rel="nofollow" href="#fb3_img_img_7f8bf907-1a92-5091-a1c3-98947d2feb05.jpg" alt=""/> Aal
Gewässer stellen aber auch Hindernisse dar und können zum Beispiel bei Hochwasser große Schäden an Infrastruktur und Kulturland anrichten. Vielerorts wurden Gewässer aufwändig korrigiert, kanalisiert, verbaut oder sogar eingedolt. Dadurch wurden aber nicht nur Probleme gelöst, sondern auch neue geschaffen. Durch das schnelle Ableiten des Wassers wurden zum Beispiel die Engpässe und die Hochwassergefahr weiter flussabwärts verlagert. Aber die größten negativen Auswirkungen haben diese Gewässerkorrekturen auf die natürlichen Bewohner der Gewässer und der Auenlandschaften (zum Beispiel Fischotter, Biber, Flusskrebse, Flussuferläufer). Fehlende Gewässerdynamik, verbaute Ufer, Staudämme als Barrieren und zu geringe Restwassermengen sind nur einige Aspekte. Da konnten auch die deutlichen Verbesserungen in Sachen Wasserqualität keinen Ausgleich schaffen.
Erfreulicherweise hat in den letzten Jahren ein Umdenken eingesetzt. Vielerorts sind Renaturierungen und Aufwertungen von Gewässern und Uferbereichen geplant oder bereits umgesetzt. In diesen aufgewerteten Gebieten fühlen sich nicht nur die ursprünglichen Bewohner dieser Lebensräume wohl, sondern auch der Mensch. Daher kommt es leider immer wieder zu Konflikten zwischen Naturschutzinteressen und Naherholungsansprüchen. Aber mit Toleranz, Gesprächsbereitschaft und vor allem Verständnis für die Ansprüche der Gewässer- und Auenbewohner sollten sich gute Lösungen finden lassen.
Bei Zusammenflüssen lassen sich oft unterschiedliche Farben des Wassers erkennen. Je nach Ursprungsgebiet und Sedimentfracht können die Unterschiede deutlich oder fast nicht erkennbar sein.
Farbe des Wassers
Das Wassers eines tiefen Bergsees ist wunderbar blau, das Leitungswasser in einer Flasche farblos, das Wasser eines Tieflandflusses grünbraun, der Moortümpel ganz klar, aber braun (nicht getrübt) und das Wasser eines Gletscherbaches milchig trüb. Welches ist nun die ursprüngliche Farbe des Wassers, und woher kommen die Variationen? Hat das aktuelle Wetter Einfluss? Wie Sie sicher richtig getippt haben, ist reines Wasser farblos und klar. Aber warum sehen die Gewässer dann so unterschiedlich aus?
Viele Flüsse im Tiefland transportieren Schwebstoffe und sind reich an organischen Substanzen. Der relativ hohe Nährstoffgehalt fördert das Algenwachstum. Das Wasser ist daher oft grünbraun gefärbt. Auch Gletscherbäche sind schwebstoffreich. Der Gesteinsabrieb des Gletschers führt zu einer milchigen Färbung. Die sogenannte Gletschermilch beeinflusst die Wasserfarbe über viele Kilometer. Wenn dieses Wasser in einen See gelangt, sammeln sich dort die Schwebstoffe. Vor allem die blaugrünen Anteile des Sonnenlichts werden reflektiert, der See schimmert dann oft in einem schönen Türkis. Moorwasser dagegen ist meist ganz klar. Seine braune Färbung, die auch an den aus Moorgebieten fließenden Bächen zu beobachten ist, rührt von Huminstoffen her, die im Wasser gelöst sind. Das klassische Blau eines Gewässers ist auf die Streuung des Sonnenlichts zurückzuführen. Andere Lichtanteile, wie beispielsweise Rot, werden absorbiert, während die blauen Anteile gestreut und damit zum Betrachter zurückgeworfen werden. Je tiefer ein Gewässer, desto stärker ist dieser Effekt. Die «Wassertiefe» in einem Glas oder einer Flasche reicht nicht, um ihn sichtbar zu machen. Die oft geäußerte Vermutung, die blaue Farbe sei auf die Spiegelung des blauen Himmels zurückzuführen, ist auch nicht ganz falsch. Je nach Betrachtungswinkel kann sich der Himmel sehr stark auf der Wasseroberfläche spiegeln und den Farbeindruck massiv verstärken oder verändern.
Das Blau des Wassers vor dieser Kormorankolonie wird durch den blauen Himmel noch verstärkt.
Beobachtungstipps
Machen Sie im Laufe eines Jahres Fotos von je einem Stillgewässer und einem Fließgewässer zu verschiedenen Jahreszeiten, unterschiedlichen Tageszeiten und bei verschiedenen Wetterlagen. Beschriften Sie diese, sodass Sie sie richtig zuordnen können. Vergleichen Sie die Farbe des Wassers zwischen den verschiedenen Aufnahmen.
Fragen
› | Welche Faktoren beeinflussen die Intensität der Blaufärbung des Wassers? |
› | Welche Ursachen können zu braunem Wasser führen? |
Lebensraum Fließgewässer
Ein Fluss ist ein mehr oder weniger natürliches Fließgewässer. Die umgangssprachlichen Begriffe Bächlein, Bach oder Strom stehen für eine Klassierung nach Abflussmenge. Zudem kann ein Bach vom Kronendach vollständig beschattet werden, ein Fluss ist jedoch zu breit dazu. Die Beschattung beeinflusst das Pflanzenwachstum und die Wassertemperatur. In der Praxis sind die Grenzen zwischen den Begriffen aber nicht leicht zu ziehen. Erschwerend kommt dazu, dass die Wassermengen auch unter natürlichen Bedingungen stark schwanken. Sehr verallgemeinernd lässt sich ein Fluss in vier verschiedene Abschnitte unterteilen. Innerhalb dieser gibt es jedoch immer wieder Bereiche, die auch einem anderen Abschnitt zugeordnet werden könnten. Besonders in den oberen Abschnitten können sich Bereiche mit starkem und geringem Gefälle mehrmals abwechseln.
Quellgebiet
Jeder Fluss, der ins Meer mündet, entsteht aus vielen Nebenflüssen und hat entsprechend viele Quellgebiete. Meist wird aber nur eine Quelle pro Fluss festgelegt. Um diese zu ermitteln, kann man sich flussaufwärts von der jeweils größten Wasserführung leiten lassen oder durch die längere Fließstrecke. Manchmal wird aber auch ein besonderer Ort als Quelle festgelegt. Ein Beispiel ist der Tomasee im Kanton Graubünden als Quelle des Rheins.
Schwemmebene eines Flussoberlaufes. Das Material wird hier deponiert und umgelagert, daher kommt es zu den verzweigten Läufen.
Gletscherbach kurz nach dem Austritt aus dem Gletscher
Als eigentliche Quelle bezeichnet man einen Ort, wo das Grundwasser auf natürliche Weise aus dem Boden tritt. Es gibt verschiedene Typen, die austretende Wassermenge unterscheidet sich und kann im Laufe des Jahres variieren. Die charakteristische Lebensgemeinschaft umfasst insbesondere Insektenlarven, neben den Larvender Zweigestreiften Quelljungfer (Cordulegaster boltonii), einer Libellenart, beispielsweise Larven verschiedener Eintags- und Steinfliegenarten.
Oberlauf