Harald Lesch

Wie Bildung gelingt


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Erzieherische Gebote oder »Weniger ist mehr!«

       Mathematik? Da kannste mich mit jagen!

       Für Bildung ist es nie zu spät – oder doch?

       Das Beste kommt vor der Schule: Sprechenlernen

       Schule mit Erfolgsgarantie: Geht das?

       Mathematik? Da führt kein Weg dran vorbei

       Von Hebammen, Ärzten und Adalbert Stifter

       Wider den dummen Ernst: Spielerische Korridore

       Freiheit oder Disziplin: Was macht schlau?

       Und die Universitäten? – Ach du je!

       Romantiker oder Techniker?

       Genauigkeit und Seele

       Lebenshunger plus Wissen gleich Universität

       Wir brauchen ideenreiche Lehrer

       Der gebildete Mensch I

       Experten? Aber bitte mit Vielfalt und Stil!

       Der gebildete Mensch II – fast schon fromm

       Prüfungen, Prüfungen, Prüfungen

       Prüfungen? Ohne mich!

       Epilog – für unsere Lehrerinnen und Lehrer

       Nachwort zur (Corona-)Neuauflage oder »Was getan werden muss«

       Wie Bildung gelingt. Ein Plädoyer für lebendige Vielfalt

       Bildungsziel I: Hilfe zur Selbstentwicklung oder »Weniger ist mehr!«

       Bildungsziel II: Verstehen der Gegenwart oder »Wann nützt Wissen?«

       Zum Beispiel Mathematik

       Exkurs: Sport, Musik, Kunst

       Bildungsziel III: »Experten« mit Vielfalt – Allgemeinbildung und Spezialisierung

       Fazit: Mehr Mut zu Vielfalt und Lebendigkeit!

       Dank

       Literatur

       … über Whitehead

       … von Whitehead

       Anmerkungen

       Anhang

       Gebet des heiligen Franziskus

       Grußwort an meine Schule

       Die Gesprächspartner

       … des echten Dialogs

       … des fiktiven Dialogs

       Bildnachweis

      Vorwort zur (Corona-)Neuauflage oder »Seither …«

      »Ich freue mich sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie heute auf Platz 25 der Spiegel-Bestseller-Liste stehen.« Diese Nachricht erreichte uns am 10. März 2020. Mit White-head auf der Spiegel Bestsellerliste – wer hätte das gedacht! Seither …

      Die Welt war eine andere

      Es scheinen Welten dazwischen zu liegen, zwischen dem Erscheinen der ersten Auflage unseres Buchs im Februar 2020 und dem Nachdenken über eine Neuauflage für den Herbst 2021. Was wir Ihnen, unseren Leserinnen und Lesern, im noch sehr jungen 2020 anboten, waren zwei Themen, die uns besonders am Herzen liegen: Bildung im Gespräch mit Alfred North Whitehead (1861–1947), unserem »Lieblingsphilosophen«.

      Warum wir mit einem toten Philosophen sprechen? Noch dazu mit einem wenig bekannten? Weil Whitehead zeitlos ist; weil er eine Philosophie von allem und jedem entworfen hat, die immer noch gilt und immer mehr gilt, je komplexer unsere Welt wird; weil er nie nach einfachen Lösungen gesucht hat; weil wir ihm eine Stimme geben wollten; weil wir ihn gern gekannt hätten; weil wir diese »Weil-Liste« noch sehr lange fortsetzen könnten …

      Wir fingen also an, mit Whitehead zu reden, zunächst über das Thema Zeit1 – naheliegend, mussten wir doch der Zeit und dem ewigen Vergehen ein Schnippchen schlagen, um White-head wieder auferstehen zu lassen. Nun ist das Phänomen Zeit in vielerlei Hinsicht so zeitlos, dass sich bei einem Philosophen, der sich mit allem und jedem befasste und sich noch dazu mit moderner Physik – die seither nicht wesentlich moderner geworden ist – hervorragend auskannte, sicher etwas zeitlos Modernes zur Zeit finden ließ.

      Wie aber sieht das bei konkreten, aktuellen Themen aus? Denn das ist es, worum es Whitehead immer ging: das Konkrete, das Individuelle, das Lebendige. Hat Whitehead zu aktuellen Themen des 21. Jahrhunderts wirklich noch etwas zu sagen? Unbedingt, meinen wir! Also redeten wir: miteinander, mit Wilhelm Vossenkuhl und mit Alfred North Whitehead über Bildung, ein Thema, das uns aus vielerlei Gründen unter den Nägeln brannte. Was wir in Whiteheads