Stefano Mancuso

Die Intelligenz der Pflanzen


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      Stefano Mancuso

      Alessandra Viola

      DIE INTELLIGENZ

      DER PFLANZEN

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      Aus dem Italienischen von

      Christine Ammann

      Verlag Antje Kunstmann

      Inhalt

       Einleitung

       ERSTES KAPITEL

       Die Wurzeln des Problems

       Pflanzen und die großen monotheistischen Religionen

       Das Pflanzenreich, wie es Schriftsteller und Philosophen sehen

       Die Väter der Botanik: Linné und Darwin

       Der Mensch ist das höchstentwickelte Lebewesen. Oder?

       Pflanzen: die ewigen Zweiten

       ZWEITES KAPITEL

       Die Pflanze, das unbekannte Wesen

       Euglena gegen Paramecium: ein Kampf mit gleichen Waffen

       Vor fünfhundert Millionen Jahren

       Jede Pflanze ist eine Kolonie

       Ein Zeitproblem

       Leben ohne sie: ein Ding der Unmöglichkeit

       DRITTES KAPITEL

       Die Sinne der Pflanzen

       Sehen

       Riechen

       Schmecken

       Fühlen

       Hören

       Und noch fünfzehn weitere Sinne!

       VIERTES KAPITEL

       Die pflanzliche Kommunikation

       Die Kommunikation im Inneren der Pflanze

       Die Kommunikation zwischen Pflanzen

       Die Kommunikation zwischen Pflanzen und Tieren

       FÜNFTES KAPITEL

       Die Intelligenz der Pflanzen

       Gibt es »pflanzliche Intelligenz«?

       Was wir von der künstlichen Intelligenz lernen können

       Intelligenz trennt nicht, sie verbindet

       Charles Darwin und die pflanzliche Intelligenz

       Die intelligente Pflanze

       Pflanzen als lebendiges Web 2.0

       Ein Wurzelschwarm

       Die Aliens sind unter uns: Pflanzliche Intelligenz als Modell zum Verständnis extraterrestrischer Intelligenz

       Der Schlaf der Pflanzen

       Schlussfolgerungen

       Literaturhinweise

      Einleitung

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      SIND PFLANZEN INTELLIGENT? Gelingt es ihnen, Probleme zu lösen? Können sie mit ihrer Umgebung, anderen Pflanzen, Insekten und höheren Tieren kommunizieren? Oder sind sie doch nur passive Organismen, unfähig zu Empfindungen und von individuellem, geschweige denn sozialem Verhalten meilenweit entfernt?

      Um darauf eine Antwort zu finden, müssen wir zunächst bis ins alte Griechenland zurückgehen. Denn schon die Philosophen der Antike haben sich mit solchen Fragen beschäftigt und in ihren Denkschulen darüber gestritten, ob Pflanzen eine Seele besitzen oder nicht. Doch welche Argumente führten sie ins Feld? Und warum konnten selbst die neuzeitlichen Naturwissenschaften den Streit nicht endgültig beilegen? Überraschenderweise ähneln die heutigen Argumente häufig denen der Antike: Sie gründen weniger auf wissenschaftlichen Erkenntnissen als vielmehr auf dem »gesunden Menschenverstand« und zahllosen Vorurteilen, die unsere Kultur seit Jahrtausenden prägen.

      Auf den ersten Blick mag die Pflanzenwelt wenig komplex erscheinen, aber im Laufe der Jahrhunderte hat sich immer wieder der Gedanke Bahn gebrochen, dass Pflanzen empfindsame Organismen seien, die über kommunikative Fähigkeiten, ein Sozialleben und raffinierte Problemlösungsstrategien verfügen. Kurzum: über Intelligenz. Philosophen und Wissenschaftler von Platon bis Demokrit, von Linné bis Darwin oder Fechner bis Bose – die unterschiedlichen Jahrhunderten und kulturellen Kontexten angehörten? – gelangten zu ein und demselben Schluss: dass Pflanzen wesentlich