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verwendet wird.

      5 000 Jahre.

      Es gibt rund 30 000 nukleare Sprengköpfe auf der Erde. In 5000 Jahren könnte ihre Metallhülle durchrosten. Das radioaktive Material würde zwar nicht explodieren, aber strahlen. Waffenfähiges Plutonium-239 hat zum Beispiel eine Halbwertszeit von 24 110 Jahren. Halbwertszeit heißt: In dieser Zeit hat sich die radioaktive Strahlung halbiert. Bis sie ganz abgebaut ist und sich in der natürlichen Hintergrundstrahlung der Erde verliert, würden rund 250 000 Jahre vergehen. Uran235 hat sogar eine Halbwertszeit von etwa 704 Millionen Jahren.

      35 000 Jahre.

      Blei gehört zu den Schwermetallen, mit denen die Menschheit den Boden verseucht. Blei war zum Beispiel früher im Benzin und steckt heute noch in Autobatterien. Es gilt als hoch giftig und schädigt das Gehirn, das Gehör und das Nervensystem. Forscher haben herausgefunden, dass ein Teil des Düngers, den man im Ackerbau verwendet, damit verseucht ist. Der Regen könnte es in 35 000 Jahren auswaschen. Doch Blei ist nicht das einzige Metall, das der Mensch freigesetzt hat. Zink, eine Futterbeigabe für Kühe and Schafe, würde 3700 Jahre brauchen, um aus dem Boden zu verschwinden. Kadmium, das in Kunstdünger steckt, benötigt 7500 Jahre, und Chrom, das hartnäckigste Metall, 70 000 Jahre.

      100 000 Jahre.

      Die Erderwärmung ist heute das wichtigste Umweltthema überhaupt. Sie entsteht, weil wir Kohlenstoff, der zum Beispiel im Öl oder in der Kohle steckt, freisetzen. Der Kohlenstoff reagiert zu Kohlendioxid, das dafür sorgt, dass sich die Atmosphäre erwärmt. Wenn der Mensch verschwunden wäre, würde der Gehalt von Kohlendioxid in der Luft nach 100 000 Jahren wieder auf den Stand vor dem Entstehen des Menschen sinken.Vor allem das Meer würde viel Kohlendioxid binden. Der Ozean nimmt das Molekül über seine Oberfläche auf, bis diese damit gesättigt ist. Langsam würde sich das Meerwasser umwälzen, das gesättigte Wasser würde absinken und neues, ungesättigtes Wasser an die Oberfläche steigen und beginnen, neues Kohlendioxid aufzunehmen. Stürme verlangsamen den Abbau allerdings, und es ist sehr wahrscheinlich, dass die Erde durch den Klimawandel mehr Stürme erleben wird.

      Mehrere 100 000 Jahre.

      Vor 60 Jahren hat die Menschheit angefangen, Kunststoff für den Massenmarkt herzustellen. Weltweit werden jedes Jahr 225 Millionen Tonnen Plastik produziert. Es lagert auf Müllkippen oder gelangt über Flüsse in die Meere, wo es weitertreibt und sich in Strudeln sammelt. Ich habe einen dieser Strudel im Pazifik besichtigt. Er ist so groß wie Mitteleuropa. Es gibt heute kein Lebewesen, das diese Kunststoffe verwerten kann. Ein Forscher hat mir gesagt, dass Mikroorganismen es vielleicht in einigen hunderttausend Jahren schaffen könnten, Kunststoff abzubauen. Als vor 350 Millionen Jahren Bäume auf der Erde entstanden, haben die Mikroorganismen es auch geschafft, sie zu zersetzen – und das, obwohl Bäume aus komplizierten Molekülen wie Lignin und Zellulose zusammengesetzt sind. Bis dahin werden noch viele Tiere an Ptastiktüten, – flaschen und anderen Kunststoffteilen verenden.

      1 000 000 Jahre.

      Die Cheopspyramide in Ägypten ist eines der langlebigsten Bauwerke des Menschen, aber in einer Million Jahren wird sie vollständig verschwunden sein. Das Insektenschutzmittel DDT, der Weichmacher, polychlorierte Biphenyle und andere Chemikalien werden die Pyramiden lange überdauern. Es gibt derzeit kein Anzeichen dafür, dass die Natur irgendwann Wege finden wird, diese Umweltgifte abzubauen.

2.12 Übersetzen Sie den Text

      Heikler Spagat.

      Härtetest für Angela Merkel: In Brüssel will die Bundeskanzlerin industriepolitische Interessen behaupten und in der Berliner Koalition gleichzeitig das nationale Klimaschutzpaket durchsetzen.

      Es waren schöne Bilder, an die sich die Kanzlerin gern erinnern wird: Angela Merkel im vergangenen März auf dem Brüsseler EU-Gipfel als furchtlose Kämpferin gegen die Erderwärmung. Dann, drei Monate später, Merkel bei strahlendem Ostsee-Wetter auf dem roten Teppich in Heiligendamm, kurz bevor der US-amerikanische Präsident beim Klimathema einlenkte, und schließlich Merkel im August im roten Anorak vor schmelzenden Eisbergen in Grönland.

      Tempi passati. Die schöne Zeit der hehren Erklärungen ist Vergangenheit. Längst hat sich der Kampf ums Klima von den roten Teppichen in gesichtslose Konferenzräume verlagert, in denen Bataillone von Beamten in grauen Anzügen um komplizierteste juristische und technische Details feilschen. Merkel muss einen heiklen Spagat zwischen Umwelt- und Industriepolitik meistern – es geht um nichts weniger als den Umbau der Industriegesellschaft, um Milliardeninvestitionen, um Arbeitsplätze und um Unmengen von Kohlendioxid.

      An dieser Front wird sich die Zukunft der „Klima-Kanzlerin" entscheiden, und alle Beteiligten wissen, dass das große Ringen gerade erst beginnt. Am Mittwoch steht der erste Showdown des neuen Jahres auf der Tagesordnung. Dann wird die EU-Kommission bekanntgeben, nach welchen Vorgaben die einzelnen Mitgliedstaaten das europäische Klimaschutzziel erreichen sollen.

      Stavros Dimas heißt der Gegenspieler der Kanzlerin. Der Grieche ist EUUmweltkommissar und hat bereits im Dezember gezeigt, dass Merkel keinen Kredit bei ihm hat, nur weil sie so tapfer den europäischen CO2-Ausstoß verringern will. Geht es nach ihm, sollen die deutschen Autohersteller, die vor allem mit großen, schweren Karossen ihr Geld verdienen, deutlich stärker rangenommen werden als Franzosen und Italiener, die kleinere Autos mit weniger CO2-Ausstoß produzieren. Wie selbstverständlich war Merkel davon ausgegangen, dass EUKomrnissionspräsident Jose Manuel Barroso, der ihr doch sein Amt verdankt, die dicken deutschen Nobelautos schonen würde. Doch der dachte nicht daran, seinen Umweltkomissar zu stoppen.

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