Die Haut altert deswegen, weil sich alle drei Hautschichten im Laufe der Zeit verändern. Im Alterungsprozess nehmen nach und nach die Collagen-Fasern und die elastischen Fasern der Haut ab. Folge: Unsere Haut kann nicht mehr so viel Feuchtigkeit speichern – und schrumpft. Geben Sie mal einem 16-jährigen Mädchen die Hand und dann zum Vergleich einer 60-jährigen Frau: Der eine Händedruck ist sanft und weich, der andere hart und grobschlächtig.
Dabei muss die 60-jährige Frau gar nicht mal hart gearbeitet haben. Auch die Fingernägel eines pubertierenden Jungen sind weicher als die eines Greises, nämlich härter und kaum zu schneiden. Altes Hautgewebe reduziert infolge des Wasserentzugs durch weniger Collagen- und elastische Fasern die Spannkraft. Ältere Haut verliert auch Blutgefäße. So ist die Haut insgesamt schlechter versorgt. Haut büßt demnach mit wachsendem Alter Vitalität ein. Je älter Sie werden, umso trockener und dünner wird Ihre Haut (und umso mehr müssen Sie dafür tun). Ja, sie fällt ein – besonders um Mund und Augen bilden sich tiefe Falten. Wenn Sie 40 Jahre alt werden, haben sich meistens die Falten, die Ihr tägliches Minenspiel begleiten, fest in Ihr Gesicht eingegraben. Und nach 60 Jahren hat die Zeit ihre unübersehbaren Spuren in Ihrer Haut hinterlassen. Mit zunehmendem Alter wird auch die Fettschicht der Haut immer dünner. Das sonst so sichere Polster schrumpft also. Und jetzt dauert die Erneuerung der Epidermis nicht mehr 27 Tage, sondern satte 60 bis 70 Tage. Unsere Haut verhornt von außen und sie erscheint dann pergamentartig gealtert. Noch eins kommt hinzu: Die Haut wird dünner und durchsichtiger; man sieht Äderchen, und die Haut erscheint unregelmäßig. Es setzt zudem ein Prozess ein, der die oberen Hautschichten vom Unterhaut-Fettgewebe löst. Dadurch erschlafft die Haut weiter. Bei älteren Menschen beobachten wir häufiger dunkle Hautflecken, denn auch die Steuerung der Pigmentierung funktioniert im Alter nicht mehr richtig. Das ist das Phänomen der so genannten Alters-Flecken.
Die verschiedenen Hauttypen
Um seinen eigenen Hauttyp zu erkennen und richtig einzuordnen, ist es erst einmal wichtig zu wissen, welche unterschiedlichen Hauttypen es gibt. Dabei sind grundsätzlich zwei Systeme bekannt und gängig, die man beim Festlegen des eigenen Typs aber zusammen berücksichtigen sollte.
Eins ist zusätzlich wichtig zu wissen: Unser Hauttyp unterliegt Schwankungen durch Klima- und Umwelteinflüsse sowie emotionale Faktoren. Außerdem können an unterschiedlichen Stellen unseres Körpers verschiedene Hauttypen auftreten. Das macht die Festlegung ein wenig schwierig, doch kann man grundsätzlich nach den beiden Methoden vorgehen:
Die Einteilung unserer Hauttypen nach ihrer Sonnenempfindlichkeit und eine Einteilung, die die Kosmetik vornimmt.
Eine solche – inzwischen anerkannte – Typisierung nach ihrer Sonnenempfindlichkeit hat 1975 ein amerikanischer Dermatologe (Hautarzt) vorgenommen. Dabei definierte er die so genannte Eigenschutzzeit als den Faktor, der die maximale Dauer ausmacht, die man ungebräunte Haut über den Tag verteilt der Sonne aussetzen kann, ohne Rötungen auszulösen. Sie ist standardisiert im UV-Index 8, der der mitteleuropäischen Mittagssonne entspricht. Folglich verkürzt sich die Eigenschutzzeit in solchen Regionen mit einem höheren UV-Index. Allerdings trifft diese Einteilung nicht unbedingt für jeden genau zu, da nämlich der Eumelanin-Gehalt der Haut für die tatsächliche Länge der Eigenschutzzeit verantwortlich ist. Diesen hat der amerikanische Hautarzt allerdings bei seiner Klassifizierung nicht berücksichtigt. Er teilte demnach die menschliche Haut in sechs Kategorien ein:
Der Keltische Typ (Typ I), hat helles Haar, Sommersprossen und wird nicht braun. Die Eigenschutzzeit seiner Haut beträgt weniger als zehn Minuten.
Der Nordische Typ (Typ II) zeichnet sich durch eine helle Haut und helle Haare aus und er hat oft Sommersprossen; seine Haut zeigt minimale und langsame Bräunung. Die Eigenschutzzeit der Haut liegt hier bei zehn bis zwanzig Minuten.
Der Mischtyp (Typ III) hat eine mittlere Hautfarbe und kaum Sommersprossen; seine Haut bräunt sich langsam, aber fortschreitend, je länger er sich in der Sonne aufhält. Die Eigenschutzzeit seiner Haut beträgt zwanzig bis dreißig Minuten.
