werden zusehends krasser und alarmierender; Entwicklungen überschlagen sich bereits – was gestern noch galt, ist heute schon null und nichtig. Das gilt auch für das Wort der Mächtigen auf dieser Erde. Schon an diesen wenigen Schlaglichtern ist abzulesen, dass wir in der ersten Phase eines Umbruchs von gewaltigen Ausmaßen und mit katastrophalen Folgen stehen.
Für den Zustand der Verwilderung des Volkes ist charakteristisch, dass alle ethischen und moralischen Werte schwinden. Zügellosigkeit greift um sich. Es ist offensichtlich, dass das institutionelle »Christentum« den Menschen keinen Halt mehr bietet. Die Kirchen werden trotz ihres Prunkes und ihrer goldenen Pracht leerer – so leer wie manches »fromme« Wort, das darin gesprochen wurde und wird. Viele, die Gott, ihren Vater, und die Wegweisung hin zu Ihm in den Kirchen suchten, mussten feststellen, dass Er dort nicht zu finden ist. Der Gott der Kirchenlehre hilft ihnen weder, ihr persönliches Schicksal zu verstehen, noch diesem zu begegnen. Weil die Menschen es mit dem Glaubensbild eines liebenden Gottes nicht in Einklang bringen können, dass ihre Schicksale, ihre Krankheiten, ihre Nöte und alles, was die Welt an Unrat trägt, von diesem Gott weder gelindert noch aufgehoben wurden, haben sie den Glauben an Gott verloren. Einem Gott, der Seine Kinder in die ewige Verdammnis schickt, bringt man schwerlich Vertrauen entgegen. Die kirchlichen Machthaber mit ihrem persönlichen Schaugepränge stellen sich nur selbst dar, anstatt die klare und unverfälschte Lehre des Jesus, des Christus, zu lehren und diese selbst zu verkörpern in dem Bewusstsein, dass sie selbst nichts sind, sondern die Diener Dessen sein sollten, Der alles ist, um Dem die Ehre zu geben, Den Gott uns gesandt hat: Seinem Sohn.
Die sogenannten kirchlichen Amtsträger hängen sich an den Staat, um über den Staat Kirchensteuer und dergleichen zu beziehen, also die entsprechenden Vergünstigungen, die eine Amtskirche – gleichsam eine Staatskirche – zu beanspruchen sich herausnimmt. Das Kirchenvolk und das Volk zahlen für die kirchlichen Obrigkeiten, ohne zu fragen, wofür.
Besinnen wir uns auf das Leben Jesu, auf Seine Lehre, die Frohbotschaft, die Verkündigung der großen Liebe Gottes, und vergleichen wir damit das heutige Christentum, dann stellen wir fest: Von der einfachen und schlichten Lehre Jesu ist kaum mehr etwas übriggeblieben. Alles ist auf Kirchenmacht und Kirchenprofit ausgerichtet. Wenige Kirchenchristen wissen, dass sie selbst der Tempel Gottes sind und dass der Geist Gottes in ihnen wohnt. Wenige wissen, dass sie sich schlicht und einfach nach innen zum Gott des Herzens wenden können, um unmittelbar mit Ihm Zwiesprache zu halten durch das Gebet, das sie im Alltag zu erfüllen trachten, und Ihm näherzukommen durch die Erfüllung der Gebote Gottes und der Bergpredigt Jesu. Dazu bedarf es keiner Kirchenfürsten, keiner goldverbrämten Kirchenbauten, keiner Dogmen und Riten, sondern einzig des Wissens, dass Gott, Der im Herzen der Menschen wohnt, sie liebt und ihnen helfen möchte, wenn sie es wollen. Wir brauchen nicht mehr als das Wissen, dass der Mensch für alles, was er tut, selbst verantwortlich ist, nach den sinngemäßen Worten Jesu in der Bergpredigt: Für jedes unnütze Wort musst du Rechenschaft ablegen am Tage des Gerichts. – Das gilt auch für bösartige Gedanken, für unlauteres Fühlen und niederes Tun, für das Handeln nach den niedrigsten menschlichen Trieben.
Daraus geht hervor, dass der Mensch das, was er sät, auch ernten wird. Nicht Gott schickt uns das, was wir heute zu tragen und zu leiden haben; nicht Gott hat die Erde und die Meere verunreinigt; nicht Gott greift in die Atmosphäre ein, um sie zu öffnen; nicht Gott schickt uns die Hungersnöte, die Krankheiten und das Leid. Nicht deshalb hat uns Gott Seinen Sohn gesandt, damit wir lernen, wie man Kindern der Dritten Welt die Organe aus dem Leib reißt, wie man Tiere quält, tötet und verzehrt, wie man Regenwälder abholzt und die Wasseradern der Erde durch riesige Staudämme umleitet. Gott sandte uns nicht Seinen Sohn, um uns zu lehren, wie man durch Ellbogenwirtschaft reich wird, so dass das Gefälle der Armut entsteht. Jesus lehrte uns auch nicht die bestialischen kriegerischen Handlungen und gab uns auch nicht den Rat, auf kirchliche Machthaber zu hören. Er sprach zu uns Menschen: »Folget Mir, Jesus, dem Christus, nach!« Wie? Das lehrte Er uns in einfachen, schlichten Lebensregeln, die zugleich die höchsten Lehren sind. Die Masse des Volkes wurde träge und dumm gehalten und ließ es sich gefallen, auch dass Theologen, kirchliche Machthaber, zu Verwaltern einer Religion wurden, die nur das Mäntelchen »christlich« trägt.
