konzentrieren werden, wie etwa die zu Ihrem Ehegatten oder Partner, können Sie diese Prinzipien doch zur Verbesserung und Bereicherung jeder Beziehung anwenden, die Ihnen wichtig ist, sei es die zu Ihren Kindern, zu Ihren Eltern, zu Freunden, Nachbarn oder Kollegen.
Für wen ist dieses Buch?
Ziel dieses Buches ist es, Lösungen für den Umgang mit üblichen Beziehungsproblemen anzubieten – mit Schwierigkeiten jener Art, wie beinah alle Paare sie erleben. Nicht behandelt werden extremere Beziehungsprobleme wie häusliche Gewalt oder schwere Suchtproblematiken. Ich habe das Buch für vier verschiedene Kategorien von Lesern geschrieben:
• Ihre Beziehung ist in einem relativ guten Zustand, Sie möchten sie aber bereichern.
• Ihre Beziehung ist einem schlechten Zustand, Sie möchten sie aber reparieren.
• Sie führen derzeit keine Beziehung, möchten aber lernen, was in der letzten schiefgelaufen ist, um besser auf die nächste vorbereitet zu sein.
• Sie sind ein Therapeut, Berater oder Coach auf der Suche nach Ideen, wie sich mit Beziehungsproblemen arbeiten lässt.
Wenn Sie zu einer der ersten zwei Kategorien gehören, ist Ihr Partner möglicherweise bereit, dieses Buch mit Ihnen gemeinsam durchzuarbeiten. Eine der Stärken des Buches liegt jedoch darin, dass es Ihnen die Möglichkeit bietet, Ihre Beziehung auch dann, wenn Ihr Partner kein Interesse daran hat, von Ihrer Seite aus zu verbessern.
Wie Sie dieses Buch benutzen
Das Buch ist in drei Teile untergliedert. In Teil 1, Wie der Schlamassel entsteht, sehen wir uns an, was in Beziehungen schiefläuft. In Teil 2, Sich festlegen, schauen wir, ob Sie bei Ihrem Partner bleiben oder Ihrer Beziehung den Rücken kehren sollten, und denken darüber nach, was erforderlich ist, wenn Sie wirklich bleiben und die Beziehung zum Gelingen bringen wollen. In Teil 3, Die Beziehung zum Gelingen bringen, sehen wir uns an, welche Art von Partner Sie sein möchten, welche Gedanken und Gefühle sich dem in den Weg stellen und wie Achtsamkeit Ihnen helfen kann, sehr viel besser mit diesen umzugehen. Wir behandeln außerdem die Unvermeidbarkeit von Konflikt und Schmerz und schauen uns an, wie Sie Ihre Differenzen wirksamer beilegen können. Und schließlich betrachten wir Möglichkeiten, wie Sie Ihre Beziehung für immer aktiv stärken und vertiefen können!
Beim Lesen werden Sie Paare mit unterschiedlichen Beziehungsproblemen kennen lernen, von denen manche möglicherweise Ihren eigenen ähneln. Zwar habe ich im Laufe der Jahre mit vielen Menschen mit Beziehungsproblemen gearbeitet, doch sind die Geschichten der in diesem Buch beschriebenen Personen Montagen. Ich habe ihre Namen und die Details ihrer Geschichten geändert, um ihre Vertraulichkeit vollständig zu wahren. Entsprechen diese Geschichten auch nicht genau dem Leben irgendeiner tatsächlichen Person, spiegeln sie doch mit Sicherheit die Kämpfe und Erfolge von Paaren mit Beziehungsproblemen wider.
Im gesamten Buch werden wir wieder und wieder auf einige grundlegende Prinzipien der ACT zurückkommen, und Sie werden lernen, diese anzuwenden, um sowohl sich selbst als auch Ihrer Beziehung zum Aufblühen zu verhelfen. Natürlich wird das bloße Lesen dieses Buches nichts verändern. Sie werden kein Tennisspieler, wenn Sie einfach nur ein Buch über Tennis lesen; Sie müssen tatsächlich aufs Spielfeld gehen und ein paar Bälle schlagen. Mit Ihrer Beziehung ist es das Gleiche. Wenn Sie möchten, dass sie sich verbessert, müssen Sie das, was Sie auf diesen Seiten lesen, üben und anwenden. Und das kann manchmal harte Arbeit sein. Es besteht kein Zweifel: Eine liebevolle Beziehung aufzubauen – oder eine zu reparieren, die in Trümmern liegt –, erfordert Zeit, Anstrengung und Engagement. Aber von einem bin ich überzeugt: Wenn Sie die in diesem Buch vorgestellten Methoden konsequent anwenden, bringen Sie sehr viel mehr Reichtum und Liebe in Ihr Leben. Falls Sie also meinen, dass es sich hierbei um etwas handelt, in das zu investieren sich lohnt, lesen Sie bitte weiter.
TEIL 1
Wie der Schlamassel entsteht
KAPITEL 1
Ein unmögliches Unterfangen?
