strebt man danach, dass die Nahrung nicht für das kleine menschliche Ego sei, sondern eine Darbringung an das göttliche Bewusstsein im Innern. In allen Yoga-Disziplinen und in allen Religionen wird das empfohlen. Die Aufnahme von Unbewusstheit so weit wie möglich zu verringern, die, ohne dass man es merkt, täglich beständig zunimmt, ist der Ausgangspunkt dieser Praxis, dieser Hinwendung an das Bewusstsein dahinter.
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Worte der Mutter
Solange unser Körper zu seiner Erhaltung fremde Substanz aufnehmen muss, wird er gleichzeitig eine beträchtliche Menge träger und unbewusster Kräfte oder eines wenig wünschenswerten Bewusstseins aufnehmen, und diese Alchemie muss im Körper ablaufen. Wir sprachen über alle Arten von Bewusstsein, die man mit der Nahrung aufnimmt; man nimmt mit der Nahrung aber auch Nichtbewusstheit auf – und zwar in reichlicher Menge. Und deshalb wurde in vielen Yoga-Disziplinen der Rat gegeben, die Nahrung vor dem Essen dem Göttlichen darzubringen (Die Mutter macht eine Geste der Darbringung, die beiden Hände nebeneinander und nach oben geöffnet). Der Rat besteht darin, vor der Mahlzeit das Göttliche in die Nahrung herabzurufen. Man bringt sie Ihm dar – das heißt, man bringt sie mit dem Göttlichen in Berührung, damit sie während des Essens unter dem göttlichen Einfluss ist. Das ist sehr nützlich, das ist sehr gut. Wenn man es zu tun vermag, ist das sehr nützlich, denn es verringert die Arbeit der inneren Umwandlung, die getan werden muss, in beträchtlicher Weise. Aber so wie die Dinge in dieser Welt liegen, sind wir alle voneinander abhängig, nicht wahr. Man kann die Luft nicht aufnehmen, ohne die Schwingungen aufzunehmen, die zahllosen Schwingungen aus allen möglichen Regungen und von allen möglichen Menschen, und man muss – wenn man intakt bleiben will – ständig in diesem Zustand des Filterns sein, von dem ich gesprochen habe. Das heißt, allem Unerwünschten darf man nicht erlauben einzutreten, so als ginge man an verseuchte Orte und würde eine Maske vor das Gesicht halten, damit die Luft gereinigt wird, bevor man sie einatmet. Nun, so etwas Ähnliches muss man tun. Man muss um sich herum eine solch intensive Atmosphäre der totalen Hingabe an das Göttliche haben – um einen herum derart verdichtet –, dass alles, was da durchgeht, automatisch gefiltert wird. Das ist gleichwohl für das ganze Leben äußerst nützlich, weil es schlechte Gedanken, bösen Willen und Menschen gibt, die einem übel gesinnt sind und Formationen bilden. In der Atmosphäre gibt es alle möglichen Arten von absolut Unerwünschtem. Und wenn man die ganze Zeit über aufpassen und nach allen Seiten schauen müsste, würde man nur noch an eines denken: Wie schütze ich mich. Zuerst einmal ist das sehr lästig, und dann, nicht wahr, verliert man auch sehr viel Zeit dabei. Bist du gut eingehüllt von diesem Licht, dem Licht einer vollkommen glücklichen, absolut aufrichtigen Hingabe, ... dann dient es dir als wunderbarer Filter. Alles gänzlich Unerwünschte, alles Böswillige kann nicht durchdringen. So kehrt es automatisch dorthin zurück, woher es gekommen ist. Gibt es einen bewussten bösen Willen gegen dich, kommt er an, kann aber nicht durchdringen; die Tür ist verschlossen, denn sie ist nur für göttliche Dinge offen und für nichts anderes. Also kehrt er ganz ruhig zu seinem Ursprung zurück.
Doch sind das alles Dinge, die man durch eine Art Studium und Wissenschaft erlernen kann. Aber auch ohne Studium oder Wissenschaft kann man sie machen, vorausgesetzt, Aspiration und Hingabe sind absolut und umfassend. Sind Aspiration und die Hingabe umfassend, wird es automatisch getan. Aber man muss darüber wachen, dass sie umfassend sind; und im übrigen, wie ich bereits sagte, merkt man es sehr gut, da man von dem Augenblick an, wo sie nicht mehr umfassend sind, auch nicht mehr glücklich ist. Du fühlst dich unwohl, sehr elendig, entmutigt, etwas unglücklich: „Die Dinge sind heute nicht sehr angenehm. Es sind die gleichen Dinge wie gestern und da waren sie wunderbar; heute aber sind sie nicht angenehm!“ – Warum? Weil du gestern in einem Zustand vollkommener Hingabe warst – mehr oder weniger vollkommen – und heute bist du es nicht mehr. Was also gestern so schön war, ist heute nicht mehr so schön. Diese Freude, die du in dir hattest, dieses Vertrauen, diese Gewissheit, dass alles gut geht, dass das große Werk vollendet wird, diese Zuversicht – all dies, siehst du, ist verhüllt worden und an seine Stelle ist so etwas wie Zweifel, ja, Unzufriedenheit getreten: „Die Dinge sind nicht schön, die Welt ist scheußlich, die Menschen sind unangenehm.“ Das geht manchmal soweit: „Das Essen ist nicht gut, gestern war es hervorragend.“ Es ist das gleiche Essen, aber heute ist es nicht gut! Das ist der Barometer! Du kannst dir sofort sagen, dass sich da irgendwo eine Unaufrichtigkeit eingeschlichen hat. Das lässt sich ganz leicht erkennen; du musst dazu nicht sehr gebildet sein, denn, wie Sri Aurobindo es in ‚Elements of Yoga‘ sagte: Man weiß, ob man glücklich oder unglücklich ist, man weiß, ob man zufrieden oder unzufrieden ist, man muss sich nicht fragen, muss sich deswegen nicht komplizierte Fragen stellen, man weiß es! – Also, es ist sehr einfach.
Wenn du dich unglücklich fühlst, kannst du daruntersetzen: „Ich bin nicht aufrichtig!“ Diese beiden Sätze gehören zusammen:
„ICH BIN NICHT GLÜCKLICH!“
„ICH BIN NICHT AUFRICHTIG!“
Was läuft da nun verkehrt? Man beginnt zu schauen und man findet es sehr schnell heraus...
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