Strom Asiens darstellt, existiert so erst seit dem zu Ende gehenden 18. Jahrhundert. Vorher mündeten beide Ströme getrennt in den Golf von Bengalen, wobei der Brahmaputra weiter östlich, dem heutigen Alten Brahmaputra entlang verlief und die breiten Stromrinnen der heutigen Oberen Meghna anlegte. Die Westverlagerung zum heutigen Jamuna-Lauf erfolge vor allem seit einem Erdbeben im Jahre 1782. Zugleich hebt sich der Westteil des Gangesdeltas, was den Padma-Arm des Ganges zu seinem dominierenden Hauptstrom werden ließ.
Je nach Verlauf der Mündungsarme ist der Brahmaputra somit entweder wie heute der Hauptstrang des größten Flusssystems in Asien, oder aber, getrennt vom Ganges (jedoch mit weiterhin einmündender Oberer Meghna), nach dem Jangtsekiang (mit 31.900 m³/s) der zweitgrößte Strom mit ungefähr 25.000 m³/s.
Nutzung
Das Flussgefälle der Dihangschluchten beginnt bei rund 3000 Metern Höhe und endet in geringer Entfernung bei nur 300 Meter Höhe. Es stellt damit eines der größten hydroelektrischen Potenziale der Erde dar. In China gibt es daher Bestrebungen, in Mêdog (Metog) am nordöstlichsten Punkt der Flussschleife um den Namjagbarwa/Namcha Barwa, in der der Yarlung Tsangpo seine Laufrichtung von Nordost nach Südwest ändert, einen 160 Meter hohen Staudamm für ein Wasserkraftwerk zu bauen, das mit 26 Turbinen und einer geplanten Leistung von 40.000 MW das größte der Erde wäre. In China laufen außerdem Machbarkeitsstudien zur Ableitung von Wasser in den semiariden Nordosten des Landes. Da beide Projekte Nachteile für die Unterlieger mit sich bringen können, mehrt dies das Konfliktpotenzial mit Indien und Bangladesch.
Schon seit Langem wird versucht, die Tieflandabschnitte des Flusses durch technische Maßnahmen zu regulieren und für die kommerzielle Flussschifffahrt besser nutzbar zu machen. Wegen großen technischen Aufwands ist dies bisher nur sehr eingeschränkt gelungen. Häufig schafft sich der Fluss bei Überflutungen neue Flussbetten und verursacht so großen wirtschaftlichen Schaden. Zudem ist eine Verbreiterungstendenz des Jamuna-Bettes festzustellen; von durchschnittlich 6,2 Kilometern Breite im Jahr 1830 auf 10,6 Kilometer im Jahr 1992, was auf eine Zunahme des Sedimenttransports zurückgehen kann.
Wolga / Länge - 3596 km
Die Wolga ist ein Fluss im europäischen Teil Russlands. Mit 3530 km Länge ist sie der längste und wasserreichste Fluss Europas und einer der längsten Flüsse der Erde.
Die Wolga entspringt in den Waldaihöhen bei 228 m, fließt anfangs ostwärts, im weiteren Verlauf südwärts durch die Osteuropäische Ebene und mündet bei 28 m unter dem Meeresspiegel (Kronstädter Pegel) ins Kaspische Meer. Die Höhendifferenz zwischen Quelle und Mündung beträgt 256 m.
Die Wolga hat etwa 200 Nebenflüsse, ihr Einzugsgebiet von 1,36 Millionen km² Fläche umfasst insgesamt 151.000 Flüsse, Bäche und zeitweilige Wasserläufe. Am Unterlauf in Wolgograd beträgt die mittlere jährliche Abflussmenge 264 Milliarden m³.
Über den Wolga-Ostsee-Kanal ist die Wolga in Richtung Westen mit der Ostsee verbunden, über den von diesem Kanal nach Norden abzweigenden Weißmeer-Ostsee-Kanal mit dem Weißen Meer und damit auch mit dem Nordpolarmeer. Über den Wolga-Don-Kanal und den westlich fließenden Don ist sie mit dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer verbunden.
Lage: westliches Russland
Flusssystem: Wolga
Quelle: in den Waldaihöhen
nahe dem Dorf Wolgowerchowje
Quellhöhe: 228 m
Mündung: in das Kaspische Meer
Mündungshöhe: 28 m unter dem Meeresspiegel
Höhenunterschied: 256 m
Länge: 3530 km
Einzugsgebiet: 1.360.000 km²
Linke Nebenflüsse: Wetluga, Kama, Großer Irgis
Rechte Nebenflüsse: Oka, Sura
Großstädte: Twer, Rybinsk, Jaroslawl, Nischni Nowgorod, Tscheboksary, Kasan, Uljanowsk (früher Simbirsk), Togliatti (früher Stawropol), Samara (früher Kujbyschew), Saratow, Wolgograd (früher Zarizyn, Stalingrad), Wolschski, Astrachan (früher Itil)
Verlauf
Quelle und Oberlauf
Die Wolga entspringt und verläuft im Westteil von Russland. Ihre Quelle befindet sich in den Waldaihöhen beim Dorf Wolgowerchowje .
