die bisher sowohl durch mich selbst als auch durch andere Lehrer oder Studenten der Wahrheit nur wenig eingegangen wurde.
Die Suche des Menschen nach einem Verständnis der Gesetze, die sein Leben steuern, hat nie aufgehört. Gleich hinter dem Schleier, der die höheren Ebenen vor der Sicht des materiellen Menschen abschirmt, hat die Wahrheit jedoch immer existiert und darauf gewartet, von jenen, die ihre Sicht ausdehnen, indem sie sich in ihrer Suche nach innen und nicht nach außen wenden, assimiliert zu werden.
In der Stille der materiellen Sinne liegt der Schlüssel zur Entschleierung der Weisheit. Wer spricht, weiß nicht; und wer weiß, spricht nicht. Das höchste Wissen ist unaussprechlich, denn es existiert als eine Wesenheit auf Ebenen, die über alle materiellen Worte oder Symbole hinausgehen.
Alle Symbole sind nur Schlüssel zu Türen, die zu Wahrheiten führen, und oft wird die Tür nicht geöffnet, weil der Schlüssel so groß erscheint, daß die Dinge, die dahinter liegen, nicht sichtbar sind. Wenn wir verstehen können, daß alle Schlüssel, alle materiellen Symbole Manifestationen sind, nichts als Erweiterungen eines großen Gesetzes und einer großen Wahrheit, dann werden wir beginnen, die Sicht zu entwickeln, welche uns befähigt, den Schleier zu durchdringen.
Alle Dinge in allen Universen bewegen sich nach dem Gesetz, und das Gesetz, das die Bewegung der Planeten steuert, ist nicht unveränderlicher als das Gesetz, das die materiellen Darstellungen des Menschen beeinflußt.
Eines der größten aller kosmischen Gesetze ist jenes, das verantwortlich ist für die Entstehung des Menschen als ein materielles Wesen. Das große Ziel der Mysterien-schulen aller Zeiten war es, das Wirken des Gesetzes zu enthüllen, das den materiellen mit dem spirituellen Menschen verbindet. Das Bindeglied zwischen dem physischen und dem spirituellen Menschen ist der intellektuelle Mensch, denn der Verstand nimmt sowohl an der materiellen als auch der immateriellen Qualität teil. Der Anwärter für höheres Wissen muß die intellektuelle Seite seiner Natur entwickeln und so seinen Willen stärken, um alle Kräfte seines Wesens auf und in die Ebene konzentrieren zu können, die er anstrebt.
Die große Suche nach Licht, Leben und Liebe beginnt nur auf der materiellen Ebene. Wird sie zum Höchsten entwickelt, ist ihr letztes Ziel das vollständige Eins-Sein mit dem universellen Bewußtsein. Die Basis im Materiellen ist der erste Schritt. Danach kommt das höhere Ziel der spirituellen Verwirklichung.
Auf den folgenden Seiten werde ich eine Interpretation der Smaragdtafeln und ihrer geheimen, verborgenen und esoterischen Bedeutungen geben. In den Worten von Thoth sind viele Bedeutungen versteckt, die nicht an der Oberfläche erscheinen. Wenn das Licht des Wissens auf die Tafeln geworfen wird, werden viele neue Denkbereiche eröffnet. »Lies und sei weise«, aber nur, wenn das Licht deines eigenen Bewußtseins das tiefe Verstehen erweckt, das eine wesentliche Qualität der Seele ist.
Im Dreifaltigen Licht
Doreal
Tafel I
Die Geschichte von Thoth dem Atlanter
Ich, Thoth der Atlanter, Meister der Mysterien, Verwalter der Aufzeichnungen, mächtiger König, Magier, der von Generation zu Generation lebt, der im Begriff ist, die Hallen von Amenti zu betreten, halte diese Aufzeichnungen des mächtigen Wissens des großen Atlantis zur Führung jener fest, die nach mir kommen.
Ich begann diese Inkarnation in einer längst vergangenen Zeit in der großen Stadt Keor, auf der Insel Undal. Die Großen von Atlantis lebten und starben nicht wie die kleinen Menschen des gegenwärtigen Zeitalters, sondern von Äon zu Äon erneuerten sie ihr Leben in den Hallen von Amenti, wo der Fluß des Lebens ewig weiterfließt. Hundert mal zehn bin ich den dunklen Weg, der zum Licht führte, hinuntergegangen, und genauso oft bin ich mit erneuerter Stärke und Kraft aus der Dunkelheit wieder ins Licht aufgestiegen.
