Sissinghurst Garden: Der schönste Garten in Kent! Die Schriftstellerin Vita Sackville-West und ihr Ehemann Harold Nicholson haben sich in jahrzehntelanger Arbeit ihren eigenen Paradiesgarten geschaffen. → Link
Dover Castle: Die mittelalterliche Burg ist nicht nur eine der imposantesten Wehranlagen an der englischen Küste, sondern sucht in ganz Europa ihresgleichen. Besonders sehenswert sind die unterirdischen Secret Wartime Tunnels. → Link
Leeds Castle: Ein wahres Bilderbuchschloss mit schön angelegtem See und großer Parkanlage. → Link
Knole: Das am Rand von Sevenoaks gelegene Anwesen ist einer der ältesten und größten Herrensitze im Süden Englands. Angeblich besitzt Knole so viele Innenhöfe, wie die Woche Tage hat, so viele Treppen wie das Jahr Wochen und so viele Zimmer wie das Jahr Tage. → Link
Was unternehmen?
Wandern auf den White Cliffs of Dover: Besonders reizvoll ist ein Spaziergang nach St Margaret’s-at-Cliffe, der Weg führt auf dem Saxon Shore Way über die berühmten Kreidefelsen. → Link
Mit der Schmalspureisenbahn fahren: Ein ungewöhnliches Beförderungsmittel zur Erkundung der Romney Marsh ist die Romney, Hythe & Dymchurch Railway, die kleinste öffentliche Eisenbahn der Welt. → Link
Was sonst noch?
Walpole Bay Tidal Pool: Das 1937 errichtete Meerwasserbecken in Margate bietet Schwimmvergnügen für abgehärtete Naturen. → Link
Historic Dockyard Chatham: Die historischen Dockanlagen wurden in ein imposantes Freilichtmuseum verwandelt und laden zu einer maritimen Zeitreise ein. → Link
Dover
Die weißen Kreideklippen von Dover sind das Wahrzeichen von Englands berühmtestem Fährhafen. Daniel Defoes 1724 getroffene Feststellung, der Hafen sei „in schlechtem Zustand, gefährlich und von geringem Nutzen“ hat sich als klassisches Fehlurteil erwiesen.
Dover teilt mit anderen Fährhäfen das gleiche Schicksal: Es sind in erster Linie Durchgangsstationen. Hier steigt man um, wechselt von der Fähre auf das Auto oder den Zug. Die kurze Zeit des Aufenthaltes wird zumeist genutzt, um sich mit Reiseproviant einzudecken und sich die Beine ein wenig zu vertreten; den Bahnhof oder Hafen zu verlassen, ist dazu nicht nötig, der Ort des Umsteigens nebensächlich. Dover ist für die meisten Durchreisenden schon lange kein Ort mehr, an dem man längere Zeit verweilt, geschweige denn seine Ferien verbringen möchte. Dover kündet vom alltäglichen Schicksal eines Fährhafens im Zeitalter des Massentourismus. Wenn das Ziel bereits in greifbare Nähe gerückt ist, hält die wenigsten noch etwas zurück. Doch abgesehen von der Mittlerfunktion zwischen England und dem Kontinent, gebührt Dover wegen seiner Sehenswürdigkeiten eigentlich ein längerer Aufenthalt. Zumindest eine Besichtigung von Dover Castle sollte man nicht versäumen.
Geschichte
Dovers Geschichte geht auf das römische Dubris zurück. Wenige Jahrzehnte nach der erfolgreichen Invasion machten die Eroberer Dover zum Stützpunkt ihrer nordischen Flotte und errichteten auf dem späteren Burgberg einen Leuchtturm (Pharos), der als das älteste erhaltene römische Bauwerk in Großbritannien gilt. Ein weiteres Zeugnis für die antike Vergangenheit ist ein 1970 durch Zufall entdecktes römisches Haus mit Wandmalereien und Mosaiken. Die anglo-normannischen Könige, die Dovers strategische Bedeutung erkannt hatten, errichteten unter Heinrich II. eine mächtige Burganlage, die später mehrfach erweitert wurde. Dover Castle überstand die deutschen Angriffe im Zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet, während der Hafen und die Stadt durch die Bomben stark in Mitleidenschaft gezogen worden sind.
