mich meines Geldes beraubten, in šā’a llāh und jetzt bin ich auf dem Weg zurück nach Hause, in šā’a llāh!“
DIE GÖTTLICHEN NAMEN
Vier Mal werden die Vollkommenen Heilenden Namen Allāhs im Koran erwähnt:
„Und Gottes allein sind die Namen der Vollkommenheit, ruft Ihn denn mit diesen an.“
(7:180)
„Gott – es gibt keine Gottheit außer Ihm,
Sein sind die Namen der Vollkommenheit.“
(20:8)
Sag: „Ruft Allāh an, oder ruft den Allergnädigsten an: mit welchem Namen ihr Ihn anruft, Er ist immer der Eine – denn Sein sind alle Namen der Vollkommenheit.“
(17:110)
„Er ist Allāh, der Schöpfer, der Erschaffer, der alle Formen und Erscheinungen gestaltet! Sein allein sind die Namen der Vollkommenheit. Alles, was in den Himmeln und auf Erden ist, lobpreist Ihn, denn Er allein ist allmächtig, wahrhaft weise!“
(59:24)
Der Prophet Muhammad, Allāhs Friede und Heil sei mit ihm, sagte:
„Es gibt neunundneunzig Namen, die Allāh gehören; der sie erlernt, sie kostet, versteht und aufzählen kann, wird eintreten ins Paradies und Seligkeit erlangen.“
اللّٰه
Allāh
Die Ewige Realität, „Das, was Ist“
66 – 264 – 4.356
Allāh ist der allumfassende Name, er ist die Gegenwart aller Namen.
Der erste Schritt ist „Allāh“ zu sagen und nichts anderes, Der zweite ist Intimität, und der dritte ist zu brennen.
(Attar)
Allāh ist der Name des Absoluten Seins und alle anderen Göttlichen Namen sind in Ihm beinhaltet. Allāh ist die allbeinhaltende Göttliche Realität. Die verschiedenen Göttlichen Namen sind die Ausströmungen aus dem Einen Göttlichen Sein. Sie sind eins mit diesem Sein und die Träger dieses Einen in der Welt der Manifestationen.
Die essenzielle Bedeutung von Allāh ist ergriffene Liebesleidenschaft, und alle anderen Göttlichen Namen sind verschiedene Aspekte dieser Einen Liebe. Alle 99 Göttlichen Namen sind uns geschenkt, um uns zum Durchbruch zu unserer wahren Natur und zur Quelle, zum Ursprung allen Seins, zu verhelfen. So hat jeder Göttliche Name, allgemein gesprochen, zwei Ebenen, mit denen wir konfrontiert werden: Einerseits dienen sie dazu, das Göttliche zu umschreiben und uns Ihm näher zu bringen, andererseits verhelfen sie uns dazu, unserem wahren Selbst, unserer wahren Natur, näherzukommen.
Allāh sehnte sich danach, Sein Wesen in einem allumfassenden Wesen, der Welt, sichtbar zu machen. Aus Seinem Sein strömten die Göttlichen Namen in die Manifestationen und eine Geschichte der Sehnsucht begann. In unserem tiefen Sein ruht ein Göttlicher Funken, in sich alle Göttlichen Namen einnehmend. Es ist der Ort des inneren Friedens und der Ergebung. Doch durch die Entsendung der Göttlichen Namen in die Welt der Manifestationen hat Allāh der Welt die Ruhe genommen. In der Suche nach dem Göttlichen dreht sich die Welt und zwischen den Polen von innerer Ruhe und äußerer Unruhe – äußerer Ruhe und innerer Unruhe ist der Mensch auf der Suche nach dem inneren Frieden. Eine Geschichte der Sehnsucht zwischen Schöpfer und Geschöpf.
Allāh ist jenseits von weiblich und männlich und nicht in Pluralform zu verwenden, und doch zeigt sich in der Gemeinsamkeit des Weiblichen und Männlichen die Göttliche Pracht.
Ibn Al–‘Arabi erläutert:
„Wir selbst sind die Eigenschaften, mit denen wir Gott beschreiben.
Unsere Existenz ist lediglich eine Vergegenständlichung Seiner Existenz.
Gott ist notwendig für unser Sein, während wir erforderlich sind, damit Er sich sichtbar macht für Sich.“
Allāh ist der größte und herrlichste Name des Einen, des Herrn und Schöpfers aller Welten, Dem nichts und niemand gleichkommt, Der Seine Offenbarungen zu den Menschen entsandte, unter ihnen Noah, Abraham, Moses, Jesus und Muhammad – Friede sei mit ihnen allen.
