fischen, aber das war besser als nicht mal eine Angel auswerfen zu können. Früher war es leicht gewesen. Da konnte er jederzeit Kontakt aufnehmen. Doch das war bevor Yxyndor ihnen den Rücken zugekehrt hatte und ihr Feind geworden war. Lange bevor er die Generatoren gegen die Yxianer verwendete.
„Meldet euch bitte!“, kam es von Marcel.
Nach einer halben Minute erreichten sie die Kommandoeinheit. Sie waren ein bisschen außer Atem. In den Anzügen zu rennen war doch anstrengender als erwartet. Dadurch war ihnen momentan nicht mehr kalt.
Sie war einem Rednerpult nicht unähnlich, eine viereckige Vorrichtung, etwa einen Meter hoch und einen halben breit. Mit ebener Fläche ganz zuoberst.
„Hörst du das?“, fragte Nicole.
Jenni versuchte ihr schnelles, kehliges schnaufen zu bremsen, weniger tief, weniger laut, doch das war gar nicht so einfach, vor allem nicht nach dem anstrengenden Lauf hierher.
„Hörst du das denn nicht?“
„Nein. Was denn?“
Nicole verharrte bewegungslos, lauschte angestrengt. Dann machte sie einen Schritt auf die Steuereinheit zu, lauschte abermals, nickte zustimmend und ging ganz auf sie zu.
„Da. Ein Flüstern, wie eine Stimme“, gab sie schließlich von sich.
Jenni trat heran. Und tatsächlich. Eine leise Stimme drang zu ihr. Eigentlich viel weniger als ein flüstern, eher wie ein wispern, oder der Flügelschlag eines Schmetterlings. Dennoch hörten sie es. Sie verstanden jedoch nicht, was sie sagte.
Also noch etwas näher heran, das rechte Ohr fast ganz an die Einheit geführt. Jetzt war es etwas lauter, deutlicher. Sie meinten einzelne Wörter zu hören. Diese Stimme? War das nicht Oxo? Ist das möglich?
„Oxo?“, fragten beide gleichzeitig in den Raum hinein. Dann lauschten sie.
„Ja. Ich bin’s“, endlich eine Antwort.
Ein raunen ging durch das ganze Shuttle. Selbst Oxo zeigte sich erleichtert.
„Wurde langsam Zeit“, sagte Robin zu Mike, die im hinteren Bereich saßen, aber von dort nach vorn ins Cockpit starrten.
„Wo seid ihr?“, fragte Marcel.
Kapitel 16
Kapitel 16
„Wir sind drin.“
Sie mussten noch etwas näher an die Konsole heranrücken, weil es immer noch sehr leise war.
„Wo seid ihr genau“, fragte Oxo.
„Wir stehen mittig, an der Konsole.“
„Gut. Das ist gut.“
„Wir können dich kaum verstehen, Oxo. Kannst du bitte etwas lauter sprechen!“
„Wie ist der Status der Konsole?“, fragte er, diesmal etwas lauter.
„Wie? Wie meinst du das?“ Nicole und Jenni blickten sich an.
„Die Konsole. Ist ihr Schirm schwarz?“
„Die ganze Konsole ist schwarz“, antwortete Nicole ein bisschen resigniert. Was für einen Schirm meint er?
„Oben. Der obere Bereich. Die höchste Stelle. Dort ist der Schirm. Den müsst ihr aktivieren. Dann könnt ihr in jedes System gelangen.“
„Und wie stellen wir das an?“
„Legt die Hand drauf!“
Wieder sahen sie sich an, diesmal verständnislos. Die Hand drauflegen? Wollte er sich einen Scherz mit ihnen erlauben? Aber seine Stimme hatte ernst geklungen.
Na schön. Nicole zuckte kurz mit den Schultern, wie um zu sagen, von mir aus und legte dann ihre rechte Hand auf den Schirm.
