Wolfgang Friedrich

Optimales Sportwissen


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Trainingseinheit• Nicht zu lange Konzentrationsphasen• Variation von Trainingsmethoden, Wechsel von Spiel- und Übungsformen, reizvollen Aufgaben und Wettkämpfen• Inhaltliche Säule, auf der Spaß und Motivation entsteht bzw. erhalten wird• Nicht Muskeln und Kreisläufe trainieren, sondern Menschen!Offene Beziehung ÜL/Trainer – Spieler aufbauen (sodass z.B. Ängste oder Befürchtungen ausgesprochen und besprochen werden können)• Nicht (nur) anweisen, anordnen, nachvollziehen, einsichtig machen, ermuntern, Mut machen lassen,• sondern (auch) Sportler betreuen (im umfassenden Sinne), d.h. beraten, auf Einzelne eingehen, nicht „blocken“, wenn Beanspruchungssituation auftritt, konstruktiv kritisieren„Kommunikationshandwerk“ erwerben, Sozialkompetenz verbessern als zwischenmenschliche Säule, auf der Spaß und Motivation entsteht bzw. erhalten wird

      Tab. 1.2: Grundlagentraining am Beispiel der Sportart Basketball, Fortsetzung

       1.3 Zusammenfassung

      Wie in diesem Kapitel gezeigt wurde, kann das Training sehr vielfältig sein. Die Sportler betreiben es aus unterschiedlichen Motiven und verfolgen damit unterschiedliche Ziele. Durch Training soll die sportliche Leistungsfähigkeit positiv beeinflusst werden. Zuvor muss über eine Sportartanalyse das jeweilige Anforderungsprofil der Sportart/Disziplin erstellt werden, denn nur wenn genau bekannt ist, was benötigt wird, kann dies auch zielgerichtet trainiert werden. Wenn das Training langfristig erfolgreich sein soll, muss es sich an der langfristigen Trainingsplanung orientieren. Das Ziel des nächsten Kapitels ist es, diese Trainingsplanung zu konkretisieren.

       Aufgaben

      1. Worum geht es im a) Nachwuchstraining b) Hochleistungstraining?

      2. Was spricht für einen langfristigen, geplanten und zielgerichteten Trainingsaufbau?

      3. Kann man Ihrer Meinung nach bei Freizeit- und Breitensportlern sagen, eine Trainingsplanung ist hier unwichtig? Was spricht dafür, was spricht gegen diese These?

      4. Was wäre zu erwarten, wenn man auf eine Basisausbildung verzichten würde?

      5. Versuchen Sie Gemeinsamkeiten/Unterschiede von Breitensport/Freizeitsport auf der einen Seite und Leistungssport/Hochleistungssport auf der anderen Seite zu finden.

      6. Analysieren Sie Ihre eigene sportliche Entwicklung oder die eines Ihnen bekannten Sportlers. Wie beurteilen Sie diese vor dem Hintergrund der langfristigen Trainingsplanung?

      7. Wozu dient die Sportartanalyse? Warum ist sie für Trainer so wichtig?

      8. Erstellen Sie für Ihre eigene Sportart ein Anforderungsprofil (ähnlich wie es in diesem Kapitel für die Sportart Tischtennis vorgenommen wurde). Erläutern Sie dies Ihren Mitschüler*innen!

      9. Welche Vorteile bzw. Nachteile kann es mit sich bringen, die Trainingsmethoden von Meistern (Deutscher Meister, Weltmeister) zu übernehmen?

       2 Allgemeine Gesetzmäßigkeiten des Trainings und Trainingsprinzipien

      Adaptation

      Diese Phänomene der Leistungssteigerung durch sportliches Training beschreibt man als Anpassung oder Adaptation. Die Adaptation führt zu einer Steigerung der Funktionstüchtigkeit, Leistungsfähigkeit und Belastungstoleranz (vgl. Hohmann, Lames, Letzelter 2007). Im Sport gibt es vielfältige Anpassungserscheinungen, die in verschiedenen Bereichen auftreten können (Abb. 2.1).

