Sabine Bohlmann

Adele und der beste Sommer der Welt


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unsere Oma genau war, war ja Oskar. Jetzt waren wir kurz still. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Da richtete sich Malin plötzlich auf.

      »Ich hab’s!«, sagte sie und ihre Augen leuchteten. Wir sahen sie gespannt an. »Wir werden verreisen. Wir werden packen, wir werden in anderen Betten schlafen und alles wird sich zumindest ein bisschen anders anfühlen. Und so geht morgen unser Urlaub los: Wir müssen früh aufstehen, weil man ja immer in aller Frühe losfährt. So machen das zumindest die Schusters. Die fahren jedes Mal – wie sagt Emma immer? – ›In aller Herrgottsfrüh!‹ Und die Uhligs machen es auch so. Also packen wir in aller Herrgottsfrüh unsere Koffer. Dann steht der Reisebus schon vor der Tür. Wir fahren und fahren einmal um die Hummelgasse rum, vielleicht sogar um die ganze Stadt. Vielleicht sogar stundenlang. Bis wir im Hotel ›Zur brummenden Hummel‹ angekommen sind.«

      »Hä? ›Zur brummenden Hummel‹?«, fragte Oskar, »wo soll denn das sein, bitte?«

      Malin stöhnte. »Na hier! Hummelgasse 7! Das beste Hotel am Platz!«

      »Hä?«, fragte nun auch Henry, der normalerweise immer alles gleich verstand.

      »Und dann ziehen wir alle in andere Zimmer. Jeder schläft in einem anderen Bett«, erklärte Malin.

      »Und am Morgen sitzt jeder an einem anderen Platz als sonst und jeder isst auch mal was anderes!«, schlug Henry vor, dem jetzt langsam ein Licht aufgegangen war.

      »Ich will aber nichts anderes essen, als mein Frischkäsehimbeermarmeladenbrot!«, meckerte ich. Denn ich liebte mein Frühstück und ich liebte es, wenn ich jeden Morgen das Gleiche aß. Das gab mir immer so ein Gefühl von, naja, irgendwie Sicherheit. Wenn ich mein Frischkäsehimbeermarmeladenbrot aß, wusste ich, dass alles so war wie immer, und das war schön.

      »Aber im Urlaub ist alles anders und alles schmeckt auch anders, Adele. Man muss mutig sein, wenn man die Welt bereisen will«, sagte Malin. Und da hatte sie irgendwie recht, fand ich. Sie war aufgesprungen, um mit ihren Armen wild herumzugestikulieren.

      »Wir brauchen Nummern an unseren Zimmertüren. Und einer von uns kann unten im Flur stehen und die Gäste, also uns, begrüßen und die Zimmerschlüssel verteilen.«

      »Das will ich machen!«, sagte Marlene. »Dann sag ich so Sachen wie: ›Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt‹, und so was!« Wir kicherten. Ich fand Malins Plan richtig gut.

      »Und darf Martha auch mit ins Hotel ›Zur brummenden Hummel‹?«, fragte ich. Meine Geschwister waren sofort einverstanden.

      »Vielleicht fahren wir lieber erst übermorgen in den Urlaub, denn es gibt noch viel vorzubereiten!«, sagte ich und sprang voller Tatendrang auf. »Ab mit uns ins Bett, morgen müssen wir ein Hotel bauen!«

      Ich konnte noch lange nicht einschlafen. Und freute mich so auf den nächsten Tag. Auf unseren ersten Ferientag und auf unser Vorhaben, in ein Hotel zu ziehen.

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