Eine Sekunde geschah nichts. Dann flackerte er grell auf, als hätte es eine elektrische Überladung gegeben. Eine weitere Sekunde später erwachte die komplette Einheit summend zum Leben. Auch der Bildschirm erwachte. Er wechselte vom tiefschwarzen zu einem warmen blau.
„Okay, haben wir gemacht.“
„Ist etwas passiert?“, fragte Marcel. Er rutschte auf seinem Stuhl ganz nach vorn, drückte sich an den Instrumenten fast die Nase platt.
„Das kann man wohl sagen.“
„Gut“, schaltete sich Oxo ein. Die Mädchen wunderten sich nicht, warum er nicht genauer nachfragte. Wahrscheinlich wusste er ganz genau was gerade passierte.
„Hört mir jetzt bitte genau zu“, unterbrach er ihre Gedankengänge. „Ihr müsst meinen Anweisungen jetzt präzise folgen!“
„Oxo, es ist immer noch so leise. Wir verstehen dich kaum.“
„Wird gleich lauter. Ich sage euch was ihr tun müsst.“
„Okay.“
„Also gut, fangen wir an. Was seht ihr?“
Das begann nun gar nicht so wie sie erwartet hätten.
„Der Schirm ist blau. Und scheint in einzelnen Sektionen unterteilt zu sein. Dutzend weitere kleine Bilder sind zu sehen. Wie bei einem Fernsehgerät die Bild in Bild Funktion. Nur eben dutzende Male mehr.“
„Okay“, sagte diesmal Oxo, obwohl er nicht so recht wusste, was sie meinte. Fernsehgerät? Bild in Bild? Aber was Nicole ihm beschrieb entsprach in etwa dem Bild in seinem Kopf. „Das obere dieser ganzen … Bilder. Drück drauf!“
Nicole tippte es leicht mit dem Finger an. Sofort verschwanden all die anderen Bilder, und dieses wurde groß, nahm den gesamten Schirm ein.
„Sieh nach dem Tastenfeld Kommunikation!“
Nicole benötigte einige Momente. Es mussten annähernd hundert dieser Tastenfelder sein und auf jedem stand in relativ kleiner Schrift dessen Funktion.
„Hab ihn.“
„Drücken!“
Sofort verschwanden die Tastenfelder, dafür kamen andere zum Vorschein. Diesmal nicht ganz so viele. Aber immer noch genug.
„Such nach dem Feld verbale Kommunikation!“
Sie fand auch diesen und drückte ihn.
Mit jedem Mal wurde die Auswahl kleiner, übersichtlicher. Schließlich gelangten sie zum letzten Feld. Lautstärke. Die sie ganz nach oben drehte.
Endlich hörten sie Oxo so laut und deutlich, als stünde er direkt neben ihnen.
Das erste Problem war gelöst. Das nächste folgte.
Nach ungefähr zwei Stunden waren sie derart tief eingedrungen, hatten so viele Veränderungen und Einstellungen vorgenommen, das Oxo und die Jungs andocken konnten. So lange hatte es gedauert, die Verteidigung nur eines einzigen dieser Generatoren auszuschalten. Die interne Kommunikation von allen zu hacken nimmt noch einmal soviel Zeit in Anspruch …
Kapitel 17
Kapitel 17
Oxos Finger raste förmlich dahin, machten Eingabe um Eingabe, änderten Einstellungen, deren Sinn die Kids nicht verstanden und auch schon lange nicht mehr nachfragten. Selbst Marcel, der immer der neugierigste von allen war, hinterfragte nichts mehr. Vieles von dem was Oxo ihm in den letzten Minuten erklärt hatte, verstand er einfach nicht.
Er kam voran. Schon nach wenigen Augenblicken waren viele der Systeme umgeschrieben. Das erleichterte ihm die weitere Navigation. Dennoch dauerte es lange.
Aber endlich rieb er sich die Hände. „Das war’s“, begann er, „nur noch einen Befehl und die Barriere ist Geschichte.“
„Worauf wartest du dann?“
Langsam