Es war wirklich ein Erlebnis. Auf Kreuzfahrten im östlichen Mittelmeer und bei einer Transatlantik-Überquerung konnte ich bereits Erfahrungen sammeln. Um Ihnen, liebe Leser, möglichst viele verschiedene Informationen zu liefern, hatte ich bei zwei unterschiedlichen Reedereien gebucht, Schiffe mit verschiedenen Nationalitäten getestet.

      So toll und unglaublich faszinierend so ein Riesenkreuzer wirkt, so „anstrengend“ ist es, sich hier zurechtzufinden – für Kreuzfahrt-Neulinge nicht unbedingt empfehlenswert. Für Ihre erste oder zweite Seereise und um eigene Erfahrungen zu sammeln, empfehle ich eher ein kleineres bis mittelgroßes Schiff, denn es ist hier bedeutend einfacher, all das zu finden, was man an Bord benötigt. Schon beim entsprechenden Speiselokal angefangen. Selbst noch gegen Ende der Reise auf so einem „Brillianten der Meere“ oder einer „Kronprinzessin“ sieht man Passagiere verwirrt umherirren, weil sie irgendwelche Räumlichkeiten suchen.

      Auf vielen Schiffen liegen die Kabinennummern mit geraden Zahlen auf der einen Seite, die mit ungeraden auf der gegenüberliegenden. So kann man auf