ein Vertrag mit seiner Frau, in dem er ihr 1744 ca. 1 Million Gulden für den Zweiten Schlesischen Krieg zu Verfügung stellte. Dafür musste sie ihm allerdings auf Lebenszeit „sämtliche Königlichen Böhmischen Cammer Herrschaften und Gütter“26 verpfänden.
Einer der lukrativsten Geschäftszweige waren jedoch seine Börsenspekulationen, deren Gewinne er in mehreren europäischen Banken anlegte: „Was die finanziellen Hilfsmittel dieses Hofes angeht, so hat der Kaiser, der ein sehr guter Wirtschafter ist, mehrere Millionen zusammengetragen, die er in den Banken von Genua, Venedig und angeblich teilweise auch Amsterdam liegen hat.“27 Wer seine Bankiers waren, geht aus den Akten nicht hervor – offenbar vor allem Niederländer, so wird das Bankhaus Nettine in Brüssel immer wieder in den Akten genannt, da Franz Stephan jedoch auf Diskretion bedacht war, wusste er seine genauen Bösen- und Bankgeschäfte klug zu verschleiern. Dazu hatte er sicher auch erstklassige Finanz- und Wirtschaftsexperten als Berater – und ließ sein Geld arbeiten. Nach seinem Tod betrug seine Erbschaft an Bargeld, Realitäten und Papieren ca. 17 Mio. Gulden – ein gigantischer Betrag, den er in 30 Jahren erwirtschaftet hatte. In weiser Voraussicht hatte Franz Stephan noch dazu eine klare Trennung von Privat- und Staatsvermögen vorgenommen und damit die finanzielle Grundlage für den Familienfonds geschaffen, der nicht nur bis zum Ende der Monarchie bestand, sondern auch danach die Erben Franz Josephs (in erster Linie seine Tochter Marie Valerie, die nach Thronverzicht für sich und ihre Nachkommen unter Beibehaltung des Privatvermögens in Österreich blieb) finanziell absicherte.
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