ebenfalls den Meistern und Experten Matayoshi, Chinen, Izumi, Tamano und Hayashi für ihr Einverständnis, daß Fotos von ihnen in diesem Buch gezeigt werden dürfen. Des weiteren gilt sein Dank dem Unternehmen »G. K. International«, Paris, das ihm das auf den Seiten 175 und 176 dargestellte Material zur Verfügung gestellt hat.
Illustrationen
Die Fotos 66, 161 und 195 wurden uns freundlicherweise von Javier Brieva (Malaga) zur Verfügung gestellt, alle übrigen Fotos stammen vom Autor und von Gabrielle Habersetzer. Alle Zeichnungen stammen aus der Feder des Autors.
Die Fotos 68, 77, 87 und 88 wurden während Lehrgängen im Dôjô des CRB in Straßburg aufgenommen.
Vorwort zu Band 2 der deutschen Ausgabe des »Kobudô«
Ich habe mich von jeher für alles, was mit dem Kämpfen zusammenhängt, interessiert. Aus diesem Grunde habe ich vor etwa 20 Jahren damit begonnen, meine Praxis der klassischen Budôkünste auch auf Disziplinen auszuweiten, in denen moderne Waffen zum Einsatz kommen.1 Eine Waffe, welcher Art auch immer, ist stets nur eine Verlängerung der Hand, und sie ist Ausdruck eines Willens. Im Rahmen dieser parallelen Forschungen habe ich während meines ersten Aufenthaltes in den USA mit Erstaunen feststellen können, daß der Tonfa dort für Techniken zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung verwendet wurde. Mir wurde bewußt, daß der als »Mehrzweckeinsatzstock«2 verwendete Tonfa eine natürliche Weiterentwicklung dieser Waffe darstellt. Diese Weiterentwicklung betrifft sowohl die Einsatzmöglichkeiten, für die der Tonfa als Waffe einst konzipiert wurde, als auch die technische Ausführung des Gerätes und seine Einsatzmethoden. Diese neue Zweckbestimmung einer jahrhundertealten Waffe außerhalb der Dôjô, in denen der Umgang mit ihr nach wie vor auf herkömmliche Weise trainiert wird, erinnert an den Einsatz von Jutte und Yawara durch die feudale japanische Polizei während der Ära der Tokugawa (1603 - 1868). Man sieht, daß die Erfindungsgabe des Menschen der Vergangenheit der des heutigen Menschen in nichts nachsteht. Auch für andere alte Waffen gibt es moderne Verwendungen innerhalb bestimmter Polizeieinheiten, vor allem in Japan.3 Hier verbinden sich Vergangenheit und Zukunft, und die Tradition paßt sich an, um nicht zu verlöschen. Dies sollte jenen zu denken geben, deren einziges Anliegen darin besteht, im Namen der Tradition ausschließlich Kampftechniken, die in der modernen Welt ohne praktischen Nutzen sind, zu reproduzieren.
Der Tonfa im klassischen Kobudô wird paarweise verwendet, und es existiert ein großer Reichtum an Verteidigungs- und Schlagtechniken, was seine Zweckbestimmung als Waffe für den Kampf auf Leben und Tod verdeutlicht. Der moderne Tonfa der Polizei wird dagegen als Einzelwaffe verwendet, und seine Haupteinsatztechniken bestehen darin, durch schmerzhafte Hebel Gehorsam zu erzielen. Auf diese Weise kann ein Verdächtiger unter Kontrolle gebracht werden, ohne daß seine körperliche Unversehrtheit gefährdet wird. Der letzte Teil dieses Buches ist der modernen Anwendung dieser alten Waffe gewidmet. Natürlich ist dieser Teil des Werkes ausschließlich für Personen bestimmt, die dazu berechtigt sind, den Tonfa im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit zu tragen und einzusetzen (Polizisten, Mitglieder von Wachgesellschaften, Leibwächter usw.). Der Leser möge aufmerksam die entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen studieren. Ich warne hiermit vor jeglicher Nachlässigkeit auf diesem Gebiet. Das gleiche gilt natürlich entsprechend auch für die anderen Waffen, die in den beiden Bänden vorgestellt werden. Ihre Handhabung unterliegt in einigen Ländern bestimmten Einschränkungen, über die sich der Leser im Klaren sein muß. Insbesondere sei darauf verwiesen, daß Besitz und Handhabung des in diesem Buch beschriebenen Nunchaku in manchen Ländern verboten ist.4
Roland Habersetzer, 9. Dan Karatedô (Japan), Hanshi
Soke: Tengû ryû
Saint-Nabor, März 2007
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