Sich zu verlieben ist einfach. Jeder kann es. Wir tun es so, wie wir unsere Lieblingsspeise essen oder uns einen tollen Film anschauen – mit viel Vergnügen, ohne jede Anstrengung. Aber verliebt zu bleiben – nun, das ist eine wirkliche Herausforderung, eine Herausforderung, die aufgrund all des dummen Zeugs, das uns im Laufe der Jahre in die Köpfe gepumpt wurde, noch umso größer ist. Es begann mit den allerersten Märchen unserer Kindheit, in denen der Prinz und die Prinzessin bis zum Ende ihrer Tage glücklich lebten, und setzt sich fort mit den Hollywood-Ausgängen der meisten beliebten Filme, Bücher und Fernsehsendungen: Wieder und wieder hören und sehen wir dieselben alten Mythen. Dies sind die großen vier:
Erster Mythos: Der perfekte Partner
Wussten Sie schon, dass es irgendwo da draußen in der großen, weiten Welt jemanden gibt, der perfekt zu Ihnen passt? Ja, das stimmt. Da draußen ist der Mann oder die Frau Ihrer Träume, rettungslos verloren, einfach nur Zeit totschlagend, darauf wartend, dass Sie ihn oder sie finden. Suchet, so werdet ihr finden: einen Partner, der alle Ihre Fantasien erfüllt, alle Ihre Bedürfnisse befriedigt und mit Ihnen in immerwährender Glückseligkeit leben wird.
Alles klar. Und an den Weihnachtsmann glauben wir auch.
Die Wahrheit ist, dass es so etwas wie den perfekten Partner nicht gibt, genauso, wie es das perfekte Paar nicht gibt. (Wie es in einem alten Witz heißt, gibt es nur zwei Arten von Paaren: jene, die eine wunderbare Beziehung führen, und jene, die man wirklich gut kennt.) Aber wie schwer fällt es, diese Vorstellung wirklich loszulassen? Wie schwer fällt es, aufzuhören, seinen Partner mit anderen zu vergleichen? Aufzuhören, von dem Partner zu träumen, den man hätte haben können oder gehabt hätte oder hätte haben sollen? Oder von dem Partner, den man tatsächlich hatte, mit dem die Beziehung aber aus dem ein oder anderen Grund nicht von Dauer war? Wie schwer fällt es, aufzuhören, auf den Fehlern und Schwächen und Unzulänglichkeiten seines Partners herumzureiten und darüber nachzudenken, wie viel besser das Leben doch wäre, wenn der Partner sich nur verändern würde?
Antwort: In der Tat sehr schwer, zumindest den meisten normalen Menschen. Aber das muss nicht so bleiben. Veränderung ist möglich, wenn Sie sie wollen. Schauen wir uns nur einmal kurz an, was für einen Preis es hat, sich in diesen Gedankenmustern zu verfangen. Wie viel Frustration, Wut und Enttäuschung erzeugt das bei Ihnen? Natürlich plädiere ich nicht dafür, dass Sie Ihren Partner jederzeit und ohne Rücksichtnahme auf Sie tun lassen, was immer ihm beliebt; das würde nicht zu einer gesunden, lebendigen Beziehung führen. Ich plädiere vielmehr dafür, dass Sie einen ehrlichen Blick auf Ihre eigenen verinnerlichten Überzeugungen darüber werfen, wie Ihr Partner sich verhalten sollte und wie Ihre Beziehung sein sollte; nehmen Sie all die negativen Urteile wahr, die Sie über Ihren Partner und Ihre Beziehung fällen; und nehmen Sie wahr, wie diese Gedanken Sie beeinflussen, wenn Sie sich in ihnen verfangen. Helfen oder schaden sie Ihrer Beziehung?
Zweiter Mythos: Du vervollständigst mich
Was Kinofilme angeht, bin ich ein großer Fan von Liebeskomödien: Vier Hochzeiten und ein Todesfall, Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück, Harry und Sally. Ich finde sie einfach großartig. Einer meiner Lieblingsfilme war Jerry Maguire – Spiel des Lebens, aus dem wir den wunderbaren Satz haben: „Du vervollständigst mich.“ Dies sind die Worte, die Jerry Maguire ganz am Ende des Films zu seiner Freundin sagt, um ihr zu beweisen, wie sehr er sie liebt – und an dieser Stelle verschluckte ich mich plötzlich an meinem Popcorn!
Es ist so nutzlos, dieser Vorstellung Glauben zu schenken. Wenn Sie sich diesem Mythos anschließen und so tun, als wären Sie ohne Ihren Partner unvollständig, können Sie sich auf alle möglichen Probleme gefasst machen. Sie werden abhängig und emotional bedürftig sein und Angst vor dem Alleinsein haben, was einer gesunden, lebendigen Beziehung nicht zuträglich ist. Zum Glück werden Sie beim Weiterlesen jedoch herausfinden, dass Sie bereits vollständig sind – egal, ob Sie einen Partner haben oder nicht. Natürlich wird Ihr Verstand dem nicht bereitwillig zustimmen – zumindest dann nicht, wenn er so ist wie der Verstand der meisten