bekanntermaßen so: „ Wer zu spät kommt, den straft das Leben.“
Der stolze Pfau
Ein Pfau mit einem bunten Schwanz,
dem schönsten weit und breit,
der tanzte einen stolzen Tanz,
die Pfauenhennen waren ganz
betört vom Schillerkleid.
Und buhlten um des Hahnes Gunst
mit Eifersüchtigkeiten.
Der Pfau in seinem Höhendunst
und selbstverliebter Liebesbrunst,
er konnt sich nicht entscheiden.
Die einen schienen ihm zu grau,
die anderen zu dumm,
zu dick, zu dünn, zu flau, zu schlau,
zu arm für einen Superpfau.
So ging die Zeit herum.
Die Hennen hatten längst gewählt
sich einen andern Pfau.
Der eitle Pfau blieb unvermählt,
bis seine Tage warn gezählt,
und starb ohn Kind und Frau.
Die alten Hennen seufzten tief:
„Was war er schön und stark!
Ach, hätte er mich nur genommen,
wäre alles anders kommen.
Jetzt liegt er im Sarg.“
Wie gut, dass es immer welche gibt, die wissen, wie es besser geht.
Der weise Elefant
Ein Elefant, der recht betagt
und etwas weise ist,
hört, wie der Pavian beklagt,
dass dies und das, ja, wie gesagt,
sei absoluter Mist.
Und, wie gesagt, dass der und die
hätt ganz komplett versagt!
Die Löwen samt dem Federvieh,
die wärn total plemplem und sie
gehörten fortgejagt.
So schimpft und ätzt in einem fort
der kluge Besserwisser.
Und alle hörn auf seine Wort.
Der Elefant verlässt den Ort
und denkt: Du blöder Pisser!
Um ärgerliche Konflikte zu meiden, sind psychologische Grundkenntnisse von großem Vorteil.
Bellos Knochen
Der Bello findet einen Knochen,
ganz abgenagt bereits und blank,
und hütet stolz ihn viele Wochen,
bis dieser nicht mehr frisch gerochen,
mit andern Worten, bis er stank.
„Doch das“, sagt Bello, „ist nicht wichtig.
Selbst frische Knochen mag ich nicht.
Die Nährwertfrage, die ist nichtig,
auf Knochenqualität verzicht ich,
der Fund ist mein! Das hat Gewicht!“
Das wurmte Waldi, den Rivalen,
er hätt gern Bellos Eigentum
und stiehlt es ihm, ohne zu zahlen,
des Räubers Augen diebisch strahlen.
Der Bello nimmt das ziemlich krumm.
Doch reagiert er psychologisch,
quittiert den Raub mit Spott und Hohn.
Er straft den Täter pädagogisch:
Die Tat, sie wäre gar nicht logisch!
Der Knochen? Ach, der stank ja schon!
Der Trick erwischt den Waldi kalt, diese Beute macht ihm keine Freud.
Denn weit hinaus im Ort erschallt die- ses Hohngelächter übern Waldi,
da hat ihn bald der Raub gereut.
Sehr wichtig für das Finden von Akzeptanz und Anerkennung ist die Suche nach der eigenen Identität und nach dem Selbstwert.
Das Krokabund
Es schlurft betrübt das Krokabund
durch Feld und Wald und klagt:
„Ach, wär ich nur ein Windeshund,
doch ich bin klein und dick und rund
und deshalb ganz verzagt.
Und außerdem bin ich sehr selt
und schlurfe nur herum,
man findet kaum mich in der Welt.
Ein Windhund, ja, der rennt und bellt,
doch Krokabunds sind stumm.
Bin nicht nur selt-en und selt-sam,
bin völlig marginal,
dass niemand je mich suchen kam
und freundlich mich nahm auf den Arm.
Mich gibt’s noch nicht einmal!“
Die Kardinalfrage des Lebens ist die Suche nach dem Glück. Man kann das Glück aber draußen in der Welt nicht finden, denn es kommt von innen.
Der glückliche Griller
Ein Griller sitzt vor seinem Loch
und freut sich seines Lebens
und sagt sich: „Wie hab ich es doch
so gut, das Leben lebe hoch!
Das Motto meines Strebens.“
Und nimmt die Fidel vom Kamin
und spielt viel Melodei´n
in Richtung einer Grillerin,
die schmelzend bald tat sinken hin
und wollt die Seine sein.
Ein Grillerich grad vis-à-vis,
der grillt und grollt verbissen:
„Der dort im Grillenparadies
hat´s gut. Mein Haus jedoch ist mies,
und mir geht es beschissen!“
Und griest sich grämig durch den Tag,
es war so seine Art.
Er schrillt und schrullt nur seine Klag,
doch