Nachdem das Wasser der Wolga von den Waldaihöhen herab geflossen ist, erreicht es Rschew und fließt von nun an nach Nordosten. Ab hier können kleine Lastkähne den Fluss befahren. Flussabwärts liegt die Stadt Twer (1931–1990 Kalinin), welche 1135 gegründet wurde und an der Fernstraße von Moskau nach Sankt Petersburg liegt. Die Wolga fließt weiter durch den Iwankowoer Stausee nach Dubna, wo der Moskau-Wolga-Kanal einmündet. Das Reservoir von Dubna wurde zur Brauchwasserspeicherung für Moskau gebaut. Über Kimry erreicht der Fluss den Uglitscher Stausee, der in Uglitsch durch einen Staudamm aufgestaut wird. Weiter nördlich durchfließt die Wolga den Rybinsker Stausee, den ältesten Stausee an der Wolga. In diesen See münden Mologa, Suda, Scheksna und der Wolga-Ostsee-Kanal.
Mittellauf
Hinter dem Staudamm liegt Rybinsk (1946–1957 Schtscherbakow und 1984–1991 Andropow), der größte Umschlaghafen an der oberen Wolga. Die Wolga fließt nun nach Südosten und erreicht Jaroslawl, eine der ältesten Städte Zentralrusslands aus dem 11. Jahrhundert. Die heute hier ansässige Industrie leitet die meisten Abwässer ungeklärt in den Fluss. Etwa 70 km flussabwärts liegt Kostroma, eine alte Stadt (gegründet 1152) an der Mündung des gleichnamigen Flusses. Hinter Kineschma wird die Wolga wieder gestaut, hier liegt der 80 km lange Gorkier Stausee. In Nischni Nowgorod mündet von rechts die Oka in die Wolga, die nun nach Osten fließt. Bei Nowotscheboksarsk in der Republik Tschuwaschien wird die Wolga zum Tscheboksarsker Stausee gestaut. In den 1980er Jahren wurden zehntausende flussaufwärts lebende Mari umgesiedelt, um Platz für den See zu schaffen. Am Stausee liegt Tscheboksary. 150 km weiter im Osten befindet sich die Stadt Kasan, die Hauptstadt der Republik Tatarstan, wo die Wolga sich nach Süden wendet. Die Stadt liegt am oberen Ende des rund 550 km langen Kuibyschewer Stausees, der mit 6450 km² der größte Stausee an der Wolga und in Europa ist. Hier mündet die Kama in die Wolga. Am Ufer liegen die Städte Uljanowsk (früher Simbirsk) und Togliatti (auch Toljatti geschrieben). An der Wolgaschleife (russ. Samarskaja luka) liegt Samara (1935–1990 Kuibyschew), eine Millionenstadt. Hier fließt der Wolga die Samara von links zu. Am Ende der Wolgaschleife liegt Sysran.
Unterlauf und Mündung
Der Saratower Stausee, welcher hier beginnt, wurde bei Balakowo angestaut. Unterhalb dieser Industriestadt mündet der Große Irgis in die Wolga. Zwischen Balakowo und Saratow lebten früher die Wolgadeutschen, bevor sie im Zweiten Weltkrieg nach Sibirien und Kasachstan deportiert wurden. Noch heute erinnern allerdings die Städte Engels und Marx auf dem linken Ufer an die deutsche Besiedlung. Nur auf diesem Abschnitt ist die Wolga noch so, wie sie früher war. Die charakteristische Form der Berg- und Wiesenlandschaft – in Form der bis 375 m hohen Wolgaplatte im Westen und dem flach gegliederten Wiesenufer im Osten – ist von Kasan bis nach Wolgograd üblich, die Stauseen überfluten jedoch Teile der Uferregionen. Nur zwischen Balakowo und Marx ist die Wolga noch naturbelassen.
Gegenüber von Engels und damit westlich der Wolga liegt Saratow, eine Universitätsstadt mit etwa 880.000 Einwohnern. Hier beginnt der 600 km lange Wolgograder Stausee, an dessen Ufer sich die Stadt Kamyschin befindet. Unterhalb des Dammes liegen die Städte Wolschski und Wolgograd (früher Zarizyn, Stalingrad), wovon sich letztere über 80 km am Westufer der Wolga erstreckt.
Bei Wolschski, wo das Wolgadelta beginnt, zweigt der Mündungsarm Achtuba von der Wolga ab, der mit Abstand der längste dieser Arme ist und parallel (nordöstlich)