dachte sie. Die Sache mit Sonny und dann mit Onkel und ihrem Vater und den Komplikationen, die die Hochzeit mit sich brachte – in den vergangenen Stunden hatte sie mehr emotionale Turbulenzen durchlebt als in den vergangenen zwei Monaten insgesamt.
Sie überprüfte die eingegangenen E-Mails auf ihrem iPhone. Mehr als vierzig hatten sich in den vergangenen vierundzwanzig Stunden angesammelt. Sie scrollte direkt zu Michaels. HOCHZEIT!!!!!! lautete der Betreff. Sie las sie schnell und konnte nicht umhin zu bemerken, dass er ihre Zusage, Trauzeugin zu sein, als selbstverständlich betrachtete. Amanda war weniger überschwänglich. Sie sagte einfach nur, dass sie sich freuen würde, wenn Ava einverstanden wäre. Ava antwortete Amanda zuerst; sie entwarf eine E-Mail und begann mit Hast Du auch gründlich darüber nachgedacht? Dann löschte sie sie wieder und schrieb eine E-Mail an Michael und Amanda gemeinsam und sagte, dass sie entzückt wäre, welche Rolle auch immer sie ihr bei der Hochzeit zugedacht hätten.
Als das erledigt war, widmete sie sich ihren übrigen Nachrichten. Die erste, die ihre Aufmerksamkeit fesselte, war von Joey Lac, der sie bat, Theresa und Bobby und seinen Onkel wissen zu lassen, dass er hilfsbereit gewesen war; dann wiederholte er, dass Lam Van Dinh nach seinem Dafürhalten dumm gewesen sein und das Geld bei einem schlechten Investment verloren haben könnte, nicht aber dass Lam das Geld gestohlen hätte. Er bat Ava, dies für sich zu behalten, denn er wisse, dass seine Einschätzung alle, die Geld bei der Investition verloren hätten, kränken könnte. Am Ende hatte er die Namen, die E-Mail-Adressen und die Telefonnummern der Ansprechperson bei der Bank Linno in Surabaya und des Vermieters in Toronto angefügt.
Die weiteren E-Mails waren von Maria, die sagte, dass Toronto jetzt schon ein einsamer Ort sei; der tägliche Bericht von May Ling und eine von Wörtern in Großbuchstaben durchsetzte Nachricht von Mimi. Wir haben den ganzen Tag lang Häuser angesehen, und ich kann kaum glauben, wie viel Geduld Derek hat. Er scheint nur eines zu wollen: dass ich glücklich bin. Ich habe mich in die reinste FURZMASCHINE verwandelt, aber ihn scheint das nicht zu stören. Ihn scheint überhaupt nichts zu stören, was mit der Schwangerschaft zusammenhängt, nicht einmal meine VIER GÄNGE ZUM KLO JEDE NACHT und DASS MEINE MÖPSE SO GROSS SIND WIE KOPFKISSEN und DASS WIR ES NUR NOCH NACH HUNDEART TREIBEN KÖNNEN. Hab ich ein Glück! Dank Dir.
Ava lächelte. Dank war das Letzte, was sie verdiente. Sie hatte alles versucht, um die beiden auseinanderzuhalten.
Sie überflog noch die restlichen Nachrichten und steckte das Handy dann wieder in die Tasche. Sie hatte niemandem geantwortet, außer Michael und Amanda. Toronto schien sehr weit weg, und Ava verspürte die Abkopplung, die immer einsetzte, wenn sie einen neuen Job übernommen hatte.
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