und bewegen sich ungehindert, sind Bewegung und Energien in unserem Körper in stetigem Fluss.
Abb. 1.6: Der Lendenmuskel in Balance beim Gehen.
Der Lendenmuskel als ein wesentlicher Mechanismus
Der Lendenmuskel gilt als ein Rumpfmuskel, der die Funktion eines Grundpfeilers hat, zentral und den „Strebepfeilern“ Oberschenkelknochen und -muskeln übergeordnet. Dieses Architekturkonzept offenbart sich auch in der skeletalen Becken-Bein-Beziehung und stützt den menschlichen Körper wie ein Bogen bei einem Gebäude.
Der Lendenmuskel verläuft vertikal von der Wirbelsäule zum Bein und diagonal über das Becken. Als Skelettmuskel, der mehr als ein Gelenk passiert, wird er biartikulär (Muskel, der zwei Gelenke bedient) genannt. Dieses Konzept ist ausgesprochen wichtig. Aber noch eine weitere Aufgabe des Lendenmuskels ist interessant: Zusammen mit Becken und Beckenboden bildet er eine Art Schale zum Schutz der inneren Organe.
So stimuliert und massiert jede Bewegung des Lendenmuskels (Muskelkontraktion) Organe wie Darm, Nieren, Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse, Blase und/oder Magen. Sogar die Fortpflanzungsorgane sind betroffen. Einige tiefe, zentrale innere Organe werden als Eingeweide (Viszera) zusammengefasst. Daher kann man die Kommunikation zwischen Organen und Gehirn auch als viszeralen Datentransfer bezeichnen. Wegen der Nähe zu diesen Organen kann der Lendenmuskel auf diese Reize reagieren und somit das „Bauchgefühl“ beeinflussen.
Abb. 1.7: Nerven (Lendennervengeflecht) und Arterien in der Nähe des großen Lendenmuskels.
Er beeinflusst auch die Innervation, insbesondere das lumbale Nervennetz, das ihn durchzieht. Die Aorta (die größte Arterie) verläuft ähnlich wie der Lendenmuskel, sodass auch Körperkreislauf und -rhythmen sowie der Lendenmuskel ineinandergreifen können.
Ferner ist bemerkenswert, dass der Lendenmuskel und das Zwerchfell, ein großer Atemmuskel, an einem Knotenpunkt, dem Solarplexus, zusammentreffen. Dieser Punkt ist kein anatomisches Objekt wie ein Organ, ein Knochen oder ein Muskel, sondern ein Bereich hinter dem Magen, in der Nähe des Nabels und vor Aorta und Zwerchfell, der ein Nervengeflecht beherbergt. Er steht mit dem Chakra-System im Zusammenhang und wird im spirituellen Abschnitt (Teil 3) dieses Buches vertieft.
Abb. 1.8: Der große Lendenmuskel und das Zwerchfell treffen sich an einem Punkt, der als Solarplexus bekannt ist.
Kein Wunder, dass der große Lendenmuskel etwas Besonderes ist. Er hat die unterschiedlichsten Namen, etwa „versteckter Schelm“, „eigensinniger Lendenmuskel“, „Dirigent“ und „Kampf-oder-Flucht-Muskel“. Mein wunderbarer Physiotherapeut, Dr. Gary, nennt ihn den „Vorder-Po“. Welch herrliche Identität!
Was der Lendenmuskel alles kann:
Die Körpermitte in Balance halten.
Organe und Nerven stimulieren.
Kontrahieren, entspannen, stabilisieren, neutralisieren oder verkümmern wie jeder andere Muskel auch.
Den Oberkörper mit dem Unterkörper verbinden.
Bewegung und gleichmäßiges Fließen durch den ganzen Körper erzeugen.
Er kann sich auch neuen Situationen anpassen, sofern er entspannt und gesund ist, also nicht „eingefroren“. Die folgenden Kapitel zeigen, wie man den Muskel mit Übungen in Balance hält, und erläutern seine Rolle für das emotionale und spirituelle Befinden.
Der Lendenmuskel beeinflusst den ganzen Menschen.
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