Джек Марс

Umgeben Von Feinden


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auf und nahm Jamal die Samttasche ab. Er war der Geld- und Wertsachenexperte in ihrem kleinen Team. Er zog ein anderes elektronisches Gerät aus seiner Tasche – ein kleines schwarzes Quadrat mit einer Nadelspitze. Das Gerät hatte Lampen an der Seite und Brown wusste, dass es die Wärmeausbreitung und die elektrische Leitfähigkeit der Steine testete.

      Meister Proper begann, die Steine einzeln aus dem Beutel zu nehmen und die Nadelspitze vorsichtig an die Steine zu drücken. Jedes Mal, wenn er einen prüfte, erklang ein warmer Ton. Er hatte etwa ein Dutzend geprüft, bevor Brown wieder zu ihm sprach.

      „Und?“

      Er blickte zu Brown und grinste.

      „Bisher sehen sie gut aus“, sagte er. „Alles echte Diamanten.“

      Er testete einen weiteren. Dann noch einen.

      Und noch einen.

      Brown wandte sich an Jamal, der seinen Männern bereits bedeutete, die Planen zu entfernen und in die Lastwagen zu steigen.

      „Es war ein Vergnügen, mit Ihnen Geschäfte zu machen, Jamal.“

      Jamal erwiderte seinen Blick kaum. „Gleichermaßen.“ Er war mit seinen Männern und den Lastwagen beschäftigt. Der nächste Teil ihrer Reise hatte bereits begonnen. Zwei mobile Atomraketen-Startplattformen mit Raketen in den Nahen Osten zu schmuggeln war wahrscheinlich kein einfaches Unterfangen.

      Brown hob einen Finger. „Hey, Jamal!“

      Der dünne Mann wandte sich ihm wieder zu. Er machte eine ungeduldige Handbewegung, als wollte er sagen: „Was?“

      „Wenn Sie mit diesen Dingern erwischt werden…“

      Jetzt lächelte Jamal. „Ich weiß. Wir beide sind uns nie begegnet.“ Er ging zum nächstgelegenen der beiden Lastwagen zurück.

      Brown wandte sich an Mr. Jones und Meister Proper. Jones war auf einem Knie am Boden und stopfte das Geld wieder in die schweren Taschen. Der Glatzkopf testete noch immer die Diamanten aus dem Samtbeutel, die Nadelvorrichtung noch in der Hand.

      Sie hatten ein Riesengeschäft gemacht. Nach dem Fiasko, das Brown aus seinem eigenen Land vertrieben hatte, ging es endlich aufwärts. Er lächelte.

      Und das alles an einem Tag.

      Und doch störte Brown etwas an der Szene hier. Seine Jungs achteten nicht auf ihre Umgebung – sie waren durch das viele Geld abgelenkt. Ihre Wachsamkeit hatte stark nachgelassen. Und seine auch. Bei einer anderen Operation hätte das gut nach hinten losgehen können. Nicht jeder war so vertrauenswürdig wie Jamal.

      Er wandte sich wieder den Arabern zu.

      Jamal stand dort, in der Nähe des Lastwagens und hielt seine Uzi fest. Zwei seiner Leute waren bei ihm. Sie standen in einer Reihe und richteten ihre Waffen auf Brown und seine Männer.

      Jamal lächelte.

      „Proper!“, schrie Brown.

      Jamal feuerte und seine Männer taten dasselbe. Das hässliche Geräusch von automatischem Feuer dröhnte durch die Lagerhalle. Für Brown schien es, als würden sie ihn mit einem Feuerwehrschlauch besprühen. Er spürte, wie die Kugeln ihn durchbohrten und wie stechende Bienen in ihn hineinbissen. Sein Körper tanzte unwillkürlich und er kämpfte dagegen an, ohne Erfolg. Es war fast so, als ob die Kugeln ihn aufrecht hielten und ihn zittern und schwanken ließen.

      Für einen Moment verlor er das Bewusstsein. Alles wurde schwarz. Dann lag er auf dem Rücken, auf dem harten Beton des Lagers. Er spürte, wie das Blut aus ihm floss. Er konnte spüren, dass der Boden dort, wo er lag, nass war. Um ihn herum breitete sich eine Pfütze aus. Er hatte große Schmerzen.

      Er blickte zu Meister Proper und Mr. Jones hinüber. Sie waren beide tot, ihre Körper durchlöchert, ihre Köpfe halb weggerissen. Nur Brown war noch am Leben.

      Es kam ihm in den Sinn, dass er schon immer gut im Überleben gewesen war. Verdammt, er war immer ein Gewinner gewesen. Nach mehr als zwei Jahrzehnten voller Kämpfe, voll mit verrückten Abenteuern und knappen Fluchten erschien es ihm unmöglich, dass er jetzt sterben würde. Es war unmöglich. Er war zu gut in seinem Job. So viele Männer hatten bereits versucht, ihn zu töten und waren dabei gescheitert. Sein Leben durfte nicht so enden. Das konnte es einfach nicht.

