Aurora Rose Reynolds

Drawn Into Love


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zu sein. Atemlos stehe ich vor ihm. Noch nie in meinem Leben habe ich in dieser Weise auf einen Mann reagiert. Noch nie hat mich eine Berührung derart verletzlich gemacht.

      Was zur Hölle stimmt nicht mit mir? Vielleicht habe ich irgendetwas Falsches gegessen. Ja, das muss es sein.

      »Wenn Sie mir folgen würden.« Er lässt meine Hand los, und ich beiße mir auf die Lippe, um mich davon abzuhalten, wieder danach zu greifen. Wir gehen einen hell erleuchteten Flur entlang, an dessen Wände Dutzende gerahmte Bilder von Häusern hängen. Als wir Mr Fremonts Büro erreichen, betrete ich hinter ihm den Raum und bleibe stehen, sobald er die Tür schließt.

      Bei dem Klickgeräusch der Klinke zucke ich zusammen. Ich lasse meinen Blick wieder über seinen Körper wandern. An seiner Krawatte halte ich inne – oder vielmehr an einem glitzernden Trollsticker, der daran klebt.

      Irritiert schaue ich auf, als sich mein Gegenüber vor mir aufbaut. Ich schlucke. »Trolls«, platzt es aus mir heraus.

      »Was?«

      Ich strecke meine Hand aus, kann mich aber gerade noch davon abhalten, den Sticker zu berühren. »Trolls.«

      »Meine Tochter.« Er zieht das Kleidungsstück ein Stück von sich weg und lächelt, während er mit seinem Daumen über den glitzernden Aufkleber streicht. »Sie denkt, es sei witzig.«

      Tochter. Mein Magen zieht sich vor Enttäuschung zusammen. Natürlich ist er verheiratet und hat ein Kind. Ein attraktiver Mann wie er ist selbstverständlich verheiratet und Vater. Der Dad eines kleinen Mädchens, das wahrscheinlich genauso aussieht wie die Mutter, in die er wahnsinnig verliebt ist.

      »Nun ... Sie haben Pläne für mich, oder?« Ich reiße die Augen auf. »Ich meine Pläne, die ich mir ansehen soll.«

      »Ja.« Seine Lippen zucken, als würde er ein Lächeln unterdrücken. Er räuspert sich, tritt einen Schritt zurück und geht zu seinem Schreibtisch.

      Ich senke für einen Moment die Lider, als er mir den Rücken zuwendet. Im Stillen zwinge ich mich dazu, mich zusammenzureißen und mich nicht wie eine Idiotin anzustellen. Gedanklich mache ich mir eine Notiz, um später zu überprüfen, was ich gegessen habe, um Was-auch-immer nie wieder anzurühren.

      »John sagte, dass Sie nicht genau wüssten, wonach Sie suchen oder welche Art von Design Ihnen vorschwebt, daher habe ich ein paar Modelle erstellt. Wenn Sie etwas sehen, dass Ihnen oder Ihrem Ehemann gefallen würde, können wir dort ansetzen.« Er dreht sich um und kommt mit einem Laptop in der Hand zu mir.

      »Ich bin nicht verheiratet.« Ich schwöre, dass sich seine Schultern bei diesen Worten entspannen, aber mir ist klar, dass das reines Wunschdenken ist.

      »Setzen wir uns auf das Sofa dort. Dann können Sie sich die Entwürfe ein wenig besser anschauen.«

      »Okay«, willige ich ein und folge ihm zu einem einfachen grauen Sofa und einem schwarzen Kaffeetisch, die schräg gegenüber von seinem Schreibtisch stehen. Ich setze mich neben ihn – nicht zu nah natürlich – und stelle meine Handtasche auf dem Boden ab. »Wie alt ist Ihre Tochter?«

      »Sie ist sechs, beinahe sieben«, antwortet er, ohne aufzusehen. »Sie ist ein richtiges Girlie und eine echte Herausforderung, aber ich würde sie gegen nichts in der Welt eintauschen.«

      Süß und heiß. Gott, warum sind Männer wie er immer vergeben?

      »Ist sie das?«, frage ich und betrachte ein Foto, das in einem roten Rahmen auf seinem Schreibtisch steht. Ein kleines Mädchen ist darauf abgebildet; es hat die gleiche Haarfarbe wie er. Auf ihrer offenen Handfläche sitzt ein Schmetterling, und sie strahlt bis über beide Ohren.

      »Ja.« Seine Miene wird so sanft, dass mir förmlich das Herz schmilzt. »Das Bild ist letzten Sommer entstanden, als ich mit ihr im Schmetterlingspark war.«

      »Sie ist zuckersüß. Sie und Ihre Frau haben ein wirklich hübsches Mädchen.«

      »Ich bin nicht verheiratet.« Er sieht mich an, und plötzlich ist die Luft zum Zerreißen gespannt.

