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Die Bibel nach Martin Luther (1984) - Leseausgabe


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setzte er die Grenzen der Völker

      nach der Zahl der Söhne Israels.

      9Denn des HERRN Teil ist sein Volk,

      Jakob ist sein Erbe.

      10Er fand ihn in der Wüste,

      in der dürren Einöde sah er ihn.

      Er umfing ihn und hatte acht auf ihn.

      Er behütete ihn wie seinen Augapfel.

      11Wie ein Adler ausführt seine Jungen

      und über ihnen schwebt,

      so breitete er seine Fittiche aus

      und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln.

      12Der HERR allein leitete ihn,

      und kein fremder Gott war mit ihm.

      13Er ließ ihn einherfahren über die Höhen der Erde

      und nährte ihn mit den Früchten des Feldes

      und ließ ihn Honig saugen aus dem Felsen

      und Öl aus hartem Gestein,

      14Butter von den Kühen und Milch von den Schafen

      samt dem Fett von den Lämmern,

      feiste Widder und Böcke und das Beste vom Weizen

      und tränkte ihn mit edlem Traubenblut.

      15Als aber Jeschurun fett ward, wurde er übermütig.

      Er ist fett und dick und feist geworden

      und hat den Gott verworfen, der ihn gemacht hat.

      Er hat den Fels seines Heils gering geachtet

      16und hat ihn zur Eifersucht gereizt durch fremde Götter;

      durch Gräuel hat er ihn erzürnt.

      17Sie haben den bösen Geistern geopfert und nicht ihrem Gott,

      den Göttern, die sie nicht kannten,

      den neuen, die vor Kurzem erst aufgekommen sind,

      die eure Väter nicht geehrt haben.

      18Deinen Fels, der dich gezeugt hat,

      hast du außer Acht gelassen

      und hast vergessen den Gott,

      der dich gemacht hat.

      19Und als es der HERR sah,

      ward er zornig über seine Söhne und Töchter,

      20und er sprach: Ich will mein Antlitz vor ihnen verbergen,

      will sehen, was ihnen zuletzt widerfahren wird;

      denn es ist ein verkehrtes Geschlecht,

      es sind untreue Kinder.

      21Sie haben mich gereizt durch einen Nicht-Gott,

      durch ihre Abgötterei haben sie mich erzürnt.

      Ich aber will sie wieder reizen durch ein Nicht-Volk,

      durch ein gottloses Volk will ich sie erzürnen.

      22Denn ein Feuer ist entbrannt durch meinen Zorn

      und wird brennen bis in die unterste Tiefe

      und wird verzehren das Land mit seinem Gewächs

      und wird anzünden die Grundfesten der Berge.

      23Ich will alles Unglück über sie häufen,

      ich will alle meine Pfeile auf sie schießen.

      24Vor Hunger sollen sie verschmachten

      und verzehrt werden vom Fieber und von jähem Tod.

      Ich will der Tiere Zähne unter sie schicken

      und der Schlangen Gift.

      25Draußen wird das Schwert ihre Kinder rauben

      und drinnen der Schrecken

      den jungen Mann wie das Mädchen,

      den Säugling wie den Greis.

      26Ich hätte gesagt: Es soll aus sein mit ihnen,

      ich will ihren Namen tilgen unter den Menschen –,

      27wenn ich nicht den Spott der Feinde gescheut hätte;

      ihre Widersacher hätten es nicht erkannt

      und gesagt: Unsere Macht ist groß,

      und nicht der HERR hat dies alles getan.

      28Denn Israel ist ein Volk, dem man nicht mehr raten kann,

      und kein Verstand wohnt in ihnen.

      29O dass sie weise wären und dies verstünden,

      dass sie merkten, was ihnen hernach begegnen wird!

      30Wie geht's zu, dass einer tausend verjagt

      und zwei sogar zehntausend flüchtig machen?

      Kommt's nicht daher, dass ihr Fels sie verkauft hat

      und der HERR sie dahingegeben hat?

      31Denn unserer Feinde Fels ist nicht wie unser Fels;

      so müssen sie selber urteilen.

      32Denn ihr Weinstock stammt von Sodoms Weinstock

      und von dem Weinberg Gomorras;

      ihre Trauben sind Gift,

      sie haben bittere Beeren,

      33ihr Wein ist Drachengift

      und verderbliches Gift der Ottern.

      34Ist dies nicht bei mir verwahrt

      und versiegelt in meinen Schatzkammern?

      35Die Rache ist mein, ich will vergelten

      zur Zeit, da ihr Fuß gleitet;

      denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe,

      und was über sie kommen soll, eilt herzu.

      36Denn der HERR wird seinem Volk Recht schaffen,

      und über seine Knechte wird er sich erbarmen.

      Denn er wird sehen, dass ihre Macht dahin ist

      und es aus ist mit ihnen ganz und gar.

      37Und er wird sagen: Wo sind ihre Götter,

      ihr Fels, auf den sie trauten,

      38die das Fett ihrer Schlachtopfer essen sollten

      und trinken den Wein ihrer Trankopfer?

      Lasst sie aufstehen und euch helfen

      und euch schützen!

      39Sehet nun, dass ich's allein bin

      und ist kein Gott neben mir!

      Ich kann töten und lebendig machen,

      ich kann schlagen und kann heilen, und niemand ist da, der aus meiner Hand errettet.

      40Denn ich will meine Hand zum Himmel heben

      und will sagen: So wahr ich ewig lebe:

      41Wenn ich mein blitzendes Schwert schärfe

      und meine Hand zur Strafe greift,

      so will ich mich rächen an meinen Feinden

      und denen, die mich hassen, vergelten.

      42Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen,

      und mein Schwert soll Fleisch fressen,