Sehenswertes
Dover Castle: Dover Castle ist nicht nur eine der imposantesten mittelalterlichen Wehranlagen an der englischen Küste, sondern von ganz Europa. Unter Heinrich II. begonnen, steht der normannische Bergfried (Keep) mit seinen sechs Meter dicken Mauern im Zentrum der Burganlage. Er beherbergt verschiedene Ausstellungen zur englischen Geschichte, beispielsweise „Siege of 1216“ oder „Preparations for the visit of Henry VIII.“. Auf dem Areal steht zudem ein Leuchtturm (Pharos) aus römischer Zeit, der der benachbarten angelsächsischen Kirche St-Mary-in-Castro lange Zeit als Glockenturm diente.
Die weißen Klippen von Dover
Eine weitere Attraktion des Burgbergs sind die Secret Wartime Tunnels, die nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden können. Die Kasematten und unterirdischen Gänge wurden größtenteils während der napoleonischen Kriege angelegt und im Zweiten Weltkrieg reaktiviert. Winston Churchill und Admiral Ramsay planten hier 1940 die legendäre Evakuierung der alliierten Truppen aus Dünkirchen („Operation Dynamo“).
♦ April bis Sept. tgl. 10-18 Uhr, im Aug. ab 9.30 Uhr, Okt. bis März tgl. 10-16 Uhr. Von Nov. bis Jan. Di und Mi geschlossen. Eintritt £ 20.90, erm. £ 18.80 oder £ 12.50, Family Ticket £ 54.30 (EH).
Dover Museum: Wer den klassischen Museumsbesuch vorzieht, dem bietet das Stadtmuseum auf drei Etagen einen umfassenden Einblick in die Geschichte von Dover. Anhand von Stadtmodellen lässt sich die 2000-jährige Entwicklung zu einem modernen Fährhafen anschaulich nachvollziehen. Sehenswert ist „The Bronze Age Boat Gallery“, in deren Zentrum ein 1992 bei Straßenarbeiten entdecktes, 4000 Jahre altes Boot steht, welches aufschlussreiche Erkenntnisse über die Bronzezeit geliefert hat.
♦ Market Place. Mo-Sa 9.30-17 Uhr, So 10-15 Uhr. Eintritt frei. www.dovermuseum.co.uk.
Roman Painted House: Unweit des Dover Museum entdeckte man 1970 bei Bauarbeiten für einen Parkplatz die Ruinen eines römischen Gästehauses. Das kleine Ensemble samt Hypokaustenheizung und Mosaiken wurde konserviert und als Museum für Besucher zugänglich gemacht.
♦ New Street. Juni bis Aug. tgl. außer Mo 10-17 Uhr. Eintritt £ 4, erm. £ 3. www.theromanpaintedhouse.org.uk.
The White Cliffs of Dover (Shakespeare Cliff und St Margaret’s-at-Cliffe): Westlich von Dover erhebt sich Shakespeare Cliff, das weißeste, steilste und imponierendste Kliff Englands. Es wird vermutet, dass Shakespeare die Kliffszene in King Lear an diesem Kreidefelsen spielen ließ: „There is a Cliff whose high and bending head, looks fearfully in the confined deep“, so beschreibt der erblindete Graf von Gloucester diesen Felsen und wünscht, man möge ihn an den Rand führen, damit er sich hinunterstürzen könne. Aus Richard II. stammt der angesichts der Klippen viel zitierte Ausspruch: „This precious stone set in the silver sea.“ Auch wer seinen Shakespeare nicht gelesen hat, wird von der Szenerie beeindruckt sein: An klaren Tagen reicht die Fernsicht bis hinüber zur französischen Küste. Seit ein paar Jahren gehören die Cliffs