sich hier wohlfühlen kann
•er hier in sich ist
•er hier genauso sein darf, wie er ist
•er hier genau richtig ist – so, wie er ist.
Die Klienten erleben diese Formulierungen als Wohltat und genießen den Moment. Lassen Sie ihnen Zeit dazu. Für Klienten mit eingeschränktem Selbstvertrauen bedeutet dieser Schritt schon ganz viel. Um dieses Gefühl für den Alltag und für Selbsthypnosen zu ankern, können Sie eine Tonaufnahme (s. Kap. 18) erstellen. Die Aufnahme hilft dabei, die Übung zu stabilisieren, bis der Klient alleine dazu in der Lage ist, den Raum aufzusuchen. Kinder sind meist auf Anhieb fähig, diesen Raum täglich zu nutzen. Sie springen rein und raus, wie es ihnen beliebt.
Praxis
Der Klient ist in seinem Wohlfühlraum angekommen und hat es sich bequem gemacht.
THERAPEUT Das ist nun dein Wohlfühlraum … der nur dir alleine gehört … nur du kennst den Zugang … kannst hier sein … …
… und hier bist du genau richtig so, wie du bist! … darfst sein, wie du bist … kannst dich wohlfühlen … und in dir ganz sicher sein …
Diesen Raum können Sie posthypnotisch ankern und den direkten oder indirekten Zugang nach der Trance besprechen.
THERAPEUT Mit jedem Mal, wenn du hierherkommst … wird es leichter, den Raum zu finden … irgendwann reicht nur ein Gedanke … sofort hineinspringen … einfach hier sein … du kannst ihn nun gut abspeichern … kennst den Weg … um immer wieder herzukommen …
Als Ankertechnik kann auch eine bestimmte Berührung mit der Hand genutzt werden.
THERAPEUT Ich weiß nicht, ob es einen Kontakt der Hände gibt, in den du jetzt deinen Wohlfühlort ankern möchtest … vielleicht eine Art Knopfdruck mit einem Finger an der Hand … und immer, wenn du diese Stelle berührst, landest du automatisch in deinem wunderbaren Raum …
Dies sollten Sie nach der Trance mit dem Klienten besprechen. Es ist noch wirkungsvoller, wenn es auf der Tonaufnahme festgehalten wird (s. Kap. 18).
Abb. 3: Der Wohlfühlraum
5.2 Der Wohlfühlbereich
Einige Klienten benötigen zusätzliche Räume, um sich wohlfühlen zu können. Neben dem primären Raum können dort Bedürfnisse nach Bewegung, sozialen Kontakten, Entspannung und Ähnlichem gestillt werden. Als Schutzraum dient in der Regel der zuerst gefundene, meist zentrale Raum. Ob die Nebenräume durch Verbindungstüren oder erst nach Verlassen des primären Raums betreten werden können, entscheidet der Klient.
Praxis
THERAPEUT Und dein Unbewusstes kann nun entscheiden, welche Räume zu deinem Wohlfühlbereich gehören … es kann nebenan auch ein Strand oder eine andere Landschaft zu finden sein …
Da kann ein Raum sein, in dem deine Familie oder einzelne Mitglieder sind … Du kannst sie jederzeit besuchen, wenn dir danach ist … In einem anderen Raum können Freunde sein, mit denen du Zeit verbringen möchtest …
Es kann auch Räume geben, in denen du Sport treibst, oder Räume zum Musizieren … Alles, was dir guttut, kann zu finden sein …
Bei Erwachsenen
THERAPEUT Es kann auch eine Art Spa-Bereich geben … mit einer Sauna … oder einer schönen Badewanne, in der immer Wasser mit der genau richtigen Temperatur und dem richtigen Duft ist …
Bei Kindern
THERAPEUT Da kann auch ein Reitstall oder ein Fußballplatz sein … deine Freunde können zum Spielen dort sein … auch ein Traktor kann dort stehen … (die Bedürfnisse des Klienten sollten einfließen)
Die Dimensionen der Räume dürfen völlig losgelöst betrachtet werden. So kann in einem Baumhaus durchaus ein Pferdestall zu finden sein.
Bei Scheidungskindern
THERAPEUT Manchmal ist auch in einem Nebenraum Mamas Familie und in einem anderen die von Papa … alles ist möglich …
UWE, 44 JAHRE:
Der Patient hat starke Schmerzen im unteren Rücken, die ihm das Sitzen massiv erschweren. Das Spiegelbild startet durch ein Ohr und landet in einer Röhre, die nach unten führt. Danach steigt es eine Holztreppe hinab, die in den Wohlfühlraum führt.
KLIENT Es ist ein Zimmer mit einem Bett … gut gepolstert … da spielt gute Musik … es gibt Salzgebäck … und ich kann liegen … und loslassen … das ist fast wie in einer Höhle …
Auf das Angebot, dass es auch Nebenräume geben könne, entwickeln sich weitere Bilder.
KLIENT Da ist eine Tür und dahinter ein Strand … mit einer Palme … wie in Thailand … ich gehe gleich schwimmen … kraulen … oh, wie schön … tolle Wellen …
Da ist noch eine Tür … hier sieht es aus wie auf Mallorca … ein Restaurant mit einer Bar … ich lade mir am Buffet den Teller voll … Fisch, Paella, Nachtisch … und haue voll rein … alles durcheinander … hier ist alles erlaubt … nicht so streng
Auf meine Nachfrage ist das Sitzen dort zwar auch schmerzhaft, aber nicht so stark wie in der Realität. Der streng konservativ erzogene, reisefreudige Mann genießt vor allem die Freiheiten an diesem Ort.
VITUS, 12 JAHRE:
Vitus ist durch den Mund in den Körper gereist, der von innen wie Hogwarts aus der Harry-Potter-Welt aussieht. Der Weg zum Wohlfühlort führt ihn aus dem Schloss heraus.
KLIENT Ich fliege auf einem Besen … zum Quiddichfeld … wow, ist das cool … ich bin ganz vorne in meiner Mannschaft … als Schnatzfänger …
Im Laufe der Sitzungen kommen bei dem sehr bewegungsfreudigen Jungen noch andere Sportfelder hinzu. Er nutzt dieses Austoben in Eigenhypnose zu Hause und legt noch ein Fußballfeld, eine Skateboardpiste und einen Skihang an, der eine Buckelpiste enthält. Diese Aktionen werden im Verlauf zu einem sehr wichtigen Bestandteil der Therapie.
Dokumentieren Sie den Wohlfühlraum und -bereich in der Körperkarte (s. Kap. 19.2). Sowohl bei den Zusammenfassungen als auch in zukünftigen Trancen können Sie Ihren Klienten immer wieder hierhin führen. Während der einzelnen Sitzungen braucht derselbe Weg nicht jedes Mal neu erarbeitet zu werden. Er darf aber auch variieren.
5.3 Klassische Stolpersteine
»Ich finde keinen Wohlfühlraum!«
Der Klient ist im Körper unterwegs und findet bisher keinen Wohlfühlraum.
KLIENT Ich kann keinen Wohlfühlraum finden!
THERAPEUT Es darfeinen Moment dauern … lass dir Zeit … manchmal ist der Wohlfühlraum gut geschützt …
KLIENT Das ist typisch … bei mir klappt es wieder nicht …
Auch durch motivierendes Zureden bleibt die Selbstabwertung.
THERAPEUT Bitte sage der Stimme – die eben gesagt hat: »Bei dir klappt das wieder nicht!«: »Ich höre dich!«
Der Klient wird nun