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Disziplinprobleme im Schulalltag lösen


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Schülerfragebogen

       Auswertungsbogen 1 zum Schülerfragebogen

       Auswertungsbogen 2 zum Schülerfragebogen

       Fragebogen zum Zugehörigkeitsgefühl A

       Fragebogen zum Zugehörigkeitsgefühl B

       Klassenrat

       Rückkehrplan

       Beispiel für einen Verhaltensvertrag

       Selbstbeobachtungsbogen: Melde- und Gesprächsverhalten (für den Schüler)

       Selbstbeobachtungsbogen: Melde- und Gesprächsverhalten (für die Lehrkraft)

       Herausgeber- und Autorenverzeichnis

       Literatur

       Literaturempfehlungen

      Unterricht stellt ein sehr komplexes System dar, bei dem Menschen mit ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten, Bedürfnissen und Zielen gemeinsam, innerhalb eines festen Rahmens an einem Lerngegenstand arbeiten. Dabei kommt es immer wieder zu Störungen des von der Lehrkraft geplanten Unterrichtsverlaufs. In einer Schulklasse eine angenehme und möglichst störungsarme Lernatmosphäre herzustellen, ist für die Lehrkraft wohl eine der größten Herausforderungen.

       Dass Disziplinprobleme schon bei den alten Griechen bekannt waren, verdeutlicht das folgende Zitat: „Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“ Sokrates (470-399 v. Chr.)

       Es gibt viele Möglichkeiten, wie Lehrkräfte auf Störungen reagieren können. Im Laufe der Dienstjahre eignen sie sich ein Repertoire an Verhaltensweisen an, das einerseits präventiv Störungen und Disziplinkonflikte minimiert und andererseits in der aktuellen Konfliktsituation möglichst effektiv und nachhaltig hilft.

       Ziel des Ihnen vorliegenden Buches ist es, Hilfen anzubieten, die sofortiges Handeln im Unterricht ermöglichen. Diese Hilfen wurden von Lehrkräften aller Schularten mit langjähriger Berufserfahrung zusammengestellt.

       Auch wenn Lehrkräfte es gerne hätten – Patentrezepte gibt es leider nicht. Es gibt jedoch Verhaltensweisen, die Disziplinkonflikte und Unterrichtsstörungen erfolgreich verringern.

       Der erste Teil des Buches gibt einen Überblick zum theoretischen Hintergrund. Es folgen im zweiten Teil 33 Fallbeispiele zu Unterrichtsstörungen mit jeweils zwei Maßnahmen. Natürlich gibt es auch andere Lösungsmöglichkeiten. Unsere Bausteine dienen dazu, Ihr Methoden- und Verhaltensrepertoire zu erweitern und Ihnen dadurch den Schulalltag zu erleichtern. Im dritten Teil schließen sich länderspezifische Regelungen zum Umgang mit Disziplinproblemen und Unterrichtsstörungen an, und der abschließende vierte Teil beinhaltet Checklisten und Arbeitshilfen, die Sie dabei unterstützen, Unterricht störungsfreier durchzuführen. Diese stehen Ihnen zudem im DIN-A4-Format als Download auf der Internetseite www.disziplinvorlagen.de zur Verfügung. Weiterhin erhalten Sie mit dem Kauf dieses Buchs das Recht, kostenlos Fragen per E-Mail zu Konfliktsituationen in Ihrem Unterricht zu stellen. Wir werden versuchen, diese gemeinsam mit Ihnen zu lösen. Dazu erhalten Sie mit dem Kauf einen Code (siehe Anfang Teil 4 im Buch), der Sie zur Nutzung dieser Funktion befähigt. Wir wünschen Ihnen viele neue Ideen und Anregungen durch die Lektüre und einen möglichst störungsfreien Unterricht. Ich danke allen beteiligten Lehrkräften für die gute Zusammenarbeit. Kai Uwe Wollenweber

       Aus Gründen der besseren Lesbarkeit werden in den folgenden Texten die männliche Form bei Schülern und die weibliche Form bei Lehrkräften verwendet. Die Bezeichnungen sind als Oberbegriffe zu verstehen und gelten gleichermaßen für das andere Geschlecht.

