Hautfarbe als wir. Er hatte große schwarze Augen und viele Locken umspielten sein Gesicht.
Yalda lachte: „Beim Leben deiner Mutti, geh, aber komm schnell wieder zurück.“
Ich schaute hoch, die Spatzen flogen immer noch unruhig hin und her. Ich zog mich höher.
Währenddessen hörte ich von weit weg die Stimme von Kalmamad, der mit seinem Stock durch die Luft fuchtelte und schimpfte. Meine drei kleinen Freunde mussten flüchten.
Kalmamad: „Ihr Ganoven, ihr Wegelagerer, Sauhunde, wenn ich euch erwische!!! Diebe!“
Er trug ein weißes Baumwollhemd und eine runde braune Filzkappe auf seinen grauen Haaren.
Er war ungefähr 60 Jahre alt, ein bisschen krumm und der Gärtner von diesem großen Obstgarten.
Der Garten, dessen Obst immer auf die Erde fiel und verfaulte. Trotzdem erlaubte er niemandem, etwas zu pflücken.
Zwischen den Ästen hatte ich ein kleines Nest gefunden, in dem saßen noch zwei gleiche Spatzenküken. Vorsichtig holte ich das Vogelkind aus meinem T-Shirt.
Es sah mich mit seinen kleinen schwarzen Augen an. Ich spürte seinen Herzschlag an meinem Finger.
Ich küsste es auf seine Federn. Es roch nach Yalda. Die anderen Spatzen beobachteten mich von den obersten Ästen aus. Ich setzte es in sein Nest und rutschte ein Stückchen weiter weg.
Sekunden später kamen zwei Spatzen zum Nest geflogen und begannen, das Kleine zu füttern.
Von unten hörte ich Zähne fletschen. Es war Kalmamads Hund, der mich auf seine Weise empfing.
Kalmamad, der mit leeren Händen von seiner „Kinderjagd“ zurückkam, wurde durch das Bellen auf mich aufmerksam. Er kam langsam zum Baum und als er mich sah, strahlten seine Augen.
Kalmamad: „Hää … ausgezeichnet! Na, mein Herr … was machen Sie da oben? – Du Hundesohn.“
Mariwan: „Schimpf nicht Kalmamad!“
Kalmamad: „Ich schimpfe, wenn ich es will. Du kommst zum Klauen und hast noch die große Klappe. … Komm! … Komm runter! Du Dieb!“
Mariwan: „Ich komme nicht!“
Kalmamad: „Ich sage Dir, komm runter! Mach mich nicht wütend!“
Mariwan: „Ich bin kein Dieb.“
Kalmamad: „Was machst du dann da oben, in meinem Pflaumenbaum?“
Mariwan: „Ich habe einen kleinen Spatz in sein Nest zurückgesetzt.“
Kalmamad: „Und so ganz nebenbei wirfst du deinen Freunden meine schönen Pflaumen nach unten, oder?!“
Mariwan: „Das stimmt nicht.“ Kalmamad kratzte sich am Kopf und machte ein freundliches Gesicht.
Kalmamad: „Alles klar, ich glaube dir. Komm jetzt runter und geh nach Hause.“
Mariwan: „Kann ich einfach gehen?“
Kalmamad: „Das hab ich doch gesagt, ich lass dich gehen.“
Mariwan: „Gut, wenn du mich weglassen willst, gehst du und dann komme ich nach unten.“
Kalmamad: „Ich habe doch gesagt, du kannst gehen. Ein Mann und sein Versprechen.“
Mariwan: „Alle sagen das und halten es dann nicht.“
Kalmamad: „Im Namen Gottes. Komm runter. Komm, bevor du mich von einer anderen Seite kennenlernst.“
Ich reagierte nicht und pfiff ein Lied vor mich hin.
Kalmamad: … Aha, weißt du, was ich jetzt mache, ich lasse Wolfi hier, damit er gut auf dich aufpasst. Und ich gehe zu euch nach Hause und komme mit deinem Vater zurück.“
Ich wusste, wie wütend mein Vater werden kann und das war bestimmt auch Kalmamad bekannt.
Ich hörte auf zu pfeifen: „Kalmamad, wenn du mich weggehen lässt, arbeite ich den ganzen Freitag für dich. Umsonst. Was sagst du?“
Kalmamad kratzte sich am Hinterkopf und zog seine Nase hoch: „Naja ein Freitag ist wenig, machen wir zwei Freitage. … Ha? Was sagst du, so wären wir quitt.“
Ich hätte können vor Freude aus meiner Haut fahren.
Endlich hatte ich einen Weg gefunden, ihn zu erweichen.
Mariwan: „Abgemacht! Komme ich diesen Freitag und den nächsten. Gut so?“
Kalmamad: „Ja, ist gut … ist sehr gut … Jetzt komm runter, mein Junge.
Du hast mich heute schon genug von meiner Arbeit abgehalten.“
Mariwan: „Versprichst du mir, dass ich gehen kann?“
Kalmamad: „Ja, versprochen. Ich schwöre sogar auf den Imam Reza. Jetzt komm runter, glaub‘ mir!“
Ich wollte ihm vertrauen, aber irgendwie konnte ich nicht. Ich wusste nicht, warum er schwört.
Unter meinen Füßen beobachtete mich ungeduldig der Hund.
Speichel sabberte aus seinem Maul und er schaute mich mit seinen riesigen braunen Augen an.
Kalmamad streichelte den Kopf seines Hundes.
Kalmamad: „Hast du Angst, ja?! Das ist ein guter Hund. … Aber du musst keine Angst haben, der hört auf mich. Ja, Wolfi du hörst auf mich, oder?“
Der Hund schaute in Kalmamads Augen und begann auf einmal zu knurren.
Kalmamad schlug daraufhin ein paar Mal auf seinen Kopf und zog an seinem Halsband.
Kalmamad: „Halt die Klappe, blöder Köter!“
Als der Hund sich beruhigt hatte, fasste ich mir ein Herz und kletterte nach unten.
Noch bevor ich den Boden erreichte, spürte ich einen Schatten hinter mir.
Kalmamad. Wie ein Geier, der seine Beute mit den Krallen fängt, stürzte er sich von hinten auf mich und packte mich am Hals.
Kalmamad: „Du hast gerade so schön wie eine Nachtigall gesungen.
Aber du weißt, Vögel, die morgens sehr laut singen, holt abends die Katze.“
Vor Schmerzen krümmte ich mich.
Mariwan: „Auaaaa, auuuaaa lass mich los! Du hast geschworen!“
Kalmamad: „Geschworen?! … Komm jetzt mit! … Schwören ist Schall und Rauch …
Jetzt sag mir, wer waren deine Freunde, du Hundesohn?!“
Kalmamad schraubte an meinem Ohr und schlug mit seiner flachen Hand immer wieder auf mein Genick. Ich schrie vor Schmerzen.
Mariwan: „Auaaaa … Du drehst mein Ohr ab … Auaa … Lass mich los!“
Kalmamad: „Wer waren die anderen?!
Mariwan: „Welche anderen ? … Ich bin allein … Das siehst du doch?!“
Kalmamad: „Glaubst du, ich bin so ein Esel wie du?! Denkst du, ich verstehe nicht! … Du warst auf dem Baum und hast mich beobachtet, so dass deine Freunde in Ruhe