      »Oh.«

      Er senkt den Blick auf meinen Mund und der Ausdruck in seinen Augen scheint sich zu verdunkeln, ehe er ganz plötzlich den Laptop zu mir herumdreht. »Das ist das erste Design.«

      Ehrfürchtig starre ich auf den Bildschirm. Darauf zu sehen, ist die Außenseite des Backsteinhauses, das ich kürzlich gekauft habe. Unter jedem Fenster steht ein schwarzer Kasten, der mit bunten Blumen bestückt ist, und die Haustür ist in einem gelbgoldenen Farbton gehalten, der sich vom Dunkelrot der Fassade abhebt.

      Als er mit dem Finger über das Display streicht, erblicke ich mehrere Schaubilder der Inneneinrichtung. Der vordere Eingangsbereich ist sehr freundlich und offen gestaltet, hat einen hellen Holzboden und graue Wände mit einer weißen Zierleiste. Das Wohnzimmer wird von einem ausladenden Kamin dominiert, umgeben von gemütlichen Sofas, und die Küche hat weiße Schränke, Küchengeräte aus Edelstahl und eine große Kochinsel.

      Er klickt weiter, zeigt mir eine Perspektive nach der anderen, und entführt mich auf eine virtuelle Tour durch die gesamten knapp zweihundertachtzig Quadratmeter des Wohnraumes. Das Ganze endet im Hauptschlafzimmer mit seinen riesigen bodentiefen Fenstern und dem angrenzenden Bad, das durch eine alte Klauenfußwanne und ein Standwaschbecken besticht.

      Vielleicht konnte ich mir bisher nicht vorstellen, wie mein neues Zuhause aussehen soll. Aber nach diesen Entwürfen weiß ich, dass ich genau das will. An seinem Design würde ich nichts ändern. »Es ist perfekt«, sage ich und blicke zu ihm auf.

      »Mir ist bewusst, dass ein paar der Elemente rustikaler sind, als es die meisten New Yorker mögen, aber diese lassen sich leicht gegen etwas Modernes austauschen. Ich habe noch ein paar andere Pläne erstellt, die wir uns anschauen können.«

      »Ich liebe alles an diesem Vorschlag. Wirklich alles. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, das Haus in einem anderen Zustand zu sehen, aber das ist Ihnen gelungen. Ich liebe Ihre Ideen. Ich kann mir nicht vorstellen, irgendetwas daran zu ändern. Wirklich, ich würde am liebsten gleich morgen einziehen.«

      »Sie würden nichts an dem Entwurf ändern? Gar nichts?«, fragt er und mustert mich.

      »Absolut nicht, nein.« Ich schüttle den Kopf und betrachte noch einmal das Bild des Hauptbadezimmers. »Wie gesagt, ich liebe es.«

      »Ich habe noch keine Frau kennengelernt, die so einfach zu haben ist wie Sie.« Seine Augen weiten sich und eine leichte Röte überzieht seine Wangen. »Ich meine ...«

      »Schon gut.« Ich stoße ein unbeholfenes Kichern aus. »Ich weiß, was Sie meinten. Was glauben Sie, wie lange die Umsetzung Ihrer Pläne dauern wird?« Ich deute auf den Laptop, den er noch immer in der Hand hält.

      »Ich schätze, ungefähr acht Monate. Vielleicht auch ein bisschen länger, falls das Bauunternehmen etwas findet, das repariert werden muss, ehe die Mitarbeiter die Wände einsetzen können.«

      »Acht Monate.« Ich seufze enttäuscht, auch wenn mir natürlich klar ist, dass ein solches Werk unmöglich über Nacht zu schaffen ist. Dennoch wünschte ich, dass es machbar wäre. »Da Rom auch nicht an einem Tag erbaut wurde, sollte ich nicht annehmen, dass es bei meinem Haus anders wäre.«

      »Wenn es erst einmal fertig ist, wird sich das Warten gelohnt haben.«

      »Sie haben recht«, stimme ich zu. »Also, wie geht es weiter?«

      »Sie müssen nur den Vertrag für die Änderungsvorschläge unterzeichnen. Dann nehme ich Kontakt mit den Bauunternehmern auf und lasse ihnen meine Pläne zukommen. Sobald das erledigt ist, werden wir uns auf die Suche nach passenden Geräten und Oberflächenausführungen machen. Erfahrungstechnisch ist es am besten, wenn Klienten die Möglichkeit bekommen, die Dinge vor dem Kauf anzufassen.«

      »Cool.« Lächelnd versuche ich, meine Freude darüber, ihn wiederzusehen, im Zaum zu halten.

      »John meinte, Sie seien neu in der Stadt?«

      »Ja, ich lebe