Der Mediterrane Typ (Typ IV) zeigt eine bräunliche bis olivfarbene Haut und hat braunes oder schwarzes Haar. Seine Haut zeigt keine Sommersprossen; er bräunt schnell. Die Eigenschutzzeit beträgt hier über dreißig Minuten.
Der Dunkle Hauttyp (Typ V) hat eine dunkle Haut und schwarze Haare; seine Haut bräunt schnell und stark. Die Eigenschutzzeit beträgt über sechzig Minuten.
Der schwarze Hauttyp (Typ VI) zeichnet sich durch eine dunkelbraune bis schwarze Haut aus und hat dunkle Augen. Die Eigenschutzzeit seiner Haut beträgt hier über neunzig Minuten.
Die Kosmetik unterteilt unsere Haut in fünf verschiedene Typen, wobei sie die Unterschiede in der Regulation des Wasserhaushalts, der Produktion des Säureschutzmantels und in ihrer Barriere-Funktion berücksichtigt:
Trockene Haut
Empfindliche Haut
Normale Haut
Mischhaut
Leider ist die ideale normale Haut die Ausnahme. Denn nur wenige Glückliche haben einen perfekten, nahezu makellosen Teint. Für sie gilt aber: Sie müssen „nur“ darauf achten, dass ihre Haut nicht austrocknet. Normale Haut ist zart, weich, feinporig und straff, meist rosig und wirkt „taufrisch“. Unreinheiten und Mitesser finden Sie dort kaum oder gar nicht. Sie ist gewöhnlich recht unempfindlich und wird gut durchblutet. Normale Haut kann problemlos ihren Fett- und Feuchtigkeitsgehalt selbst regulieren.
Nicht ausreichend dagegen funktioniert das bei trockener oder fettiger Haut. Auf den ersten Blick ist trockene Haut auch ziemlich ideal, weil sie kleinporig und relativ rein aussieht. Aber sie spannt und juckt oft ein wenig, weshalb sich ihre „Träger“ oft kratzen. Dies passiert häufiger im Winter, wenn wir uns oft stundenlang in trockener Heizungsluft aufhalten – oder auch im Sommer in heißen Gegenden lange unter Klimaanlagen sind.
Eine Faustregel besagt: Je fettiger eine Haut ist, desto mehr Mitesser sprießen auch aus ihr. Denn fettige Haut verursacht oft Probleme. Dieser Typus ist großporig; seine Talgdrüsen laufen auf Hochtouren und produzieren Fette. Sie verursachen dann oft Unreinheiten infolge verstopfter Poren. Fettige Haut ist häufig nicht gut durchblutet, weshalb sie auch oft einen fahlen oder grauen Eindruck hinterlässt. Sie wirkt grob; man hat häufiger mit so genannten „Fett-Schüppchen“ zu kämpfen. Ein Trost: Sie bekommt bei richtiger Pflege erst relativ spät Falten.
Mischhaut ist der am weitesten verbreitete, facettenreichste und wandelbarste Hauttyp. Sie neigt oft im Winter zu Trockenheit; im Sommer kann es dagegen zu einer Talg-Überproduktion kommen. Im Laufe des Lebens gleichen sich die einzelnen Hautpartien immer mehr an. In jungen Jahren ist die Mischhaut am meisten ausgeprägt. Mischhaut überlappt zwischen fettiger und trockener Haut; sie enthält daher entsprechend Stellen, die fettiger Haut zuzuordnen sind oder trockener Haut entsprechen. Deshalb sprechen wir auch von einer normal-fettigen und einer trocken-fettigen Haut.
Solche Menschen mit Mischhaut haben es wirklich nicht leicht, denn sie brauchen aufgrund unterschiedlicher Hautstrukturen eigentlich zwei verschiedene Pflegeprogramme. Auf der trocken-fettigen Haut erkennen wir häufig Pickel und Mitesser in der T-Zone (Stirn, Nase, Kinn); manchmal ist auch die Augen- und Wangenpartie sehr empfindlich; man sieht dann kleine geplatzte Äderchen beziehungsweise trocken-schuppige Hautfelder. Relativ selten sieht man dagegen die normal-fettige Mischhaut. Sie hat meist auch eine fettige T-Zone. Aber normalerweise finden sich keine Rötungen oder Schuppen auf der Wangenpartie. Man hat eher den Eindruck, die Eigenschaften einer normalen Haut zu erkennen. Mischhaut verträgt in der Regel gut die für sie notwendigen Pflegeprodukte und ihre Pflege ist recht unkompliziert, aber sie erfordert eben ein genaues Beobachten der Haut und eine selektive Behandlung. Allerdings wissen wir auch, dass von Mischhaut Betroffene große Probleme mit Hautunreinheiten haben können – oder selten auch gar nicht von ihnen tangiert sind.
Empfindliche Haut dagegen reagiert oft sensibel auf Umweltreize. Man merkt ihr das am rauen und spröden Gefühl an. Klimaanlagen oder Smog sind meistens schuld daran.