       Kostenloser Expertenservice für Sie Unser Expertenteam beantwortet Ihnen Ihre Fragen zu Disziplinproblemen und Unterrichtsstörungen im Schulalltag. So erhalten Sie schnell und einfach zusätzliche Tipps, die Sie für Ihre Arbeit nutzen können. Und so funktioniert es: Senden Sie einfach Ihre Frage an die E-Mail-Adresse [email protected] Unsere Experten unterstützen Sie gerne! Bitte beachten Sie: Eine Rechtsberatung können wir wegen des Rechtsberatungsgesetzes nicht erbringen. Jegliche Haftung des Verlags und der Experten wird ausgeschlossen.

      Im Zusammenhang mit störungsfreiem Unterricht ist es hilfreich, zunächst eine Klärung einiger der für dieses Phänomen relevanten Begriffe vorzunehmen.

      Die Bezeichnung „Unterricht“ wird für solche Situationen benutzt, in denen bewusst, mit pädagogischer Absicht, in planmäßiger Weise sowie innerhalb eines bestimmten institutionellen Rahmens und in Form von Berufstätigkeit eine Erweiterung des Wissens- und Fähigkeitsstandes einer Personengruppe angestrebt wird (Terhart, 1997).

      Nach Meyer (2004) ist guter Unterricht ein Unterricht, in dem im Rahmen einer demokratischen Unterrichtskultur auf der Grundlage des Erziehungsauftrags und mit dem Ziel eines gelingenden Arbeitsbündnisses eine sinnstiftende Orientierung und ein Beitrag zur nachhaltigen Kompetenzentwicklung aller Schülerinnen und Schüler geleistet wird.

      An Unterricht werden fachliche, gesellschaftliche, gesetzliche und moralische Anforderungen gestellt. Er findet überwiegend an Schulen statt, an denen die Lehrkräfte laut Schulgesetz neben dem Bildungsauftrag auch einen Erziehungsauftrag den Schülern gegenüber haben.

      Erziehung ist nach Vernooij (2008) ein Prozess, in dem planvoll, systematisch und mit pädagogischen Mitteln auf die Entfaltung und das Lernen eines jungen Menschen eingewirkt wird. Ziel dabei ist, die Entwicklung zu einer selbstständigen, verantwortungsbewussten und sozialen Persönlichkeit begleitend zu unterstützen, unter Vermittlung notwendigen Wissens und Könnens. Es sind somit bewusste und gezielte Maßnahmen, z. B. durch Lehrkräfte und Eltern. Sie hat eine gesellschaftliche Funktion und hängt stark von den ethischen Vorstellungen der jeweiligen Gesellschaft ab. Je nach Kultur und Milieu können die Erziehungsziele und Methoden sehr variieren.

      Im Zusammenhang mit Unterricht spielt somit die Erziehung eine große Rolle. Während früher die mit einem vorwiegend stark autoritären Lehrstil ausgeübte reine Wissensvermittlung mit geringer Methodenvielfalt (meistens Frontalunterricht) im Vordergrund stand, wird heute ein wesentlich größeres Methoden- und Verhaltensrepertoire von Lehrkräften gefordert, um moralisch verantwortungsvoll und effektiv erzieherisch auf die Kinder und Jugendlichen einwirken zu können.

      Die Bandbreite der Erziehungsstile ist immens und hat großen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes. Van der Kooij und Been (1996) unterscheiden fünf problematische Erziehungsstile, die zu Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen führen können: die affektive Vernachlässigung, Überbehütung, stark lenkender Erziehungsstil, inkonsequentes Erziehungsverhalten und ein zu starkes Appellieren an Normen und Werte. Aus diesen Erziehungsstilen können introvertierte und extravertierte Verhaltensauffälligkeiten und somit auch Disziplinprobleme und den Unterricht störende Verhaltensweisen resultieren.

      Nach Colby & Kohlberg (1986) versteht man unter der moralischen