Die verschiedenen Göttlichen Namen, die verschiedenen Eigenschaften entstehen durch unseren unterscheidenden Verstand und doch gibt es nur eine Wahrheit. So finden sich die Qualitäten des einen Namens in irgendeiner Form stets auch in den anderen wieder. Das muss so sein, denn die Wahrheit ist Eins. Diese Einheit hat im Äußeren die Qualität der Unterschiedlichkeit, dennoch besteht eine Gegenseitigkeit, eine Wechselbeziehung, eine Allgegenwart.
Die Vielfalt widerspricht nicht der Einzigkeit des Göttlichen Seins. Zum Verständnis führt Ibn Al–‘Arabi das Feuer an. Das Feuer hat eine bestimmte Natur, dennoch sind seine Auswirkungen verschieden. Feuer verbrennt Holz und Papier zu Asche, bei Wasser wiederum wirkt es anders. Kupfer wird durch Feuer weiß, Gold wird durch Feuer flüssig. Obwohl das Feuer verschiedene Auswirkungen hat, verändert sich seine Natur, sein Wesen nicht. Die verschiedenen Auswirkungen entstehen, je nachdem mit welchen Wesenheiten es zusammentrifft und je nach den verschiedenen Verfassungen der Dinge. So ist auch die Einzigkeit des Göttlichen zu verstehen und die Vielfalt seiner Erscheinungen.
Allāh – es gibt keine Gottheit außer Ihm, dem Immer–Lebendigen, dem Durch–Sich–Selbst–Bestehenden Quell allen Seins.
Ihn ergreift weder Schlummer noch Schlaf. Sein ist alles, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Wen gibt es, der bei Ihm Fürsprache einlegen könnte, es sei denn mit Seiner Erlaubnis? Er weiß alles, was vor den Menschen offen liegt, und alles, was vor ihnen verborgen ist, während sie nichts von Seinem Wissen erlangen können, es sei denn das, was Er will. Weit reicht Sein Thron über die Himmel und die Erde, und es fällt Ihm nicht schwer, sie beide zu bewahren. Und Er ist der Hohe, der Erhabene.
(2:255)
In dem Namen Allāh sind die Aspekte der Transzendenz und der umhüllenden Ganzheit enthalten. Der Name Allāh strömt zugleich Gelassenheit, Erhabenheit und Mysterium aus. Alle Göttlichen Namen sind verschiedene Ausblicke und Einblicke des Namen Allāh, der Einen Allmächtigen Allumfassenden Liebe. Alle Göttlichen Namen verschmelzen und vereinigen sich in diesem Namen.
Sprich: „Mein Gebet und meine Opferung und mein Leben und mein Tod gehören Allāh, dem Herrn der Welten. Er hat niemanden neben Sich. Und so ist es mir geboten worden, und ich bin der erste der Gottergebenen.“ Sprich: „Sollte ich einen anderen Herrn als Allāh suchen, wo Er doch der Herr aller Dinge ist?“
(6:162–164)
Ibn Al–‘Arabi erklärt:
„Die in Ihm verborgenen Namen sehnten sich danach, sich zu manifestieren. So brachen sie infolge ihrer Sehnsucht, erkannt und geliebt zu werden, aus dem verborgenen und niemals zugänglichen Göttlichen Sein hervor, wie zu lange angehaltener Atem aus dem Körper bricht. Das ist es, was als nafas ar–rahmān, der Göttliche Hauch, bezeichnet wird, jener Hauch, der die ganze Schöpfung durchweht und die Göttlichen Worte wirken lässt. Die Namen trafen auf das Nichtsein, das sie, gleichsam wie Spiegelstücke, reflektierte, und so ist die Welt gewissermaßen eine Spiegelung der Göttlichen Namen. Sie existiert nur, solange ihr Gesicht, die Oberfläche des Spiegels, Gott zugewandt ist, sonst verschwindet sie, denn sie ist absolut von Gott abhängig. Gott aber bleibt unverändert von der Welt und ist ausschließlich durch die Spiegelung zu ahnen, und so erkennt Ihn jeder auf seine eigene Weise, je nach dem Namen, der sich in ihm am stärksten manifestiert“.
Sich selbst hören, wenn man „Allāh“ wiederholt, gibt die Kraft, sich aus der Illusion der Trennung, dieser fixen Idee, die uns so oft gefangen nimmt, zu lösen und den Duft der Essenz zu erfassen, die uns mit unserer eigenen Essenz verbindet und die Wunden der Separation und Isolation heilt. Der flüssige Strom der Einheit löst die Schranken der trotzigen Trennung und führt uns zu dem Kern, in dem die Ewigkeit in uns pulsiert, dort, wo wir gefüllt sind mit den Göttlichen Qualitäten. Nichts kann die Illusion der Trennung durch die Kraft der ekstatischen Liebe auflösen wie Allāh.