      Er versuchte, in seine Jacke zu greifen, um seine Waffe herauszuholen, aber sein Arm schien nicht richtig zu funktionieren. Dann bemerkte er etwas anderes. Trotz aller Schmerzen konnte er seine Beine nicht mehr spüren.

      Er konnte das Brennen in seinem Bauch spüren, wo die Kugeln ihn getroffen hatten. Er konnte den klingenden Schmerz in seinem Kopf spüren, an der Stelle an der auf den Steinboden aufgeschlagen war. Er schluckte, hob seinen Kopf und starrte auf seine Füße. Es war alles noch da – aber er konnte nichts spüren.

      Die Kugeln haben mir die Wirbelsäule durchtrennt.

      Kein Gedanke hatte ihm jemals solch einen Schrecken eingejagt. Wertvolle Sekunden vergingen, als er vor seinem inneren Auge seine Zukunft sah – eine Zukunft im Rollstuhl, wie er versuchte, sich auf den Fahrersitz eines behindertengerechten Autos zu heben oder den Beutel zu entleeren, der seine Exkremente aus seinem nutzlosen Verdauungssystem abführte.

      Nein. Er schüttelte den Kopf. Dafür war keine Zeit. Jetzt war es Zeit zu Handeln. Die Waffe von Meister Proper war über seinem Kopf und irgendwo hinter ihm. Er griff nach hinten – es tat weh, die Arme so zu heben – aber er konnte sie nicht finden. Er begann, rückwärts zu kriechen und seine Beine hinter sich her zu ziehen.

      Er sah eine Bewegung aus seinem Augenwinkel. Er schaute auf und da kam Jamal auf ihn zu, stolzierte geradezu. Der Bastard grinste.

      Während er sich näherte, hob er seine Waffe. Er richtete sie auf Brown. Nun bemerkte Brown, dass Jamals zwei Männer ebenfalls bei ihm waren.

      „Machen Sie keine Dummheiten, Brown. Bleiben Sie einfach still liegen.“

      Jamals Männer nahmen die große schwere Tasche mit dem Geld und die kleine Tasche mit den Diamanten. Dann drehten sie um und gingen zurück zu den Lastwagen. Sie kletterten in das Fahrerhaus. Die Scheinwerfer gingen an. Der Motor furzte und rülpste, schwarzer Rauch strömte aus einem Auspuff auf der Fahrerseite.

      „Ich mag Sie“, sagte Jamal. „Aber Geschäft ist Geschäft, wissen Sie? Wir lassen in dieser Sache nichts anbrennen. Entschuldigen Sie uns bitte.“

      Brown versuchte, etwas zu sagen, aber er schien seine Stimme nicht zu finden. Alles, was er tun konnte, war, ein undeutliches Gurgeln hervorzustoßen.

      Jamal hob erneut die Waffe.

      „Brauchen Sie einen Moment, um zu beten?“

      Brown hätte fast gelacht. Er schüttelte den Kopf. „Weißt du was, Jamal? Du bist zum Totlachen. Du und deine Religion sind ein Witz. Ob ich beten möchte? Zu wem denn? Es gibt keinen Gott, das wirst du schon herausfinden, sobald du…“

      Brown sah, wie Feuer aus dem Ende der Waffe aufstieg. Im nächsten Moment lag er flach auf dem Rücken und starrte an die Decke des Lagers, die sich hoch über ihm befand.

      KAPITEL FÜNF

      21:45 Uhr Mountain Daylight Time (23:45 Uhr Eastern Daylight Time)

      Florence ADX Bundesgefängnis (Supermax) – Florence, Colorado

      „Hier sind wir“, sagte der Wächter. „Trautes Heim, Glück allein.“

      Luke ging durch die weißen Flure des sichersten Gefängnisses der Vereinigten Staaten. Die beiden großen, schweren Wachen in braunen Uniformen flankierten ihn. Sie sahen fast aus wie Zwillinge. Beide hatten eine militärische Kurzhaarfrisur, breite Schultern und riesige Arme. Sie bewegten sich wie ehemalige Offensivspieler, deren letztes Football-Match schon eine Weile her gewesen war.

      Sie waren zwar im engeren Sinne nicht gerade fit, aber Luke dachte leicht amüsiert, dass sie perfekt für ihren Job hier gebaut waren. Auf engem Raum konnten sie einem rebellierenden Gefangenen hervorragend Stand halten.

      Ihre Schritte hallten auf dem Steinboden wider, während sie an den geschlossenen, fensterlosen