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Das Neue Testament - jüdisch erklärt


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Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus. 21 Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin‘s nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. 22 Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du dann?, dass wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst? 23 Er sprach: »Ich bin die Stimme eines Predigers[*] in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!«, wie der Prophet Jesaja gesagt hat (Jesaja 40,3).

       Joh 1,19–34 Das Zeugnis von Johannes dem Täufer 1,19 Juden, hier im Besonderen die Jerusalemer Obrigkeit. Priester und Leviten, die jüdischen Gruppen, die eng mit dem Tempel und seinen Ritualen, einschließlich der rituellen Reinigung, verbunden waren. Dieser Zusammenhang lässt erkennen, warum sie an den Taufhandlungen von Johannes interessiert waren. Nach V. 25 nehmen sie die Tauftätigkeit als messianischen Anspruch wahr, was Johannes aber abstreitet. Die Frage, ob Jesus, dessen messianische Ansprüche das Evangelium bestätigt, getauft hat oder nicht, wird in Joh 3,22 und Joh 4,2 jedoch unterschiedlich beantwortet. 1,20 Er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte, eine bessere Übersetzung wäre: „er beharrte“; vgl. Joh 9,22, wo dasselbe Verb verwendet wird, um das Bekenntnis zu Jesus als dem Christus zu beschreiben. 1,21 Elia, dessen Himmelfahrt in einem feurigen Wagen (2Kön 2,11) führte zu Spekulationen, dass er am Leben geblieben war und zurückkehren würde, um das messianische Zeitalter anzukündigen (vgl. Mal 3,23). Es gibt nur wenig konkrete Hinweise darauf, dass dies ein weit verbreiteter Glaube im Judentum des zweiten Tempels war. Elias Rolle als messianischer Vorbote wird bei Justin (dial. 8,4; 49,1) erörtert sowie in einer Baraita (ein vortalmudischer, aber nicht mischnischer Ausspruch, der im Talmud zitiert wird) in bEr 43a–b: Diese deutet im Kontext einer Diskussion darüber, ob ein Nasiräer am Sabbat und an Feiertagen Wein trinken darf, an, dass der Ankunft des Messias eventuell die Wiederkunft Elias vorausgeht. Der Prophet, vielleicht ein Verweis auf den erwarteten „Propheten wie Mose“ (Dtn 18,15–18; vgl. 1Makk 4,46; 14,41; 1QS 9,11). Diese Befragung könnte eine Polemik gegen diejenigen widerspiegeln, die in Johannes dem Täufer den Messias sahen. 1,23 Das Zitat aus Jes 40,30 stammt eher aus der Septuaginta (LXX), wo „in der Wüste“ die „Stimme“ näher bestimmt, als aus dem hebräischen Text (MT), wo der Ausdruck den „Weg“ des Herrn konkretisiert. Vgl. Mt 3,1–3; Mk 1,2–5; vgl. auch Lk 1,16–17. 1,24 Pharisäer, eine Gruppe, die auf kommunaler Ebene über Befugnisse verfügte; Josephus weist sie als eine der vier Hauptgruppen jüdischen Denkens vor der Tempelzerstörung 70 u.Z. aus (Ant. 18,12–15). Vgl. „Strömungen innerhalb des Judentums in neutestamentlicher Zeit“. 1,25 Taufst, Wasser wurde für Reinigungsrituale verwendet (z.B. Ex 19,10; Lev 14,8; Ez 36,25). Auch wenn die Rede von Reinheit und Unreinheit teilweise auf Fragen der Moral bezogen wird, verweist kein jüdischer Text eindeutig auf ein Tauchbad als „Reinwaschung“ von Sünde. 1,28 Betanien, eine Stadt in Transjordanien, von der nichts erhalten ist; nicht gemeint ist hier die judäische Stadt, die in Joh 11,18 erwähnt wird. 1,29 Lamm, möglicherweise eine Anspielung auf das Pesachopfer (Ex 12); auch das apokalyptische Lamm (TestJos 19,8) oder der leidende Gottesknecht (Jes 53) könnten im Blick sein; in jedem Fall wohnt der Bezeichnung eine erlösende und eschatologische Bedeutung inne, wie sie mit Pesach assoziiert wird. Das der Welt Sünde trägt, die Verwendung des Singulars (Sünde) und nicht des Plurals (Sünden) verweist auf die erlösende Funktion des „Lamm Gottes“, den sündhaften Zustand der Welt zu beseitigen (im Unterschied zur Beseitigung der Folgen aller individuell begangenen Vergehen). Der Umstand, dass das Pesachopfer im biblischen Recht nicht als „Sündopfer“ gilt, hat den Evangelisten nicht davon abgehalten, in diesem Abschnitt die Lamm-Metaphorik mit der Erlösung von Sünde zu verbinden. 1,30 Eher als ich, eine Anspielung auf die Präexistenz Jesu, das im Prolog hervorgehobene Motiv. 1,31 Israel, das Volk Israel; bei Johannes eine positive Bezeichnung, die die „Kinder Gottes“ meint, die Gott durch seinen Sohn kennen (Joh 1,18). 1,32 Im Gegensatz zu den synoptischen Evangelien (Mt 3,13–17; Mk 1,9–11; Lk 3,21–22) beschreibt Johannes nicht die Taufe Jesu, sondern nur die Erinnerung des Täufers an das Herabkommen der Taube. Taube, in neutestamentlichen Tauferzählungen wird die Taube mit dem Heiligen Geist assoziiert. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass der Ursprung dieser Verbindung auf antike Vorstellungen im Nahen Osten zurückgehen könnte, wonach die Taube Göttinnen repräsentierte. Keine der Bezugnahmen auf Tauben im Tanach (vgl. z.B. Gen 8; Jes 60,8; Ps 68,14; Hld 2,14) bringt sie mit dem heiligen Geist in Verbindung, im Gegensatz zu manchen frühchristlichen Verweisen wie in Protev 8,2, wo berichtet wird, dass die junge Maria wie eine Taube gefüttert wurde. 1,33 Der mit dem Heiligen Geist tauft, mit kleinen Unterschieden in