Ich steige jetzt für einige Zeit hinunter, und die Menschen von Khem werden mich nicht länger kennen, aber zu einer noch unbekannten Zeit werde ich wieder stark und mächtig hochsteigen, um Rechenschaft von jenen zu fordern, die ich zurückgelassen habe. Dann gebt acht, ihr Leute von Khem; falls ihr treulos meine Lehren hintergangen habt, werde ich euch von eurem hohen Stand hinunterwerfen in die Dunkelheit der Höhlen, aus denen ihr gekommen seid. Verratet meine Geheimnisse nicht an die Menschen im Norden oder an die im Süden, sonst wird euch mein Fluch treffen. Vergeßt das nicht und befolgt meine Worte, denn sicherlich werde ich wiederkommen und von euch zurückfordern, was ihr behütet. Denn seid gewiß, sogar von jenseits der Zeit und jenseits des Todes werde ich zurückkommen, um zu belohnen oder zu bestrafen, ganz wie ihr euer Vertrauen erwidert habt.
Großartig waren meine Leute in den alten Tagen, großartig jenseits der Fassungskraft der kleinen Leute, die mich jetzt umgeben. Sie kannten noch das alte Wissen, weit suchend im Herzen der Unendlichkeit, das aus den frühen Tagen der Erde stammte. Weise waren wir durch die Weisheit der Kinder des Lichts, die unter uns weilten. Stark waren wir durch die Kraft, die wir aus dem ewigen Feuer zogen; und von all diesen war der größte unter all den Menschenkindern mein Vater, Thotme, Beschützer des großen Tempels, Bindeglied zwischen den Kindern des Lichts, die im Tempel wohnten, und der Rasse der Menschen, welche die zehn Inseln bewohnten. Er war nach den Dreien Sprecher für den Residenten von Unal, und er sprach zu den Königen mit einer Stimme, der man gehorchen mußte.
So wuchs ich heran vom Kinde zum Mann, von meinem Vater in den älteren Mysterien unterrichtet, bis im Laufe der Zeit das Feuer der Weisheit in mir wuchs und zu einer verzehrenden Flamme durchbrach. Ich wünschte nichts als das Erlangen von Weisheit, bis an einem großen Tag die Aufforderung vom Residenten des Tempels kam, ich solle vor ihn gebracht werden. Nur wenige Menschenkinder haben in das mächtige Gesicht geschaut und überlebt, denn nicht wie Menschensöhne sind die Kinder des Lichts, wenn sie nicht in einem physischen Körper inkarniert sind.
Ich wurde unter den Menschensöhnen ausgewählt, vom Residenten unterrichtet, damit seine Ziele erfüllt würden, Ziele, noch ungeboren in der Schoß der Zeit. Lange Jahre wohnte ich im Tempel und erlangte immer und immer mehr Weisheit, bis auch ich an das Licht herantrat, das vom großen Feuer ausgestrahlt wird. Er lehrte mich den Weg nach Amenti, der Unterwelt, wo der große König auf seinem Thron der Macht sitzt. Ich verbeugte mich tief in Huldigung vor den Herren des Lebens und den Herren des Todes und erhielt als Geschenk den Schlüssel des Lebens. Ich konnte mich befreit von den Hallen von Amenti bewegen, nicht durch den Tod an den Kreis des Lebens gebunden. Weit zu den Sternen reiste ich, bis Raum und Zeit wie zu Nichts wurden. Dann, nachdem ich tief aus dem Kelch der Weisheit getrunken hatte, schaute ich in die Herzen der Menschen und fand dort sogar noch größere Mysterien und war froh, denn nur durch die Suche nach Wahrheit konnte meine Seele ruhig und die innere Flamme gestillt werden.
Ich lebte durch die Zeitalter hindurch und sah jene um mich herum, die den Kelch des Todes kosteten und wieder in das Licht des Lebens zurückkehrten. Nach und nach verschwanden die Wellen des Bewußtseins aus den Königreichen von Atlantis, die mit mir eins waren, nur um ersetzt zu werden durch die Brut eines niedrigeren Sterns.
Im Einklang mit dem Gesetz kam das Wort des Meisters zur Blüte. Die Gedanken der Atlanter sanken tiefer und tiefer in die Dunkelheit, bis der Resident sich schließlich in seinem Zorn aus seinem Agwanti (für Agwanti gibt es kein entsprechendes Wort in englisch oder deutsch. Es bezeichnet den Zustand des Nicht-Verhaftetseins) erhob und das Wort sprach, das die Macht anruft. Dies wurde tief im Herzen der Erde von den Söhnen von Amenti gehört, und als sie es hörten, bewirkten sie eine Veränderung der Blume des Feuers, das ewig brennt, durch Wechseln und Verlagern und durch das Benutzen des Logos, bis das große Feuer seine Richtung änderte.
Daraufhin brachen die großen Wasser über die Welt herein und ertränkten und versenkten alles. Das Gleichgewicht der Erde änderte sich, bis nur noch der Tempel des Lichts übrigblieb, der auf einem großen Berg auf Undal stand und immer noch aus dem Wasser schaute. Es befanden sich dort noch einige Überlebende, die von den Flutwellen gerettet waren.
Daraufhin