der Synchronizitäten« (um den Ausdruck von Arthur Koestler zu verwenden) vorherzusagen schien, nicht zustande. Nach drei schwierigen und herausfordernden Ehejahren kamen wir zu dem Schluss, dass wir zu verschieden waren, und beschlossen, unsere Verbindung aufzulösen.
Auf der anderen Seite des Spektrums gab es eine bemerkenswerte Synchronizität, die sehr positive Ergebnisse hervorbrachte und ebenfalls mit einer Internationalen Transpersonalen Konferenz verbunden war. Ich gründete die International Transpersonal Association (ITA) als eine Vereinigung, welche die Kluft zwischen der modernen Wissenschaft und den spirituellen Traditionen der Welt und zwischen dem westlichen Pragmatismus und der alten Weisheit überbrücken sollte. Da das oberste Ziel der ITA darin bestand, ein globales Netzwerk des gegenseitigen Verständnisses und der Zusammenarbeit zu schaffen, vermissten wir während unserer internationalen Konferenzen besonders die Teilnehmer aus den Ländern jenseits des Eisernen Vorhangs, die damals nicht ins Ausland reisen durften und nicht über die finanziellen Mittel verfügten, sich uns anzuschließen.
Als sich die Situation in der Sowjetunion änderte und Michail Gorbatschow das Zeitalter von Glasnost und Perestroika verkündete, schien es plötzlich denkbar, dass das nächste ITA-Treffen in Russland stattfinden könnte. Als Christina und ich als offizielle Gäste des sowjetischen Gesundheitsministeriums nach Moskau eingeladen wurden, um Workshops zum Holotropen Atmen durchzuführen, nutzten wir unseren Aufenthalt, um die Möglichkeit zu prüfen, eine solche Konferenz in Russland abzuhalten. Wir bemühten uns wirklich sehr, aber ohne Erfolg; die Situation war offenbar noch zu instabil und unberechenbar, um das Risiko einzugehen. Die Bemühungen, unsere Konferenz nach Russland zu bringen, fühlten sich an, als ob wir durch zähflüssige Melasse waten würden.
Im November 1989 war ich auf Reisen, als Christina mich anrief und fragte, ob ich wüsste, was in meinem Heimatland gerade geschah. Unsere Ausbildung war sehr intensiv und umfasste drei Sitzungen pro Tag. Wir waren ganz in den Prozess vertieft, und keiner von uns hatte die Zeit oder das Interesse, fernzusehen oder die Nachrichten zu verfolgen. Christina teilte mir mit, dass in Prag die Samtene Revolution im Gange sei und dass das tschechoslowakische kommunistische Regime sehr wahrscheinlich zusammenbrechen würde. Das bedeutete, dass wir möglicherweise in der Lage sein würden, die nächste ITA-Konferenz in Prag abzuhalten, meiner Geburtsstadt.
Wenige Wochen später war die Tschechoslowakei ein freies Land, und der ITA-Rat beschloss, seine nächste Tagung in der Tschechoslowakei abzuhalten. Da ich in Prag geboren bin, schien es nur logisch, mich als diplomatischen Vertreter in die Tschechoslowakei zu entsenden, um einen Tagungsort zu finden und den Weg für diese Konferenz zu ebnen. Die Jahre, die ich in meinem Heimatland verbracht hatte, erwiesen sich jedoch als weitaus weniger vorteilhaft, als der Rat erwartet hatte. Ich hatte die Tschechoslowakei in der Zeit einer großen Liberalisierungsbewegung verlassen, die einen »Sozialismus mit menschlichem Antlitz« zum Ziel hatte.
Als der Prager Frühling 1968 durch die Invasion der Tschechoslowakei durch sowjetische Panzer brutal niedergeschlagen worden war, befand ich mich mit einem Stipendium an der Johns Hopkins University in Baltimore, Maryland, in den Vereinigten Staaten. Nach der Invasion befahlen mir die tschechischen Behörden, sofort zurückzukehren, aber ich beschloss, mich dem Befehl zu widersetzen und in den Vereinigten Staaten zu bleiben. Aus diesem Grund war es mir mehr als zwanzig Jahre lang nicht möglich, mein Heimatland zu besuchen. Während dieser Zeit konnte ich mit meinen Freunden und Kollegen in der Tschechoslowakei keinen offenen Kontakt pflegen. Es wäre für sie politisch gefährlich gewesen, mit einem illegalen Emigranten Briefwechsel oder Telefongespräche zu führen.
Aufgrund meiner langen Abwesenheit hatte ich alle meine persönlichen Kontakte mit Ausnahme meiner nahen Verwandten verloren, war mit der neuen Situation nicht vertraut und wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Meine Mutter holte mich am Prager Flughafen ab, und wir nahmen ein Taxi zu ihrer Wohnung. Nachdem wir etwas Zeit miteinander verbracht hatten, verließ sie die Wohnung, um eine Nachbarin zu besuchen und ein paar Besorgungen zu machen. Allein in der Wohnung setzte ich mich in einen Sessel, trank eine Tasse Tee und dachte über meine Mission nach. Ich überlegte etwa zehn Minuten lang, kam aber nicht sehr weit.
