Жоэль Диккер

Последние дни наших отцов


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Fassung eines Vortrages, gehalten 1976 während eines Grundkurses der Sutherland Cranial Teaching Foundation in Milwaukee, Wisconsin.

      Jetzt möchte ich gerne, dass ihr einen Moment oder zwei ganz ruhig sitzt und das, was ihr in den letzten viereinhalb Tagen in diesem Kurs erlebt habt, in euer System eindringen lasst – als etwas, was dem gesamten inneren, unwillkürlichen, physiologischen Mechanismus eures Wesens geschehen ist. Hört einen Moment auf, über die Details dessen, was ihr gelernt habt, nachzudenken. Setzt euch gerade hin auf euren Stühlen und richtet eure Aufmerksamkeit auf euer eigenes Sutherland-Fulkrum. Spürt ganz still diese viereinhalb Tage in eurem eigenen Wesen. Lasst es euer Wesen durchdringen und lasst es dann auch dahin zurückkehren, wo es herkommt. Wir haben euch Material, Verständnis und Konzepte angeboten; wir haben euch viele Dinge angeboten, und alles muss dahin zurückkehren, wo es herkommt. Also lasst es zur Quelle zurückkehren, dorthin, woher es kam, denn das ist das Ding, das es in jedem Fall funktionieren lässt. Sitzt einfach da, im Leerlauf, an der Austauschstelle zwischen dem, was hereingekommen ist, und dem, was zurückgegeben werden soll – das bringt es zur Ruhe, es ist ein Stillpunkt.

      Gut. Danke. Nun, warum haben wir das gemacht? Wenn ihr heute nach Hause in eure Praxis zurückkehrt, möchte ich nicht, dass ihr dieses riesig angehäufte Wissen nehmt und in eure Praxis hereinprescht, sozusagen mit dem Satz: ‚Jetzt habe ich etwas!‘ Nehmt diese Information, dieses Wissen, diese Erfahrung mit in eure Praxis und macht dort genau das, was ihr bislang immer gemacht habt: Schaut euch eure Patienten auf genau die gleiche Weise, an, wie ihr es gemacht habt, bevor ihr in diesen Kurs kamt. Leider werdet ihr dazu nicht in der Lage sein; aber erlaubt es dieser Information, einfach da zu sein.

      Wenn ihr jetzt nach Hause geht und plant, etwas für einen Patienten zu tun, konsultiert erst die Stille in euch selbst; und sofort, in einem Augenblick, passiert etwas. Auf diese Weise entdeckt ihr, während ihr eure Hände an diesen Patienten legt, dass eure Hände, euer Geist, und der Körper des Patienten anfangen zusammenzukommen, und ihr werdet beginnen, besser zu verstehen, was ihr an diesem Tag für diesen Patienten tun müsst. Zieht euer eigenes Sutherland-Fulkrum zu Rate, wenn ihr Kontakt mit diesem Patienten aufnehmt, kontaktiert euer eigenes Sutherland-Fulkrum und die Stille.

      Lasst uns zurück auf die Erde kommen. Wenn ihr nach Hause in eure Praxis zurückkehrt, soll dieses Wissen ein Teil dessen sein, was euch verfügbar ist, um den Bedürfnissen des Patienten zu entsprechen. Projiziert es nicht nach außen – die Patienten selber werden euch die Notwendigkeit zeigen, das zu erproben, was ihr gelernt habt. Es ist so, wie wenn man für eine Abschlussprüfung lernt. Man studiert wie verrückt, stopft alle möglichen Informationen in sich hinein und ist sich nicht sicher, wie es läuft. Man studiert einfach, liest und lässt es sein Wesen durchdringen. Dann wirft man alle Lehrbücher aus dem Fenster, geht zum Examen und irgendwie fließt die Information hervor, die man für die Prüfung braucht.

      Also lasst diesen Kurs ein paar Tage euer Wesen durchdringen, bevor ihr versucht, alles anzuwenden – und benutzt es auf entspannte Art und Weise. Lasst das Wissen um die Bewegung der Ossa temporalia, die Muster der Schädelbasis, individuelle, spezifische, membranöse Gelenks-Dysfunktionen, die Kondylen des Okziputs, die Flüssigkeitsdynamik der lebendigen Fluktuation, die wiegende Bewegung einer reziproken Spannungsmembran, die gelenkige Beweglichkeit des knöchernen Schädels und des Os sacrum zwischen den Ossa ilia – lasst diese Dinge einfach ein paar Tage lang euer Wesen durchdringen. Fügt diese neuen diagnostischen Werkzeuge allmählich hinzu. Wenn ihr wieder daheim seid, sind die Patienten, die in euer Behandlungszimmer kommen, die gleichen, die ihr in den x Jahren eurer Praxis schon behandelt habt; und wenn sie bislang noch nicht von diesem Behandlungsansatz profitiert haben, werden ein paar Tage mehr keinen großen Unterschied machen.

      Gewidmet WIlliam G. Sutherland, DO

      Sutherland Memorial Lecture, gehalten am 22.9.1965 in Philadelphia, in gedruckter Form erschienen in der Dezemberausgabe 1965 des Newsletter of the Cranial Academy.

