Tim Braun

Heilung aus dem Jenseits


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wie sich die Jahre meiner strikten religiösen Erziehung auflösten, weil mich diese weltberühmte katholische Nonne in echter Spiritualität und wahrer, bedingungsloser Liebe unterrichtete. Alle meine »Regeln« wurden weggewaschen und ich konzentrierte mich nur noch auf das, was wirklich wichtig war.

      Mein bestimmender Moment kam, als ein acht Jahre alter Junge namens Jai hereingebracht wurde, der hysterisch schrie. Sein Bein war zerfetzt und in ein blutbedecktes altes Hemd gewickelt. Es war von einem Wagen am Knie abgetrennt worden, als er auf der Straße spielte. Mein Herz schrie: »Warum muss hier so enormes Leiden herrschen?«

      Aber Mutter Teresa stellte diese Frage nicht. Sie fragte tatsächlich nie nach dem Warum – sie konzentrierte sich einfach auf das Was und das Wie.

      Nach nur zwei Tagen konnte sich Jai im Bett aufsetzen. Er quietschte vor Aufregung, als ich ihm ein Spielzeugauto gab. Er ließ das Leiden bereits hinter sich – wie Mutter Teresa konzentrierte er sich auf das Was und das Wie. Und wenn es darum geht, wirklich zu helfen, dann, so sah ich jetzt, war das der Fokus und nicht das schreckliche: Warum?

      Ein paar Tage später war ich im Kinderheim und ging durch den Korridor, als mich jemand rief: »Mister Tim!« Es war Jai. Sie hatten ihn verlegt. Er öffnete seine Arme und ich rannte zu ihm und umarmte ihn. Ich wusste. Ich verstand.

       Klarheit

      Ganz plötzlich hatte ich es. Durch den Reichtum der Erfahrung in Indien ergab sich ein sinnvolleres Leben. Bald würde ich in mein eigenes Land zurückkehren, ein enormer Kontrast bezüglich dessen, was »reich und erfolgreich« bedeutete – protzige Autos, teure Kleidung, perfekte, ausgestanzte Villen auf baumgesäumten Straßen, all das verblasste im Vergleich mit dieser unglaublichen, wahrhaft reichen Erfahrung.

      »Ich suche nach der Mandelmilch. Sie haben nur Sojamilch, wo ist die Mandelmilch?«

      Die Reihe sieben im Vons-Supermarkt bei meiner Arbeit könnte nicht weiter von den Straßen von Kalkutta entfernt sein. Meine Perspektive hatte sich so radikal verändert und ich kämpfte mit den Forderungen der Welt in Los Angeles. Nur ein paar Stunden zuvor war ich von verarmten und bedürftigen Menschen umgeben gewesen. Obwohl sie jetzt Tausende von Meilen entfernt waren, trug ich sie wie eine Familie in meinem Herzen.

      Indien hatte mir einen Grund geliefert, morgens aufzustehen. Ich wusste exakt, wo ich hingehörte, von der Minute an, da ich aus dem Flieger stieg. Jetzt war ich umgeben von fünfzig Sorten Brot, zehn Sorten von Milch, reihenweise Klatschmagazinen aus Hollywood, und ich fühlte mich, als hätten mich Außerirdische auf einem klimatisierten Planeten nichtssagender Gesichtsausdrücke und doppelter Lattes abgeworfen. »Haben Sie ungesüßte Mandelmilch? Ich will nicht die normale, ich suche ungesüßte.«

      Mein Kompass rotierte noch ein paar Tage, während derer ich mich bemühte, mich wieder einzugewöhnen. Aber dann erinnerte ich mich, dass mein Traum mich aus einem bestimmten Grund nach Indien geführt hatte. Jetzt war ich zurück und mein Leben konnte endlich beginnen. Es war an der Zeit, den Gang zu wechseln. Ich hörte auf meine Berufung und benutzte die bedingungslose Liebe, die ich gefunden hatte, als meinen Fixpunkt. Ich war sicher, dass die Sterne richtig standen und sich jeden Moment eine Gelegenheit auftun würde. Und natürlich ereignete sich ein weiterer Meilenstein auf meinem Weg, ein paar Tage später, als meine Gabe mich zurück auf meinen Pfad brachte.

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