so eine Fledermausart, die ist so selten, dass sich die paar, die da rumflattern, selber nicht einmal persönlich kennen. Das Problem könnte der Brunner aber gut über seine Beziehungen regeln. Jetzt nicht das mit den Fledermäusen, sondern das mit dem Grundstück. Du kaufst es billig ein, weil ja eh nie gebaut werden darf. Dann kommen ein paar Sachverständige vom Verein der anonymen Waldvögel, und die schlagen einen Umzug vor.«
»Verstehe! Einen Umzug.«
»Nein, tust du nicht. Manchmal muss man die lieben Tierchen zu ihrem Glück zwingen, hat der Otti gesagt. Vielleicht fühlen die sich auf dem Samerberg oder auf der Kampenwand viel wohler, wer weiß? Auf der Herreninsel, mitten im Chiemsee, da haben sie sogar ein Fledermaus-Museum, ja, was denkst du. Und, da staunst du auch, auf der Insel ist das größte Fledermausaufkommen Deutschlands. Vielleicht sind die ja auch alle umgesiedelt worden, wer weiß das schon? Also, um auf die Vorhaben zurückzukommen: Der Brunner sollte im Stadtrat das mit dem Grundstück und den Fledermäusen mithilfe der Gutachten klären, und dann hätte seine Bank auch die Finanzierung übernommen. Und das Grundstück für das Ärztehaus wollten sie dem Kerl abjagen, der es hat, aber nicht bebauen kann, weil er keine Flocken hat, verstehst? Unterm Strich hätten sie alle profitiert. Alle. Die Baupläne sind schon gezeichnet, ein paar Leute haben nette Geschenke bekommen, so was halt, nicht wahr?«
»So, und da kommt jetzt die Sissi ins Spiel?«
»Genau. Der Otti hat gemeint, die Sissi, die könnte den Brunner wieder auf Linie bringen. Der Glasl Chili hat gemeckert, weil er ein bissel in die Sissi verliebt ist. Aber der Otti sagt, Papperlapapp, das darfst du nicht persönlich nehmen. Geschäft ist Geschäft. Ein zweites Stück Apfelkuchen mag ich jetzt auch nicht mehr. Das passt nicht zu dem Cognac. Du warst doch grade am Kühlschrank. Ist da noch ein verträumtes Stückerl von der Kirschtorte drin?«
»Was?« Max, der mit seinen Gedanken ganz woanders war, schaute auf. »Du willst doch ein wenig abnehmen, hast du mir gestern gesagt, oder?«
»Ach was, so was macht man über einen gewissen Zeitraum, und nicht so panisch schnell. Außerdem wird Hüftspeck im Frühjahr zu Frühlingsrollen, im Herbst zu Hüftgold und so weiter. Ein ewiger Kreislauf. Wo waren wir stehengeblieben?«
»Bei der Kirschtorte. Die ist alle. Ist die Sissi auf den Brunner angesprungen?«
Die Friedl schnaufte und verdrehte die Augen: »Ja was glaubst, Bub. Die hat den so toll gefunden wie einen Pickel mitten am Hintern. Aber sie hat natürlich einen gesunden Sinn für das Geschäftliche, da kannst du nicht meckern. Also: Blitzhochzeit, neuer Porsche Cayenne für die Braut, und alle sind glücklich. Sissi trifft sich ab und zu mit dem Glasl, und ab und zu fährt sie ein paar Tage weg und lässt es richtig krachen. Der Brunner meint, sie wäre auf Wellness, Ayurveda, stille Tage im Kloster und solches Zeug. Deshalb hat sie ihm verboten, sie anzurufen, wenn sie weg ist. Meinst du, der Glasl hat sie versteckt?«
»Glaub ich nicht.« Max stand auf.
»Wo willst du hin?«
»Bin bald wieder da. Und dann bring ich dir einen sizilianischen Zitronenkuchen vom Bergmeister mit, ja?«
Friedl kam um den Tisch herum, drückte dem Auer einen Schmatz auf die Backe und gurrte: »Bist doch mein lieber Bub, du.«
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