Soll der Christus Gottes schweigen, wenn Seine Lehre entstellt und zur Machtausübung und zum Sammeln von Reichtum verwendet wird und Gläubige der Kirchen in die Irre geführt werden? Von der Inneren Religion, der Religion des Herzens, der tiefen Gläubigkeit im rechten Tun der Lehre, ist in den institutionellen Kirchen nichts mehr vorhanden.
Dass Gott in dieser Zeit einen Propheten zu den Menschen schickt, durch den Er Sich offenbart, um Seine Kinder, die Er liebt, von ihren sich selbst auferlegten Qualen, die nach dem Gesetz von Saat und Ernte auf jeden irgendwann zukommen werden, zu erretten, kann nur der verstehen, dem zur Gewissheit geworden ist, dass Gott die Liebe ist, dass Er, Gott, unser ewiger Vater, Sich um uns, Seine Kinder, sorgt. Der Beweis Seiner großen Liebe ist Sein göttlicher Sohn, der Mitregent der Himmel, der zu uns Menschen kam, der uns als Jesus von Nazareth unseren ewigen Vater der Liebe näherbrachte, Der einzig i n jedem Menschen zu finden ist – im Gebet im stillen Kämmerlein und durch die Erfüllung Seiner Gebote und der Bergpredigt.
Diese einfachen Jesusworte, diese Hinweise und lebensnahen Lehren, Gott, unseren ewigen Vater, in unserem Herzen zu erfahren, wurden von den kirchlichen Amtsträgern geflissentlich unterdrückt. Die Menschen wurden auf kirchliche Amtspersonen ausgerichtet, auf Pfarrer, Priester, Bischöfe, Kardinäle oder den, der sich »Heiliger Vater« nennen lässt. Dies alles wollte Jesus nicht. Dies alles brauchen wir auch nicht. Jesus lehrte uns das Vaterunser und dass wir unserem Nächsten vergeben und unseren Nächsten für unsere Sünden um Vergebung bitten sollen, dass uns nur dann unser ewiger Vater vergeben kann, wenn wir das von Herzen tun. Auch dazu bedarf es keiner kirchlichen Amtsperson und keiner Ohrenbeichte, die Sünder anderen Sündern abnehmen zu wollen sich erdreisten – angeblich im Auftrag Gottes.
»Liebe Gott von ganzem Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit all deinen Kräften und deinen Nächsten wie dich selbst.« Das ist eine einfache und schlichte Lehre – »natürlich« zu einfach für die kirchlichen Amtspersonen. Hin und wieder wird sie von ihnen verklausuliert wiedergegeben, doch der rechte Sinn dieser großen und einmaligen Lehre wird nicht verdeutlicht und vor allem nicht vorgelebt. Würden die Vertreter der Amtskirchen diese einmalige Lehre, Gott von ganzem Herzen zu lieben, verkörpern, dann hätten sie kein Recht mehr, sich kirchliche Würdenträger zu nennen.
Gerade in dieser Zeit, in der sich ein gewaltiger Zusammenbruch anzeigt, sandte Gott wieder einen Propheten, um der Menschheit zu sagen: ICH BIN gegenwärtig. ICH BIN da, auch in der schwersten Zeit. – Gott wird jedoch keinen Menschen zwingen, Ihn zu hören. Gott gibt durch den Propheten, und wer Seine Worte an- und aufnimmt, sie also im täglichen Leben verwirklicht, der erlebt Gott in seinem Herzen.
Nach mehr als 20 [mittlerweile 36] Jahren prophetischen Wirkens fühle ich mich immer noch nicht dieser mächtigen Aufgabe gewachsen. Ich wollte nie Prophet sein. Doch in der Seele eines Propheten liegt die Prophetische Weisung Gottes, die vom Propheten erfüllt werden muss.
Als ich Gott in meinem Herzen fand, wollte ich ausschließlich Sein Kind, Seine Tochter, sein und Seinen Willen erfüllen. Das Prophetenamt ist mir schon immer schwergefallen und fällt mir auch heute schwer, doch ich tue es, weil Gott es so will. Letztlich bin ich Prophetin wider Willen.“
In diesen Worten klingt bereits ein Thema an, das uns durch dieses Buch begleiten wird. Der Schweizer Theologe Walter Nigg fasste es in seinem Buch „Prophetische Denker“ so zusammen:
„So verschiedenartig das Leben der einzelnen Propheten war, gemeinsam war ihnen allen ein überaus schweres Schicksal. Nie wurden Propheten mit offenen Armen aufgenommen; allzeit setzten die Menschen ihren Worten den stärksten Widerstand entgegen. ... Prophetsein ist eine der härtesten Bestimmungen für einen Menschen.“ 2)
Gabriele musste auch erleben, wie sich die Feinde des Prophetischen Wortes gegen sie verbündeten – die Feinde, die bereits Walter Nigg in prägnanter Weise charakterisiert:
*„Der bekannteste