      Allgemeine Gesetzmäßigkeiten des Trainings und Trainingsprinzipien als Steuerungsinstrumente

      Wenn ein Training effektiv sein soll, so sind zu seiner Realisierung Kenntnisse über die allgemeinen Steuerungsinstrumente, die sog. allgemeinen Gesetzmäßigkeiten des Trainings bzw. Trainingsprinzipien notwendig. Beide haben eine hohe Bedeutung, wenn es um Planung, Steuerung und Gestaltung des sportlichen Trainings geht. Sie bestimmen Inhalt, Methoden und Organisation des Trainings. Gleichzeitig haben sie einen hohen Allgemeinheitsgrad und werden z.B. erst von Trainingsmethoden konkretisiert. Sie alleine genügen nicht, um ein Training zu planen bzw. zu gestalten.

      Adaptationsbereiche

      Abb. 2.1: Unterschiedliche Parameter der Anpassungserscheinungen durch Sport

      Die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten des Trainings haben gegenüber den Trainingsprinzipien eine übergeordnete Bedeutung. Die Gesetzmäßigkeiten haben nur in ganz bestimmten Anpassungsbereichen Gültigkeit.

      Die folgende Auf- bzw. Einteilung der allgemeinen Gesetzmäßigkeiten des Trainings bzw. der Trainingsprinzipien folgt trainingsmethodischen Überlegungen, die dazu dienen sollen, die unterschiedlichen Prozesse und Wirkungsweisen der Adaptation verständlich zu erklären.

       Grundlagen, Erhaltung und Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit durch Training

      Training als Adaptationsvorgang

      Aus Sicht der Sportbiologie kann Training als ein ständiger Adaptationsvorgang als Folge von Belastung gesehen werden, welche im Organismus zu spezifischen Beanspruchungen führen.

      Wie groß die Beanspruchung ist, hängt von der Größe des Störreizes (Trainingsreiz) und dem augenblicklichen Trainingszustand ab (vgl. Hottenrott/​Neumann 2016). Das Zusammenspiel von Belastung und Beanspruchung wird durch eine Vielzahl von Einflussgrößen bestimmt, wie Abbildung 2.2 veranschaulicht.

      Abb. 2.2: Die Beziehung zwischen den methodischen Steuergrößen der Trainingsbelastung und deren Einfluss auf beanspruchte Funktionssysteme in Abhängigkeit von Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit (mod. nach Hottenrott/Neumann 2016).

      Belastungsnormative

      Lauftraining Krafttraining

      Die Belastungsnormative (auch genannt: Belastungskomponenten, Belastungsmerkmale, Belastungsfaktoren) bilden methodische Steuergrößen der Belastung und sind für die Planung und Dosierung von Trainingsbelastungen sowie die Beurteilung der Trainingswirkung unverzichtbar. Die Belastungsnormative beeinflussen sich gegenseitig. Es ist z.B. nicht möglich, sowohl Reizumfang als auch Reizintensität beim Laufen maximal hoch anzusetzen. Dies wäre nicht durchführbar. Genau das Gleiche gilt für ein Krafttraining an Gewichten. Diese beiden Belastungsnormative müssen in beiden Beispielen wesentlich exakter aufeinander abgestimmt werden.

      Die gezielte Auswahl und exakte Festlegung der Belastungsnormativen ist für das Erreichen des gewünschten Trainingseffekts von größter Bedeutung

BelastungsnormativBedeutung
Belastungsumfang• bezieht sich auf die Zahl und Dauer der Reize pro Trainingseinheit• als zugehörige Maßzahlen gelten je nach Belastungsreiz Distanzangaben (in m, km), Lastangaben (kg, t), Angaben zur Belastungszeit (s, min, h) und zur Anzahl der Wiederholungen (Anzahl der Intervalle, Anzahl der Sätze, Anzahl der Serien) (vgl. Güllich/Krüger 2013).
Belastungsdauer• bezieht sich auf die Dauer der Einwirkung eines Reizes oder einer Serie von Reizen• Dauer einer Ausdauerbelastung, oder eines Krafttrainings, die Zeit eines Spiels/Zweikampfes
Belastungsdichte• bezieht sich auf das zeitliche Verhältnis von Belastung und Erholung• Es geht um den zeitlichen Abstand zwischen den Belastungen (Pause). Die Belastungsdichte im Krafttraining wird z.B. über die Erholungszeit zwischen den Serien und Sätzen beschrieben.
Belastungsintensität• bezieht sich auf