      Das Thema dieses Vortrages ist das fortwährende Anerkennen, dass wir ‚still sein müssen, um zu erkennen‘ , und zwar auf dem direktestmöglichen Weg, auf dem wir unserem Schöpfer näher sind als im rein stofflichen Atmen. Ein guter Untertitel wäre auch gewesen: Eine erneute Widmung an WIlliam G. Sutherland. Bei der Widmung für einen Mann, der der Menschheit einen großartigen Dienst erwiesen hat, tendiert man dazu, diese Leistung für etwas zu halten, was zu seinen Lebzeiten geschah, und zu meinen, dass heute ein neuer Tag ist, voller neuer Entdeckungen. Eine Umwidmung dagegen ist eine lebendige Sache, eine weitergehende Erfahrung, ein Entfalten des Verstehens und das Versprechen, dass größere Wahrheiten noch folgen werden. Derart war das Werk von William Garner Sutherland. Er ließ uns den Atem des Lebens als ein heilendes Prinzip verstehen und demonstrierte uns dieses Prinzip durch seine Arbeit als Mensch und Osteopath, durch seine Selbst-Experimente, welche die Wahrheit dessen bewiesen, was er an uns weitergab, durch seinen Dienst an seinen Patienten und durch seine Unterweisungen, die er seinen Schülern hinterließ.

      Wie häufig hören wir heutzutage noch, dass jemand vom Meistermechaniker des menschlichen Körpers, vom Großen Architekten, vom Meisterlichen Architekten, Gott, dem Göttlichen Prinzip oder dem Schöpfer spricht oder ähnliche Begriffe verwendet, die Ehrfurcht vor dem Erschaffer des menschlichen Tempels, in dem wir leben, zum Ausdruck bringen? Das ist die Ausdrucksweise der Wissenschaft der Osteopathie, wie Dr. Andrew Taylor Still sie verstand. Dr. Sutherland sagte zu uns: „Ich habe schon oft erwähnt, dass wir etwas in der Osteopathie verloren haben, das Dr. Still zu vermitteln versuchte. Dabei handelt es sich um jenes Spirituelle, das er in die Wissenschaft der Osteopathie einbettete.“4 Dr. Still war beim Entwickeln der Wissenschaft der Osteopathie seinem Schöpfer näher als rein stoffliches Atmen; er wurde von einem Spirituellen bzw. Geistigen Fulkrum geführt, genauso wie Dr. Sutherland.

      Wenn wir, als Studierende der Wissenschaft der Osteopathie, diese wirklich verstehen wollen, werden wir es notwendig finden, unser Wissen um die Gottheit, die uns auf das Zentrum ausrichtet, wieder zu erwecken, sie zu unserem Spirituellen Fulkrum zu machen, das uns führt, und zu lernen, in unserer täglichen Arbeit den Schöpfer im Sinn zu haben, zu fühlen und zu nutzen. Dank seiner Kenntnis und seiner Anwendung der Wissenschaft der Osteopathie gab uns Dr. Sutherland Wegmarkierungen, denen wir folgen können. Lassen Sie uns jedoch für einen Moment diese entschlossene Art des Denkens um 1900 mit der heutigen Wissenschaft vergleichen. Neulich habe ich den eben erschienenen Artikel eines berühmten Wissenschaftlers gelesen, in dem dieser versucht, spirituelle und wissenschaftliche Wahrheiten zusammenzubringen. Seine Schlussfolgerung ist, dass Wissenschaft und Spiritualität nicht unvereinbar sind, dass jedoch die großen Wahrheiten dieser beiden Bereiche sozusagen mehr oder weniger parallel liegen. In anderen Worten: Beide bewegen sich hin zu jenem unbekannten Verstehen, das für das bekannte Verstehen notwendig ist. Ich bin mit diesem Gedanken nicht wirklich einverstanden. Wie kann man schlussfolgern, dass dies eine wissenschaftliche Wahrheit und das andere eine spirituelle Wahrheit ist? Da vertraue ich eher einem Wissenschaftler, der durch eine Geistige Führung zu seinem wissenschaftlichen Verständnis kommt und nicht, indem er versucht, eine getrennte Über-Struktur zu errichten.

      Mir gefällt der Gedanke eines Biologen und Wissenschaftlers, der in einer Diskussion um die Erscheinungen des Lebens folgende Bemerkung machte:

      „Es ist eine Tatsache, dass die Lebenswissenschaften nicht nur sehr viel komplizierter sind als die Naturwissenschaften, sondern auch einen viel größeren Bedeutungsraum haben; und sie gehen noch weiter in der Erforschung des Universums der Wissenschaft als die Naturwissenschaften. Sie verwenden zwar alle naturwissenschaftlichen Daten und Erklärungsgrundlagen, gehen dann aber weit darüber hinaus und umfassen eine noch größere Menge an Daten und zusätzlichen Erklärungsgrundlagen, die nicht weniger, sondern in gewissem Sinne sogar mehr Wissenschaftlichkeit bieten. Der Punkt dabei ist, dass alle uns bekannten stofflichen Prozesse und erklärenden Prinzipien auf lebendige Organismen zutreffen, nur eine begrenzte Anzahl aber auf nicht lebende Systeme.“

      Beim osteopathischen Konzept, und dazu gehört der kraniale Bereich, geht es um ein lebendiges System. Dr. Sutherland