Plötzlich unterbrach ein lautes Klingeln an der Tür meine Gedanken. Ich öffnete die Tür und erkannte Tomáš Dostál, einen jüngeren Psychiaterkollegen und früheren engen Freund von mir. Vor meiner Abreise in die Vereinigten Staaten hatten wir gemeinsam holotrope Bewusstseinszustände erforscht und uns in unseren LSD-Sitzungen gegenseitig unterstützt. Tomáš hatte von einem Bekannten von meinem Besuch in Prag gehört und war hier, um mich willkommen zu heißen.
Zu meinem Erstaunen erfuhr ich, dass bei Tomáš im selben Moment, als er seine Wohnung verlassen wollte, das Telefon geklingelt hatte. Es war Ivan M. Havel, ein prominenter Forscher auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz und der Bruder des damaligen tschechischen Präsidenten Václav Havel. Er war außerdem der Leiter einer Gruppe progressiver Wissenschaftler, die während der kommunistischen Ära geheime Untergrundtreffen abgehalten hatten, um verschiedene neue Wege in der westlichen Wissenschaft zu erkunden. Ihr besonderes Interesse galt dem neuen Paradigmendenken, der Bewusstseinsforschung und der transpersonalen Psychologie. Ivan Havel und Tomáš waren Klassenkameraden im Gymnasium gewesen und seither enge Freunde geblieben.
Tomáš war ein häufiger Gast im Haushalt der Havels und kannte auch Ivans Bruder Václav. Die Gruppe von Ivan Havel hatte durch den Vortrag von Vasily V. Nalimov, den sie als Gastdozent nach Prag eingeladen hatte, von meiner Arbeit erfahren. Vasily war ein brillanter russischer Wissenschaftler, Mathematiker und Philosoph; als ehemaliger sowjetischer Regimekritiker hatte er achtzehn Jahre in einem sibirischen Arbeitslager verbracht. Durch einen merkwürdigen Zufall lautete der Titel seines berühmtesten Buches Realms of the Unconscious (NALIMOV 1982), was dem Titel meines ersten Buches Realms of the Human Unconscious (GROF 1975; dt. Topographie des Unbewussten) sehr nahekommt.
Vasily hatte einen ausführlichen Bericht über meine psychedelischen Forschungen in sein Buch aufgenommen und meine Arbeit in seinem Vortrag für die Prager Gruppe ausführlich besprochen. Nach Vasilys Vortrag wuchs das Interesse der Prager Gruppe, mich als Gastredner einzuladen. Ivan Havel wusste, dass Tomáš und ich alte Freunde waren, und rief ihn an, um sich zu erkundigen, ob er meine Adresse oder Telefonnummer hätte und den Kontakt zwischen der Prager Gruppe und mir vermitteln könnte. Er war verblüfft, als Tomáš ihm sagte, dass ich zufällig gerade in Prag sei und er gerade aus seiner Wohnung gehen wollte, um mich zu besuchen.
Diese höchst unwahrscheinliche Verkettung von gleichzeitigen Ereignissen gab uns das Gefühl, »auf einer mächtigen Welle zu surfen«, anstatt »gegen die Stromschnellen zu paddeln«, so wie es sich in Moskau angefühlt hatte. Diese spektakuläre Reihe von Zufällen vereinfachte meine Rolle als Gesandter für die ITA-Konferenz enorm. Unter ungewohnten Umständen benötigte ich nur zehn Minuten, um den idealen Kontakt und die ideale Unterstützung für unser bevorstehendes Treffen zu finden: eine Gruppe hochkompetenter, mit dem Universitätssystem verbundener Akademiker, die ein lebhaftes Interesse daran hatten, eine hochkarätige Besetzung ausländischer Wissenschaftler, die sie seit Jahren bewunderten, nach Prag zu bringen. Umgekehrt hatte ich auch Zugang zum Präsidenten des Landes gefunden, der zufällig ein erleuchteter und zutiefst spirituell orientierter Mensch war, offen für die transpersonale Perspektive. Angesichts dieser Umstände hatten wir das Gefühl, dass wir eher zur Durchführung der Konferenz berufen wurden, als uns um ihre Organisation bemühen zu müssen.
Die Konferenz fand 1993 im Prager Smetana-Konzertsaal und im Stadthaus unter der Schirmherrschaft von Präsident Václav Havel statt. Präsident Havel war ein idealer Ehrengast für eine ITA-Konferenz. Er war kein gewöhnlicher Politiker, sondern jemand, den man viel passender als »Staatsmann« bezeichnen könnte, ein Staatsoberhaupt mit einer breiten, spirituell geprägten, globalen Vision. Er war ein bekannter Dramatiker, aber er wurde nicht als Ergebnis eines jahrelangen Kampfes um politische Macht zum Präsidenten gewählt. Er nahm die Wahl nur sehr widerstrebend an und reagierte damit auf den dringenden Ruf des tschechischen Volkes, das ihn als mutigen Regimekritiker im kommunistischen Regime verehrte, der viele Jahre in kommunistischer Gefangenschaft verbracht hatte. Als eine seiner ersten Amtshandlungen nach seiner Wahl erkannte er den Dalai Lama als Oberhaupt Tibets an und lud ihn zu einem dreitägigen Staatsbesuch ein. Wo auch immer er hinkam, beeindruckte er seine Zuhörer