Elena Brandenburg

Karl der Große im Norden


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Europas LAT 207v–211r Traumbuch Nota Somnia Danielis LAT 364 verschiedene, alphabetisch sortierte Träume 211r Anfänge einiger Psalmen LAT 211v–212r Messe zur Befreiung der Seele LAT 212v–215r Traktat über Chiromantie LAT 215r–216r Traktat über Physiognomie LAT 216r Traktat über Verdauung LAT 216v–217v Traktat über Urin LAT 217v–219v Prognostica über das Schicksal der Kinder abhängig vom Geburtsmonat LAT Das Jahr beginnt mit dem Monat März Lakune Aff Swerikis Kroneka the Ny Aff Ioan Prest af Indialand Dem Register entnommen 220r–230v Aff Karlmagnus Konung SWE Einleitung fehlt; enthält die Kapitel „Schlacht von Roncesvalles“Roncesvalles sowie „Karls Reise nach Jerusalem“ 230v–231v Dikten om Kung Albrekt SWE allegorisches Gedicht über den schwedischen König Albrecht von Mecklenburg 232r–233v Aff gudz tilkwæmpd och hans fodhilse SWE 233v–235v De obitu beate Marie virginis gloriose SWE 235v–236r De transitu beate Marie virginis gloriose SWE 236r De quindecim signis ante diem iudicij SWE 236v–237r Speculum missæ SWE 237v–239v De ligno domini SWE 240–245v De lucidario -Lucidarius SWE Bearbeitung der theologisch-didaktischen Abhandlung von Honorius Augustodunensis aus dem späten 11. Jh.7 246r–264r Sju vise mästare Sju vise mästare SWE Anfang fehlt, Redaktion a 264r–268r Själens ock kroppens tvist SWE 268r–272r Legenden om St. Göran SWE 272v–295v De sju sakramenter - Aff allom manzins adhrorn - Aff hästaläkedom - Aff marghanda yrtom oc thera dygdhom SWE

      Tab. 1:

      Inhalt der Handschrift Cod. Holm. D4Cod. Holm. D4

      Im Hinblick auf die Gattungen lassen sich die Texte folgenden Gruppen zuordnen: Zum einen sind hier Texte höfischer Prägung enthalten: Dazu gehören die drei Eufemisvisor, Konung AlexanderKonung Alexander, Dikten om Kung AlbrektDikten om Kung Albrekt und im weitesten Sinne auch Karl Magnus. Allesamt sind sie auf Schwedisch verfasst und stellen zum Teil Übersetzungen der niederdeutschen, französischen und lateinischen Werke dar. Zum anderen finden sich Texte mit historischen und historiographischen Inhalten: Dazu gehören Aff Danmarkis konongom/ Nota gesta danorum mit historischen Anmerkungen über Danaholmstraktat, Västergötlands gränsorter, Västergötlands allmänningar etc. Weiterhin gibt es eine Reihe von Texten mit religiöser und geistlicher Prägung: drei kurze Messen und weitere Texte wie Aff gudz tilkwæmpd och hans fodhilse, De obitu beate Marie virginis gloriose, De transitu beate Marie virginis gloriose, De quindecim signis ante diem iudicij, Speculum missæ, De ligno domini, De sju sakramenter, Legenden om St. Göran und Själens och kroppens tvist. Hier wäre zu erwarten, dass ein Großteil der Dichtung in lateinischer Sprache verfasst wäre, zumal die Rubriken lateinisch sind, was die Gattung in ihrer sprachlichen Verortung mit der lateinischen Tradition verknüpft, doch auch in dieser Gruppe ist der umfassendste Teil der Texte auf Altschwedisch.

      Weiterhin kommen verschiedene fachdidaktische Texte vor, nämlich die auf Latein verfassten Traktate über die Chiromantie, Physiognomie und die Urinschau. Zur Gattung der Fachliteratur gehören nicht-fiktionale Texte, „gegliedert in Sachgebiete, die Erfahrungen jeglicher Art, Wissen aus verschiedenen Sparten, wissenschaftliche Erkenntnisse“8 dokumentieren und vermitteln. Die Texte der Fachliteratur liegen in gebundener Rede oder in Prosa vor, orientieren sich demnach mehr an Intention und Inhalt als an der äußeren Form.9 Die weiter oben aufgezählten Prognostica sowie die oneiromantische Schrift Nota Somnia Danielis zählen zu den sog. artes magicae, welche die magischen und mantischen Künste erfassen, unter anderem die Chiromantie, Physiognomie und die Geburtsprognostik. Da Editionen dieser Texte nach wie vor Desiderat bleiben, ist es im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich, näher darauf einzugehen. Allgemein kann jedoch konstatiert werden, dass die mantischen wie die magischen Künste im europäischen Kulturkreis auf literarischer Ebene von gnostischen und neuplatonischen Vorstellungen einer Hierarchie von Geisteswesen hinter der erfahrbaren Wirklichkeit geprägt sind.10 Diese im weitesten Sinne gelehrte Fachprosa zeigt Verwandtschaft mit der antiken Tradition der Mantik, welche schon im 12. Jahrhundert Gegenstand lateinischsprachiger Abhandlungen war. Analog