Regula Windlinger

Arbeitsplatz Tagesschule (E-Book)


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2016 Bewilligung des Forschungsantrags durch die KFE PHBern Dezember 2016 Unterzeichnung Fördervereinbarung Stiftung Mercator Schweiz Ab Januar 2017 Projektstart: Aufarbeitung Forschungsstand, Festlegen der Grundgesamtheit, Qualitative Vorphase: Interviews Ab März 2017 Erstellen der Erhebungsinstrumente, Pretests und Anpassungen, Rekrutierung der Einrichtungen Oktober bis Dezember 2017 Datenerhebung erste Welle (Fragebogen Papier und online) Ab Januar 2018 Dateneingabe und -bereinigung, Vorbereitung zweite Erhebungswelle Mai bis Juli 2018 Datenerhebung zweite Welle (Fragebogen Papier und online) Ab Juli 2018 Dateneingabe und -bereinigung, Vorbereitung dritte Erhebungswelle Oktober bis Dezember 2018 Datenerhebung dritte Welle (Fragebogen Papier und online) Ab Januar 2019 Dateneingabe und -bereinigung, Datenanalyse qualitativ und quantitativ, Aufbereitung der Ergebnisse, Vorbereitung Tagung 14. September 2019 Tagung «Gute Arbeitsbedingungen für gute Tagesschulen», PHBern Anschliessend Weitere Verarbeitung der Tagungsergebnisse, Vorbereitung Publikation II, weitere Auswertungen und Publikationen in Fachzeitschriften

      4.2 Ziele und Fragestellungen

      Das Projekt «Arbeitsplatz Tagesschule» gliedert sich in zwei Phasen: Eine Forschungs- und eine Transferphase mit je unterschiedlichen Inhalten und Zielen.

      4.2.1 Forschungsphase

      Ziel der Forschungsphase war es – abgeleitet aus dem Stand der Forschung (siehe Kapitel 3) und anhand unseres Rahmenmodells (Abbildung 3) die folgenden Fragen zu beantworten:

      Abbildung 3: Rahmenmodell des Forschungsprojekts

Fragestellung Kapitel
I: Personal – Wer arbeitet in den Einrichtungen der schulergänzenden Bildung und Betreuung? Kapitel 6 «Das Personal in der schulergänzenden Bildung und Betreuung»
II: Wie sehen die Arbeitsbedingungen aus? Kapitel 5 «Die Einrichtungen der schulergänzenden Bildung und Betreuung in den Kantonen Aargau, Bern und Solothurn» Kapitel 7 «Anstellungs- und Arbeitsbedingungen» Kapitel 8 «Organisation und Führung»
III: Wie erlebt das Personal die Arbeitsbedingungen? Wie schätzt es Belastungen und Ressourcen ein? Kapitel 9 «Belastungen und Ressourcen in der Arbeit»
IV: Wie sehen Beanspruchungserleben (Irritation, emotionale Erschöpfung) und Motivation (Arbeitsengagement) aus? Kapitel 10 «Beanspruchungserleben und Motivation»
V: Wie ist die Ausprägung der Gesundheit und Arbeitsfähigkeit und der arbeitsbezogenen Einstellungen? Kapitel 11 «Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit»
VI: Welche längsschnittlichen Verläufe und Zusammenhänge sind festzustellen? Kapitel 12 «Arbeit und Gesundheit in der schulergänzenden Bildung und Betreuung – Ein Überblick über die Zusammenhänge»

      Um die Ergebnisse besser verstehen und einordnen zu können, lohnt es sich oft, sie in Beziehung zu Ergebnissen aus anderen Studien zu setzen. Ein weiteres Ziel war deshalb, die Daten aus unserer Erhebung mit Daten aus anderen Studien zu vergleichen. Zum Vergleich von Merkmalen unserer Stichprobe mit Beschäftigten aus anderen Berufsfeldern des Sozialbereichs bezogen wir uns auf die Studie «Arbeitnehmende im Sozialbereich» des Schweizerischen Observatoriums für die Berufsbildung OBS EHB (Müller, Trede, Neumann & Kriesi, 2017). Zum Vergleich von Merkmalen unserer Stichprobe mit einer gesamtschweizerischen Stichprobe aus verschiedenen Berufsfeldern nutzten wir Angaben aus dem Job-Stress-Index (Igic et al., 2017), dem HR-Barometer (Universität Luzern, ETH Zürich & Universität Zürich, o.J.) sowie aus der SECO Stressstudie (Grebner, Graf, Alvarado, Berlowitz & Cassina, 2010).

      4.2.2 Transferphase

      Die Transferphase des Projekts hat zum Ziel, die im Forschungsteil gewonnenen Erkenntnisse zu vermitteln, an einer Tagung zu diskutieren und Folgerungen abzuleiten. Dazu soll die vorliegende Publikation dienen, aber auch die Tagung «Gute Arbeitsbedingungen für gute Tagesschulen», welche am 14. September 2019 an der PHBern stattfand.

      Daraus resultierend werden Handlungsempfehlungen für eine möglichst gesundheitsfördernde Arbeits- und Organisationsgestaltung der schulergänzenden Tagesbetreuung für die Einrichtungen selbst sowie weitere Akteure in diesem Feld (z.B. Gemeindebehörden, Bildungsverwaltung) abgeleitet und unter anderem in Form einer weiteren Publikation zur Verfügung gestellt.

      4.3 Stichprobe und Rekrutierung

      Bei der Auswahl der Kantone war es uns wichtig, dass diese beispielhaft für unterschiedliche Ausgestaltungsarten der SEBB in der Deutschschweiz stehen. Wir wählten für unsere Untersuchung die Kantone Aargau, Bern (deutschsprachiger Teil) und Solothurn.

      Im Kanton Bern gibt es einen öffentlichen Auftrag an die Gemeinden, ein bedarfsgerechtes Angebot sicherzustellen. Damit verbunden sind verschiedene Vorgaben und Unterstützungsangebote (siehe Kapitel 2). In den Kantonen Aargau und Solothurn ist der Ausbau formal noch weniger geregelt. Im Kanton Aargau existierte zum Zeitpunkt der Planung des Forschungsprojekts keine gesetzliche Grundlage für ein Angebot für die Betreuung der Schülerinnen und Schüler ausserhalb der Schulzeit, während im Kanton Solothurn die Gemeinden im Rahmen der Sozialgesetzgebung familienergänzende Betreuungsangebote fördern