Burgunden taten, was ihnen Sigfrid da riet.
574 Sindold und Hunold und Rumold, der Degen,die mussten unermüdlich in dieser Zeit sich regen,richten das Gestühle, wie es war bekannt.Des Königs Amtsleute man da mitarbeiten fand.
575 Ortwin und Gere, des reichen Königs Mannen,die sandten allenthalben zu den Freunden von dannen,zu künden ihnen die Hochzeit, die da sollte sein.Da rüsteten sich zu dieser die vielschönen Mägdelein.
576 Der Palas und die Wände, die waren überallgeschmückt für die Gäste. König Gunthers Saalward wohl ausgezimmert von manchem fremden Mann.Diese große Hochzeit hob mit vieler Freude an.
577 Da ritten allenthalben die Wege durch das Landder drei Könige Magen. Man hatte ihnen gesandt,sie sollten derer warten, die zu ihnen wollten kommen.Da ward aus den Truhen reiche Kleidung viel genommen.
578 Da sagte man die Kunde, dass man reiten sahden König mit seinen Gästen. Ungemach erhob sich dadurch des Volkes Menge im Burgundenland.Hei, was man schnelle Degen bei Frau Brünhilde fand!
579 Da sprach die schöne Kriemhild: »Ihr, meine Mägdelein,die bei dem Empfange mit mir wollet sein,sucht jede aus den Truhen das allerschönste Kleid,das ihr finden möget; und sagt den Frauen auch Bescheid!«
580 Dann kamen auch die Recken. Zu bringen man gebotdie herrlichsten Sättel, von lichtem Golde rot.Die Frauen sollten reiten bei Worms an den Rhein.Besseres Reitzeug konnte nirgendwo da sein.
581 Hei, wie die Rosse strahlten von lichten Goldes Schein!Aufgesetzt auf den Zäumen war mancher Edelstein.Die goldenen Schemel aus lichten Stoffen gut,brachte man dort den Frauen. Sie waren alle hochgemut.
582 Gegürtet mit Seide, gar schön sowie groß,brachte man den Frauen manch treffliches Ross.Reiches Vorderzeug auch sah man die Pferde tragenaus der besten Seide, davon konnte jemand sagen.
583 Sechsundachtzig Frauen hieß man kommen dann,die Stirnbinden trugen; zu Kriemhild herankamen die Schönen und trugen lichtes Kleid.Da ward auch wohl geschmücket manche minnigliche Maid.
584 Fünfzig und viere vom Burgundenland:so waren es die besten, die man bei Hofe fand;die sah man blonden Haares mit lichten Bändern gehn.Was König Gunther verlangte, das war mit Eifer geschehn.
585 Von lichten, reichen Stoffen fern aus Heidenlandsie trugen vor den Gästen manch treffliches Gewand,das ihrer reichen Schönheit wohl mit Recht gebührt.Der war schwaches Sinnes, der ihre Schönheit nicht verspürt.
586 Von Hermelin und Zobel viel Kleider man da fand.Da ward auch wohl geschmücket mancher Arm und manche Handmit Ringen auf der Seide, die sie da sollten tragen.Es konnte solch Bemühen euch zu Ende niemand sagen.
587 Manch köstlichen Gürtel, gut sowie lang,über reiche Kleidung manche weiße Hand da schwang,über seidenwollne Röcke und Stoff aus Arabin,dass auf der ganzen Erde nichts Besseres zu finden schien.
588 Es ward das Brustgespänge mancher schönen Maidvielminniglich genähet. Es mochte ihr werden leid,dass ihre lichte Farbe nicht überstrahlt den Stoff.So schönes Ingesinde gibts nun an keinem Königshof.
589 Da die Minniglichen nun trugen ihr Gewand,die sie da führen sollten, die waren rasch zur Hand;der hochgemuten Recken große HeldenkraftMan trug auch mit den Schilden herbei so manchen Eschenschaft.
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