James Fenimore Cooper

Der alte Trapper


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müssen wir machen, daß wir bald wieder fortkommen. Auch sonst haben wir beide Grund genug, die Gegend zu erreichen, die wir uns als Ziel setzten.“

      Abiram sah ihn aus seinen falschen Augen verständnisvoll an, enthielt sich jedoch der Antwort, da jetzt einige der Söhne Ismaels herzutraten.

      „Ich habe Ellen Wade, die da oben Ausguck hält, angerufen, ob sie etwas sieht,“ bemerkte einer der jungen Männer, „aber sie tat, als hörte sie mich gar nicht. Und doch scheint sie irgend etwas in der Ferne aufmerksam zu betrachten.“

      Der Vater schaute in die Höhe. Dort, hundert Fuß über der Ebene, auf einem Felsstück unmittelbar am Abhange und dicht neben dem Zelte, saß Ellen und lugte unbeweglich nach einer Richtung in die Ferne.

      Plötzlich entfuhr ihm ein Ruf zornigen Schreckens, der blitzschnell nun auch die Blicke aller übrigen nach dem Gipfel des Felskegels lenkte.

      „Ha!“ rief Abiram, mehr erschrocken als zornig.

      Die jungen Männer aber standen mit vor Erstaunen weit offenem Munde. Denn neben Ellen war eine zweite Gestalt erschienen, die eines jungen Weibes von wunderbarer Schönheit. Ein dunkles, schimmerndes Seidengewand umflatterte ihre Glieder, und langes, rabenschwarzes Lockenhaar wallte windbewegt um ihr Haupt.

      Eine Weile standen die Männer in stummem Anschauen dieser Erscheinung, dann aber nahm Asa, der älteste der Söhne, das Wort.

      „Das also ist das Tier, das ihr angeblich zum Anlocken des Präriewildes mitgenommen habt, und mit dem ihr immer so heimlich getan,“ sagte er voll Hohn zu dem ihn scheu ansehenden Abiram, da er es vorzog, sich nicht direkt an seinen Vater zu wenden. „Daß du es mit der Wahrheit nie genau genommen hast, wußte ich längst, aber solch eine grobe Lüge erwartete ich doch nicht. Die Zeitungen in Kentucky haben dich hundertmal einen Sklavenhändler gescholten; sie ahnten jedoch sicher nicht, daß du den Handel auch auf weiße Menschen ausdehntest.“

      „Wen nennst du hier einen Sklavenhändler?“ fuhr Abiram erbost auf. „Sieh dir deine eigene Familie an, mein Junge. Gar manchen Aufruf habe ich an den Häusern und Bäumen angeschlagen gesehen, der eine gute Belohnung denen verhieß, die deines Vaters, deiner Mutter, ja und auch deinen Verbleib so nachweisen konnten, daß das Gericht euch zu fassen imstande war! Reich könnte ich heute sein, wenn ich euch Sippschaft —“

      Er redete nicht weiter, denn Asa versetzte ihm mit der verkehrten Hand einen solchen Schlag auf den Mund, daß er fast zu Boden getaumelt wäre.

      „Du hast den Bruder deiner Mutter geschlagen, Asa!“ sagte der Vater finster und streng.

      „Den Verleumder unserer Familie habe ich gezüchtigt,“ entgegnete der Sohn heftig, „einen Menschen, der verdiente, daß man ihm die giftige Zunge herausschnitte!“

      „Schweig, ich befehle es dir!“ herrschte der Squatter den Zornigen an. „Du kennst mich, also kein Wort weiter. Auch du, Abiram, bist ruhig. Du hast schlimme Dinge gegen mich und die Meinen ausgesprochen. Wenn die Schergen des Gerichts ihre Zettel an die Blockhütten und an die Baumstümpfe in den Lichtungen nagelten, dann geschah das nicht, weil ich unehrliche Handlungen beging, sondern weil ich der Ansicht war und heute noch bin, daß die Erde, der Wald und das Wild freies Eigentum aller Menschen sind. Nein, Abiram, könnte ich meine Hände ebenso leicht von dem reinigen, was ich auf dein Anstiften tat, wie von meinen sonstigen Sünden, dann würde mein Schlaf ruhiger sein, und meine Angehörigen brauchten sich meines Namens nicht zu schämen. Aber nun Friede; machen wir das, was schlimm ist, nicht noch schlimmer.“

      Der Streit hatte die Aufmerksamkeit der Männer von der wunderbaren Erscheinung auf der Höhe des Berges abgelenkt; als man jetzt hinaufblickte, war diese nicht mehr sichtbar. Asa, phlegmatisch wie alle Leute von seiner gewaltigen Kraft und Körpergröße, beruhigte sich sehr bald wieder. Nicht so Abiram; man sah es dem tückischen Ausdruck seiner Augen an, daß er von jetzt an einen tödlichen Haß gegen seinen Neffen mit sich herumtragen würde.

      Ismael aber erstieg das Lager und begab sich in das Zelt, in welchem er einige Zeit verweilte; als er wieder im Freien erschien, war sein Antlitz erregt und finster.

      Nach kurzer Rücksprache mit seiner Frau stieg er aufs neue zur Ebene hinab, und bald darauf zog er mit seiner ganzen Schar fort zur Jagd; denn die Mutter hatte ihm mitgeteilt, daß das Fleisch für die Kochtöpfe auf die Neige ginge.

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