Heinrich Kruspe

Sagenbuch der Stadt Erfurt


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Schatz in der Schlösserstraße.

       123. Weinbergsschatz.

       124. Von einem Bauer und einem Fleischer.

       VIII. Teufels-, Zauberei- und Hexensagen.

       125. Der gerettete Bauer.

       126. In Dacherödens Haus.

       127. Der Ritt auf dem Teufel.

       128. Von einem Ritt durch die Luft.

       129. Vom Kräuterkochen.

       130. Vom Abkühlen.

       131. Vom Festmachen.

       132. Was einem Papiermacher aus Arnstadt begegnete.

       133. Vom Krystallsehen.

       IX. Vermischte Sagen.

       134. Erf. Wappen.

       135. Erf. Schutzpatron.

       136. Erf. Wirth.

       137. Wahrzeichen der Stadt.

       138. Sandbarbe.

       X. Sagen und sagenhafte Anklänge von Dörfern um Erfurt.

       139. Von verwüsteten Dörfern.

       140. Von der Marienburg und Krampenburg.

       141. Daberstedt.

       142. Die Kapelle zu Hochheim.

       143. Schwerborn.

       144. Der Königstuhl bei Dittelstedt.

       145. Neuschmidtstedt.

       146. Von einem Förster, der umgeht.

       147. Hasserode.

       148. Sagen zu Möbisburg.

       149. Orphal.

       150. Wetterode.

       151. Glocke zu Waltersleben.

       152. Witterda.

       153. Dachwig.

       154. Das Wunderblut zu Rehstedt.

       155. Brand des Schlosses Gleichen.

       156. Der Mordgarten. a. Mühlberg.

       157. Von einem Galgenmännchen.

       158. Von Groß-Vargula.

       159. Riethnordhausen.

       160. Nora.

       Nachwort

       Werkverzeichnis Publikationen sowie Unikate von Heinrich Kruspe

       Unikate in der Sondersammlung der Stadt -und Regionalbibliothek der Stadt Erfurt

      Es fließt ein Strom daher, der führt mit unaufhaltsamer Wucht seine Wogen uns zu. Sein Andrängen ist gewaltig und sein Rauschen ist wie rollender Donner und Sturmesgetöse. Neben ihm abgezweigt windet sich ein Bächlein. In beider Silberwellen spiegeln sich des Himmels Dom und was am blauen Gewölbe leuchtet, auch die Waldesnacht und das blumendurchwobene Lichtgrün der Wiesen und Felder, Berge und Bäume, Burgen und Klöster, Häuser und Höfe, Gräber und Steine. Pfeilschnell fährt der Strom dahin und das mächtige Getriebe der Wogen verschlingt im wechselnden Lauf die Welle und ihr Abbild. Ehrfurchtsvoll steht der Beschauer und sein Auge fesselt die Massenbewegung, die sich im gewaltigen Elemente kundgiebt. Aber des Bächleins Wellenspiel dringt lispelnd und murmelnd, wie sanftes Geplauder, lieblich und leise wie milder Sang zum Ohre des ihm Lauschenden. Oft unverständlich und schwer zu deuten sind seine Laute; denn schäumend und sprudelnd rauschen seine Wogen am hemmenden Felsgestein; still und oft unerforschliche Tiefe bergend gehen sie in den Gründen. Was ihnen die rauschenden Eichenzweige geflüstert, was ihnen Kuckuck und Eule vertraut und lustiges Vogelgezwitscher ihnen lehrte, das tragen sie hinab in die Ebene und künden es aller Welt. Der Strom ist die Geschichte, das Bächlein die Sage. Es ist der Stoff in beiden „Geschehenes“; aber im Bächlein ist er durch mannichfache Windungen und Fälle geklärt und beruhigt und seine reizende Umgebung läßt seine Färbungen oft viel schöner und anmuthiger erscheinen, als im Strom. Es erquickt sein Anblick und ergötzt, wer sich ihm naht, mit unsagbarem Behagen.

      Die Sage zeigt das Leben, Treiben und Thun der Väter und enthüllt uns eine Fülle lieblicher Bilder, die Alt und Jung erfreut. Ihre Sprache ist meist einfach und kindlich. In Einfachheit und Wahrheit giebt sie über Sitte und Brauch, Geistes- und Gemüthsleben unserer Vorfahren Aufschluß und ist eintreues Abbild ihres Charakters.